Ex-Profi Tommy Haas: Alexander Zverev "muss jetzt den Schalter umlegen"
Beim Masters-Turnier in Rom und bei den French Open (ab 28. Mai) stand Zverev in der vergangenen Saison jeweils im Halbfinale und steht damit jetzt unter Druck, erneut überzeugende Resultate einzufahren. "Sonst fällt er raus aus den Top 30, 40 oder 50 der Welt", warnte der frühere Weltranglisten-Zweite Haas: "Dann drohen schon früh in den Turnieren die starken Gegner. Diese Situation ist neu für ihn."
Ohnehin werde es für Zverev "immer schwerer, sein letztes großes Karriereziel zu erreichen – den Grand-Slam-Turniersieg", meinte Haas: "Mit Alcaraz ist der nächste Star da. Und du hast noch Tsitsipas, Medwedew, Rune, Sinner, Musetti. Die Amis kommen mit Fritz, Paul und Tiafoe. Die Konkurrenz schläft nicht."
Im vergangenen Jahr hatte Zverev bei den French Open die große Chance, sein erstes Major-Turnier zu gewinnen und Nummer eins der Welt zu werden. Im Halbfinale gegen Grand-Slam-Rekordchampion Rafael Nadal zog er sich aber eine schwere Bänderverletzung zu, nach einer langen Zwangspause sucht der 26-Jährige immer noch nach alter Klasse.
In der Weltrangliste ist der Hamburger auf Rang 22 abgerutscht und könnte sogar bald von Jan-Lennard Struff (Warstein) als deutsche Nummer eins abgelöst werden. Haas will Zverev aber längst nicht abschreiben.
"Es ist wichtig für ihn, einige Matches am Stück zu gewinnen, um Rhythmus und Selbstvertrauen zu bekommen", sagte der 45-Jährige: "Wenn er topfit ist, sich gut fühlt und Selbstvertrauen hat, gibt es auf der Welt nur vier oder fünf Spieler, die ihn schlagen können."