2. Bundesliga: HSV klettert auf 2. Rang, Wahnsinnsspiel in Düsseldorf
Hamburger SV vs. SpVgg Greuther Fürth 2:0
Der Hamburger SV hat seine Minikrise in der 2. Fußball-Bundesliga beendet, den Sprung an die Tabellenspitze vorbei am FC St. Pauli aber verpasst. Nach nur einem Sieg in den letzten vier Partien vor der Länderspielpause überzeugte das Team von Trainer Tim Walter mit einem 2:0 (2:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth und zog nach Punkten mit dem Stadtrivalen gleich.
Mit seinem ersten Zweitligator nach 601 Tagen brachte Jonas Meffert den HSV vor 55.800 Zuschauern in Führung (16.). Robert Glatzel sorgte schon vor der Pause mit seinem sechsten Saisontreffer für die Vorentscheidung (45.+4). Für die Fürther, die zuletzt 1929 in Hamburg gewannen, verschoss Branimir Hrgota einen Foulelfmeter (72.). Somit endete eine Serie von vier Spielen ohne Niederlage.
HSV-Trainer Walter, der nach "erheblicher verbaler Beleidigung" eines NADA-Dopingarztes nur auf Bewährung auf der Bank saß, musste schon früh umstellen. Erst schied Außenverteidiger Ignace Van Der Brempt verletzt aus (10.), wenig später folgte Ludovit Reis (15.). Dennoch gelang die frühe Führung, als Meffert nach einer Flanke von Laszlo Benes im Anschluss an eine kurz ausgeführte Ecke den Ball ins Tor köpfte. Es war der erste Zweitligatreffer des Mittelfeldspielers seit dem 27. Februar 2022 beim 2:3 gegen Werder Bremen.
Es dauerte bis kurz vor der Pause, ehe Fürth zur ersten hochkarätigen Torchance kam. Nach einem Kopfball von Dickson Abiama rettete Guilherme Ramos in höchster Not (41.). Kurz zuvor hatte der HSV Glück, dass Bakery Jatta nach hartem Einsteigen gegen Simon Asta trotz Videobeweis nur die Gelbe Karte sah. In der extrem langen Nachspielzeit erhöhte Glatzel nach Querpass des eingewechselten Immanuel Pherai auf 2:0.
In der zweiten Hälfte verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen. Doch der HSV verteidigte diszipliniert und setzte auf Konter. Die beste Chance zum 3:0 ließ Jean-Luc Dompe aus (68.). So wur
Match-Center: Hamburger SV vs. SpVgg Greuther Fürth
SC Paderborn vs. FC St. Pauli 2:2
Trotz eines traumhaften Gegentors aus 56 Metern hat der FC St. Pauli die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga behauptet. Für das Team von Trainer Fabian Hürzeler reichte es am Samstag beim SC Paderborn nach einer wilden Schlussphase zu einem 2:2 (0:1).Florent Muslija (9.) hatte die Ostwestfalen mit einem atemberaubenden Fernschuss in Führung gebracht, Johannes Eggestein (48.) und Jackson Irvine (78.) drehten im zweiten Durchgang zunächst die Partie, bevor Filip Bilbija (82.) ausglich.
Damit bleiben die Hamburger auch nach dem zehnten Spieltag ungeschlagen, auch wenn ihre Serie von zuletzt vier Siegen riss. Paderborn ist seit nunmehr fünf Partien unbesiegt und weilt weiterhin im Dunstkreis der Aufstiegsränge.
In einer ansonsten wenig aufregenden ersten Hälfte schockte Muslija die Hamburger schnell mit seinem spektakulären Treffer. Nach Fehlpass von St. Paulis Elias Saad in der Vorwärtsbewegung zog Muslija knapp hinter der Mittellinie aus der eigenen Hälfte ab und überraschte Schlussmann Nikola Vasilj, der zu weit vor seinem Tor stand - erstmals in der laufenden Spielzeit lag St. Pauli zurück.
Im zweiten Durchgang kamen die Gäste wie verwandelt aus der Kabine. Eggestein (47.) hatte unmittelbar nach Wiederanpfiff die große Ausgleichschance, jagte den Ball aus fünf Metern jedoch völlig frei über das Tor, nur rund eine Minute später köpfte er eine Flanke von Marcel Hartel ein.
In der Schlussphase bewahrte Vasilj sein Team mit einer starken Parade gegen Bilbija (70.) vor dem erneuten Rückstand, ehe Irvine acht Minuten später einen Abpraller ins Tor schob - dann schlug Bilbija zu.
Match-Center: SC Paderborn vs. FC St. Pauli
VfL Osnabrück vs. SV Wehen Wiesbaden 0:2
Der SV Wehen Wiesbaden hat in der 2. Fußball-Bundesliga das Aufsteigerduell beim VfL Osnabrück gewonnen und damit nach fünf Spielen ohne Sieg einen Befreiungsschlag gelandet. Am zehnten Spieltag setzte sich Wehen an der Bremer Brücke mit 2:0 (1:0) durch und kletterte vorerst auf Tabellenplatz zwölf. Osnabrück bleibt Vorletzter - nur der Niedersachsen-Rivale Braunschweig liegt noch dahinter.Vor 14.491 Zuschauern trafen Hyun-Ju Lee (9.) sowie Robin Heußer (70.) mit einem tollen Freistoß für die Gäste und beendeten damit den jüngsten Aufwärtstrend des VfL. Osnabrück hatte zuvor den HSV 2:1 besiegt und gegen Kaiserslautern sowie Düsseldorf jeweils einen Punkt geholt.
Wehen, das zuletzt zwar nur zwei Punkte aus fünf Spielen, vor der Länderspielpause aber ein 1:1 gegen den HSV geholt hatte, erwischte einen Start nach Maß. Nach einem schweren Fehler im Osnabrücker Spielaufbau legte Thijmen Goppel für Lee vor, die Bayern-Leihgabe verwandelte mühelos zur Führung.
Auf dem nach Dauerregen tiefen Platz hatte der SVWW bis zur Pause mehr vom Spiel, Osnabrück bot außer Kampf nicht viel an. Nach dem Wechsel versuchte es der VfL mit mehr Vehemenz, Florian Stritzel im Wehener Tor reagierte aber mehrmals glänzend. Mit seinem Traum-Freistoß ins Toreck sorgte Heußer für klarere Verhältnisse.
Match-Center: VfL Osnabrück vs. SV Wehen Wiesbaden
Fortuna Düsseldorf vs. 1. FC Kaiserslautern
Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat ein sensationelles Comeback beim ersten Gratisspiel in der Geschichte des deutschen Profi-Fußballs gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Trainer Daniel Thioune besiegte den 1. FC Kaiserslautern nach einem 0:3-Rückstand noch mit 4:3 (1:3) und verbesserte sich zumindest bis zum Sonntag auf Platz vier.
"Wir sind überwältigt, es hätte nicht schöner kommen können. Es freut mich für alle, die im Stadion waren. Das war Werbung für den Fußball", sagte Fortunas Vorstandschef Alexander Jobst bei Sky. Lauterns Torschütze Marlon Ritter war dagegen enttäuscht: "Ich habe lange nicht mehr eine so schlimme Niederlage erlebt. Wir haben einen sicheren Sieg hergeschenkt."
Ao Tanaka (36., 63.), Matthias Zimmermann (49.) und Felix Klaus (57.) drehten mit ihren Toren die Begegnung und retteten damit den Start des Projekts "Fortuna für alle". Außer den VIP-Gästen hatten alle Besucher freien Eintritt.
Für die Pfälzer war es die erste Niederlage nach zuvor sieben Begegnungen in Folge, in denen sie gepunktet hatten. Dabei hatten die Roten Teufel durch Richmond Tachie (21.), Jamil Siebert (30., Eigentor) und Ritter (32.) scheinbar uneinholbar geführt.
Die Gastgeber hatten vor 52.000 Zuschauern die erste Chance durch Jordy de Wijs (7.), dann wurde es kurios. Beim Führungstor der Gäste durch Tachie fälschte de Wijs unglücklich ab. Beim 0:2 drückte Siebert eine Hereingabe von Tachie über die eigene Linie. Vor dem dritten Gegentreffer verlor Siebert den Ball, Ritter traf im Nachschuss. Danach flog eine Plastikflasche auf das Feld und traf den Lauterer Ragnar Ache am Kopf.
Doch die Düsseldorfer steckten angetrieben von den Fans nicht auf. Tanakas Tor setzte neue Kräfte frei, kurz nach der Pause traf Emmanuel Iyoha nur die Latte (48.). Eine Minute später hatte Zimmermann Glück, dass auch sein Schuss ins Tor abgefälscht wurde. Beim Ausgleich bediente Zimmermann seinen Mitspieler Klaus stark.
Für das Spiel lagen der Fortuna rund 120.000 Ticket-Anfragen vor. Das in der Form einmalige Projekt wird in dieser Saison in einer Pilotphase mit drei Partien getestet. Um wie geplant langfristig alle Spiele gratis anbieten zu können, fehlen weitere Geldgeber.
Match-Center: Fortuna Düsseldorf vs. 1. FC Kaiserslautern