Formel 1: Verstappen jagt den Hattrick und ist mit "Testphase sehr zufrieden"
"Das Auto hat auf alles, was wir gemacht haben, gut reagiert. Ich bin sehr zufrieden mit der Testphase. Jedes Mal, wenn ich mich ins Auto gesetzt habe, habe ich mich wohlgefühlt und konnte sofort pushen", lautete das Fazit von Max Verstappen nach 204 nahezu problemlosen Runden auf dem Sakhir Circuit. Der neue RB19 erhielt überwiegend positive Resonanz, auch Rennstallbesitzer Helmut Marko ist vom neuen Boliden begeistert: "Es ist fast schon erschreckend, wie früh wir dieses Jahr mit dem neuen Auto fertig waren und wie reibungslos bisher alles funktioniert hat."
Erschreckend vorwiegend für die Konkurrenz: Sämtliche Experten sind sich einig, dass der Weg zum Weltmeistertitel nur über Verstappen und Red Bull Racing führen wird.
Im Vergleich zum RB18 hat der RB19 ordentlich abgespeckt. Die von den Konstrukteuren entwickelte Diät hätte beinahe zu einem kuriosen Problem geführt. Das Minimalgewicht wurde im Vergleich zum Vorjahr von 795 auf 798 kg angehoben. Hätte man — wie Mercedes — darauf verzichtet, Farblack aufzutragen wäre man bemerkenswerterweise unter das Gewichtslimit gerutscht: "Das war eine starke Leistung des Teams, wenn man bedenkt, wie weit wir letztes Jahr darüber lagen", so Marko.
Verstappen hat im vergangenen Jahr 15 Rennen gewonnen — das ist Rekord. Insgesamt konnte der Niederländer bereits 35 Grand-Prix-Erfolge einheimsen, womit er in der ewigen Rangliste auf Platz sechs steht. Sollte Verstappen Weltmeister werden, steigt er in einen illustren Kreis auf: Drei Titel in Folge sind bislang nur Michael Schumacher, Lewis Hamilton, Juan Manuel Fangio und Sebastian Vettel gelungen.
Die Hackordnung bleibt gleich
Den Tests nach zu urteilen, wir die Hackordnung ident mit jener des Vorjahres sein. Die größten Herausforderer für Red Bull Racing werden Ferrari (mit Charles Leclerc und Carlos Sainz) und Mercedes (Lewis Hamilton und George Russell) sein. Als Geheimfavorit gilt Aston Martin (Fernando Alonso und Lance Stroll).
Red Bull-Teamchef Christian Horner sieht das ehemalige Team von Sebastian Vettel stark verbessert: "Sie haben wirklich einen großen Schritt nach vorn gemacht. Es sieht so aus, als hätte Aston Martin das richtige Design für sein Auto gefunden. Sie sind von uns nicht mehr all zu weit entfernt. Und vor allem Fernando Alonso merkt man den Kampfgeist an."
Der Spanier geht in seine 20. Saison als Formel 1-Pilot. Mit 41 Jahren ist er der älteste aller 20 Fahrer, bislang hat er 356-mal einen Grand Prix bestritten und wurde zweimal Weltmeister (2005, 2006).
Der 38-jährige Lewis Hamilton wird in Bahrain seinen 311. Grand Prix bestreiten und steckt weiterhin voller Ehrgeiz. Als erster Fahrer in der Geschichte möchte er zum achten Mal Weltmeister werden. Zurzeit halten er und Schumacher bei je sieben Titeln. Die Testtage stimmten ihn nicht besonders hoffnungsfroh: "Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns. Es ist längst nicht perfekt. Mit den Red Bulls und den Ferraris können wir im Moment nicht mithalten", so Hamiltons Fazit.