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2. Liga: Heimsieg für Rostock – Schwache Düsseldorfer verlieren in Nürnberg

Micha Pesseg
Der Schwede Nils Fröling bejubelt sein Traumtor zum 1:0 für Hansa Rostock
Der Schwede Nils Fröling bejubelt sein Traumtor zum 1:0 für Hansa RostockProfimedia
Hansa Rostock feierte im Abstiegskampf in der 2. Bundesliga einen 2:0-Erfolg über Greuther Fürth. Vorläufig rückt die Mannschaft von Alois Schwartz auf den 16. Tabellenplatz vor. Auch der 1. FC Nürnberg konnte gegen offensiv vollkommen harmlose Düsseldorfer 2:0 gewinnen. Am meisten Spektakel gab es in Bielefeld zu sehen: trotz einer couragierten Leistung verlor die Arminia gegen Hannover 96 1:3. Cedric Teuchert erzielte einen Doppelpack.

Hansa Rostock vs. Greuther Fürth 2:0

An das Hinrunden-Duell hat man an der Ostsee gute Erinnerungen. Zweimal lag die Kogge damals zurück, trotzdem nahm man am Ende einen Punkt mit. Die Schlussphase musste man zwar mit einem Mann weniger bestreiten – Ryan Malone glich allerdings per Strafstoß aus, besorgte den 2:2-Endstand. Ein Mutmacher vor einem richtungsweisenden Duell. Fürth hat sich unter Alexander Zorniger längst ins tabellarische Mittelfeld abgesetzt. Selbst leidet der FCH unter akuten Abstiegssorgen.

Die wurden erst einmal gelindert. Durch einen knappen Heimerfolg hat man zumindest bis zum Sonntag 4 Punkte Vorsprung auf den SV Sandhausen und ließ auch Regensburg vorläufig hinter sich. Die Gefahr, nach dem 29. Spieltag die Rote Laterne in die Hand gedrückt zu bekommen, konnte erfolgreich abgewendet werden.

Einmal kräftig durchatmen
Einmal kräftig durchatmenFlashscore

Die Hansa wollte das Heft früh an sich reißen und per Konter zügig vor das gegnerische Tor kommen. Im ersten Durchgang klappte das kaum. Da fand Kevin Schumacher in der 14. Minute die einzig nennenswerte Torchance vor. Seinen Fernschuss aus gut 20 Metern parierte Fürth-Schlussmann Andreas Linde gekonnt. Am meisten zu tun hatte in den ersten 45 Minuten Schiedsrichter Patrick Ittrich. Allein in Halbzeit eins beging die Hansa sechs Fouls. Ittrich überzeugte mit kluger Entscheidungsfindung, Rostock mit knallhartem Zweikampfverhalten.

In der 50. Minute gingen die Gastgeber in Führung – durch ein Traumtor von Nils Fröling. Aus der Distanz, genau in den Knick, Linde diesmal ohne Abwehrchance. Armindo Sieb verpasste es, im Gegenzug die direkte Antwort zu geben. Sein Schuss strich knapp über die Latte. Die Gäste blieben das aktivere Team, Rostock besann sich auf die eigene Defensivstärke. Und blieb in den Umschaltsituationen eine Bedrohung. 

Das sollte für den nächsten Treffer sorgen: Aktivposten Kai Pröger vernaschte Gegenspieler Michalski mit einem zauberhaften Dribbling, bewies Übersicht und fand den zentral freistehenden Dennis Dressel. Problemlos erzielte der 24-Jährige das 2:0. Mit großem Intensität und hohem läuferischen Aufwand schaffte es die Hansa, sich ein wenig frische Luft zu verschaffen.

1. FC Nürnberg vs. Fortuna Düsseldorf 2:0

Sieben neue Spieler im Vergleich zur 2:1-Niederlage in Kiel: Dieter Hecking krempelte seine Mannschaft auf etlichen Positionen um. Größtenteils verletzungs- teils formbedingt. Winterneuzugang Benjamin Goller feierte sein Startelf-Debüt für den Club. Zum Vergleich: bei Düsseldorf entschied sich Daniel Thioune nur für einen Wechsel. Shinta Appelkamp rückte anstelle von Daniel Ginczek in die Anfangsformation. 

Erwähnter Appelkamp fand auch die erste Chance im Spiel vor. Dawid Kownacki traf den Ball nicht richtig, Appelkamp verpasste am langen Pfosten knapp (4.). Insgesamt machte jedoch Nürnberg den deutlich besseren Eindruck. Lauffreudig und mutig präsentierte sich die Heimelf und ging folgerichtig bald in Führung. Der 19--jährige Nathaniel Brown erzielte mit einem schönen Flachschuss sein erstes Tor in der 2. Bundesliga (10.). Nun kontrollierte Nürnberg das Geschehen, schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein.

Lukas Schleimer machte bei seinem Comeback nach zweimonatiger Verletzungspause (Innenbandriss im Knie) einen guten Eindruck, befand sich in großer Spiellaune. Kapitän Christopher Schindler stand gegen Holstein krankheitsbedingt ebenfalls nicht zur Verfügung – und wurde seiner Rolle als Führungsspieler sofort wieder gerecht. Er koordinierte seine Abwehr in der ersten Halbzeit gekonnt, sorgte dafür, dass nach Ballverlust rasch viele Clubberer hinter den Ball kamen. Düsseldorf hingegen leistete sich unnötige Ballverluste. Kownacki kam zu einer weiteren Halbchance (37.), sonst war vor der Pause nicht viel los.

Auch danach sollte sich der Spielfilm lange nicht ändern. Nürnberg verteidigte weg, was weg zu verteidigen war. Düsseldorf dominierte den Ballbesitz zu sehr, um noch ein zweites Gegentor zuzulassen. Kownacki mit einem gut angetragenen Kopfball nach Eckstoß – Vindahl Jensen mit einer starken Parade (72.). Kwadwo Duah vollendete in der Nachspielzeit einen Konter und erzielte den Endstand. Die Elf von Dieter Hecking bewies Moral, zeigte die richtige Reaktion auf den schwachen Auftritt in Schleswig-Holstein. 

Nach zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage träumte die Fortuna vom Aufstieg. Dieses Thema dürfte nach der Niederlage im stimmungsvollen Max-Morlock-Stadion durch sein. Dem 1.FCN gelang unterdessen ein kleiner Befreiungsschlag – fünf Punkte liegen zwischen dem unteren Relegationsplatz und den Franken.   

Arminia Bielefeld vs. Hannover 96 1:3

Hannover belohnte sich früh für einen furchtlosen Beginn. Nachdem die ersten Angriffssequenzen keinen Gewinn eingebracht hatten, gaben Louis Schaub und Cedric Teuchert in der 14. Minute mit einer gelungenen Aktion dem Spiel die entscheidende erste Wendung. Schaub behauptete sich am linken Flügel, leitete weiter auf Teuchert – und der machte keine Kompromisse. Sein elfter Saisontreffer war wunderschön. Satter Schuss ins Kreuzeck, Arminia-Torhüter Fraisl ohne Abwehrchance.

Zunächst sah es nicht danach aus, als würde das Vorhaben von Uwe Koschinat aufgehen. "Ich habe mich gefragt, in welcher Ausrichtung die Mannschaft sich am wohlsten fühlt und da kam einstimmig die Rückmeldung aus der Truppe, dass wir eine aktive Mannschaft sein wollen, die hoch auf frühe Ballgewinne geht und die entsprechenden Zweikämpfe führt", kündigte er vor Spielbeginn eine muntere Spielweise an. Dem DSC-Trainer sollte noch das erhoffte Spektakel geboten werden – wenn auch mit für ihn unerfreulichen Ausgang.

Der Reihe nach: Fabian Klos glich in der 22. Minute aus. Zieler hatte einen Schuss abprallen lassen, Arminia-Rekordspieler Klos bewies einmal mehr seinen Torriecher: Der 35-Jährige erzielte sein sechstes Saisontor, sein bereits 170. für Bielefeld. Der Treffer schien zunächst Wirkung zu zeigen. Robin Hack verpasste zwei Minuten danach den Führungstreffer nur knapp. Sein Abschluss klatschte an den Pfosten. In weiterer Folge entwickelte sich ein munteres Hin und Her. 

Nach einem Fehlpass von Manuel Prietl fand 96-Stürmer Teuchert viel Raum vor. Er traf ebenfalls nur Aluminium – dann der Pfiff: ohnehin Abseits. Im direkten Gegenzug rettete Zieler aus spitzem Winkel gegen Hack (29.) und war nach einem Gestocher im Gäste-Strafraum erneut zur Stelle (31.). Nach Handspiel von Marc Rzatkowski und Intervention durch den VAR durfte Cedric Teuchert vom Punkt aus antreten (42.) und sicherte seinem Team mit einem eiskalt verwandelten Strafstoß die 2:1-Halbzeitführung.

Mit seinem Doppelpack war Cedric Teuchert unumstritten der Mann des Tages
Mit seinem Doppelpack war Cedric Teuchert unumstritten der Mann des TagesProfimedia

Bielefeld blieb das gefährlichere Team, konnte sich bloß nicht belohnen. Der pfeilschnelle Bryan Lasme belebte das Offensivspiel der Arminia zusätzlich. Den nächsten Treffer erzielte allerdings Hannover: Louis Schaub zog nach innen und brachte die Kugel mit viel Gefühl im Kasten unter (55.) – mit dem erst vierten Schuss aufs Tor erzielten die Niedersachsen das 3:1. Unverzüglich kam die Antwort der Gastgeber: Lasme mit einer tollen Einzelaktion. Scharfer Schuss aus vollem Lauf– Pech, nur das Quergebälk!

Fabian Kunze erzielte gegen sein Ex-Team einen Abseitstreffer (73.). Und danach kehrte auf der Alm weiterhin keine Ruhe ein. Der 19-jährige Innenverteidiger Yannik Lührs bekam wegen einer Notbremse den Roten Karton zu sehen (86.). Die letzten Minute absolvierte Bielefeld mit einem Mann mehr. Nutzen sollte das nichts. Die Arminia ist zurück im Abstiegskampf.