Finales Drehbuch: Wer schreibt die schönste Final-Geschichte?
1. Geschichte: Messi beerbt Maradona
Seit 1986 wartet die stolze Fußballnation Argentinien darauf, den Gold-Pokal endlich wieder mit nach Buenos Aires nehmen zu dürfen. Damals wirbelt Diego Armando Maradona über den mexikanischen Rasen und trifft fünfmal für sein Heimatland – mit dem WM-Titel macht sich "der Goldjunge" unsterblich. 36 Jahre später wiederholt sich Geschichte. Lionel Messi schießt die Albiceleste mit ebenfalls fünf WM-Toren ins Endspiel. Ein weiterer Treffer gegen Frankreich beendet die Diskussion, ob er der legitime Nachfolger Maradonas ist.
2. Geschichte: Frankreich besiegt den Fluch des Weltmeisters
Die letzten drei Weltmeister (Deutschland, Spanien, Italien) scheiterten bereits in der Vorrunde. Seit Brasilien 1962 verteidigte kein Team mehr seine Krone. Frankreich bricht beide Flüche und wiederholt den Finaltriumph von 2018. Neun Spieler der Équipe Tricolore dürfen sich damit zum zweiten Mal Weltmeister nennen. Einer von ihnen: der erst 23-jährige Kylian Mbappé.
3. Geschichte: Mbappé löst Messi ab
Auch wenn die Nationalmannschaft Katars in der Vorrunde krachend scheiterte, ist das Gastgeberland nicht nur geografisch im Endspiel präsent. Die beiden Hauptcharaktere, Kylian Mbappé und Lionel Messi, spielen für den von Kater finanzierten Klub Paris St. Germain. Doch dieses Drehbuch ist für Mbappé nur Nebensache. Im Achtelfinale 2018 kickte der damals 19-jährige Franzose Argentinien mit zwei Toren aus dem Turnier (Endstand 4:3). 2022 degradiert er Messi endgültig zum Nebendarsteller und unterstreicht, dass er der beste Fußballer der Welt ist. Nebenbei sichert sich die "Schildkröte", wie er von Messi genannt wird, den Goldenen Schuh als bester Torschütze des Turniers.
4. Geschichte: Olivier Giroud oder Julian Alvarez treten aus dem Schatten
Viele sprechen über Messi und Mbappé, doch im Finale spielen sich andere Darsteller ins Scheinwerferlicht. Mit einem Finaltreffer wird Olivier Giroud zum Volkshelden – oder ist es doch Julian Alvarez? Beide Angreifer können sich ebenfalls noch den Goldenen Schuh überstreifen.
5. Geschichte: Didier Deschamps größer als der Kaiser
Weltmeister als Spieler wurde Didier Deschamps 1998, als Trainer 2018. Franz Beckenbauer schaffte das 1974 und 1990. Nach dem Finalsieg über Argentinien zieht Deschamps am "Kaiser" vorbei und adelt sich selbst. Der französische Nationaltrainer darf sich wie Pelé (als Spieler 1958, 1962 und 1970) nun dreifacher Weltmeister nennen. Ebenfalls historisch: Einzig der Italiener Vittorio Pozzo coachte seine Nationalmannschaft zu zwei Weltmeistertiteln (1934/38). Und jetzt Deschamps, der trotz seiner 1,74 Meter ein ganz Großer auf der WM-Bühne ist!
Welche Geschichten am Sonntag ab 16 Uhr im Final-Drehbuch wahr werden, könnt ihr im Flashscore-Liveticker und im kostenlosen Audiokommentar verfolgen.