Endstation Chelsea: BVB fliegt mit erster Niederlage des Jahres aus der Königsklasse
Bei Dortmund fiel Stammkeeper Gregor Kobel aus, deshalb stand wie gegen Leipzig Alexander Meyer im Tor. Für den FC Chelsea kehrte Reece James in die Startelf zurück. Auch der Ex-Dortmunder Christian Pulisic stand zumindest im Kader. Graham Potters Team, das von Mateo Kovacic als Kapitän angeführt wurde, begann mit Kai Havertz im Sturm, 100-Millionen-Euro-Mann Mykhailo Mudryk musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Zum Match-Centre: FC Chelsea vs. Borussia Dortmund
Hektischer Beginn - Dortmund wackelt
Die nervöse Stimmung im Vorfeld des Champions League-Spiels - die Partie wurde aufgrund einer Verspätung des Dortmunder Mannschaftsbusses um 10 Minuten nach hinten verschoben - übertrug sich sogleich auf die Anfangsphase. Der BVB presste vom Anfang weg und gewann eine frühe Ecke. Doch die eigene Möglichkeit endete in einem von Kovacic eingeleiteten Konter für die Gastgeber, Raheem Sterling (2.) stahl sich der Defensive davon und stand auf einmal frei vor Meyer, doch er zögerte zu lange und vertändelte den Ball.
Dann die frühe Hiobsbotschaft für den BVB: Julian Brandt (5.) verließ mit bandagiertem Oberschenkel das Feld, Giovanni Reyna ersetzte den formstarken Offensivspieler. Im weiteren Verlauf war es Chelsea, das hoch presste und durch Joao Felix (6.) und Havertz (8.) erste Halbchancen hatte.
Dortmund meldete sich auf der anderen Seite mit einem direkten Freistoß von Marco Reus (16.) aus über 20 Metern erstmals vor dem Tor der "Blues", doch Kepa parierte den präzisen Schuss ins Eck mit einer sehenswerten Parade.
Nach der wilden Anfangsphase schaffte es das Team von Edin Terzic zunächst, das Spiel zu kontrollieren und sogar die Initiative zu übernehmen. Die mit Abstand beste Chance hatten dennoch die Hausherren: Eine zu kurz geratene Klärungsaktion landete bei Havertz (28.), der einen strammen und abgefälschten Schuss an den linken Innenpfosten jagte, Meyer war bereits geschlagen.
Havertz im Abseits - Sterling im Glück
Chelsea übernahm zu diesem Zeitpunkt wieder das Zepter, wenige Minuten später versenkte erneut Havertz (38.) nach einer Umschaltsituation den Ball wunderschön im Netz. Sterling stand jedoch bei seinem Abschluss zuvor im Abseits - Glück für Dortmund.
BVB-Keeper Meyer geriet immer mehr in den Fokus und parierte nach einem missglückten Kopfball von Kalidou Koulibaly auch gegen Felix (40.) stark. In der 44. Minute war der 31-Jährige dann aber machtlos: Nach einer Hereingabe von Ben Chilwell über links trat Sterling zunächst am Ball vorbei. Mit etwas Glück und dank eines zu passiven Reus blieb er im Strafraum jedoch in Ballbesitz, und wuchtete den Ball zur verdienten Führung ins Netz.
Chelsea hatte zur Pause somit, was sie wollten: Die Egalisierung des Hinspiel-Ergebnisses. Bei der Anzahl an hochkarätigen Chancen hätte das Team von Potter durchaus noch höher führen können. Terzic musste sich für die zweite Hälfte etwas einfallen lassen, um das Momentum nicht endgültig aus der Hand zu geben.
2. Halbzeit: Havertz verwertet skurrile Elfmeter-Situation
Doch Chelsea stürmte weiter an - und alle blau-gekleideten der 40.000 Fans forderten nach einer weiteren Chilwell-Flanke in der 47. Minute, die an Marius Wolfs Unterarm abprallte, Elfmeter. Schiedsrichter Danny Makkelie schaute sich die Situation im VAR-Check an - und zeigte tatsächlich auf den Punkt. Eine fragwürdige Entscheidung. Kai Havertz trat zum Strafstoß an - und setzte den Ball erneut an den Pfosten.
Die Situation wurde nun noch skurriler, denn Makkelie ließ den Elfmeter wiederholen. Niklas Süle schien Chilwell in den Strafraum geschubst zu haben, bevor Havertz den Ball berührte. Dieser entschied sich im zweiten Anlauf für dieselbe Ecke, doch war dieses Mal präzise. Die heftigen Dortmunder Prozessen halfen nicht - Chelsea führte erstmals in der Gesamtwertung.
Die Gäste zeigten Moral und waren um eine schnelle Antwort bemüht. Jude Bellingham (58.) kam nach einer Flanke und Chaos in der Chelsea-Box aus sechs Metern frei zum Abschluss - und vergab die Riesenchance zum Ausgleich. Unglücksrabe Wolf (65.) scheiterte aus halbrechter Position im Strafraum am glänzend reagierenden Kepa.
Die Dortmunder Druckphase sollte jedoch von kurzer Dauer sein, den Gästen fehlte Kreativität und Kraft - Chelsea verspielte auf der Gegenseite einige aussichtsreiche Kontersituationen.
Unter dem Strich steht damit ein verdienter Sieg für den FC Chelsea, mit einem faden Dortmunder Beigeschmack hinsichtlich des strittigen Elfmeters und dessen Wiederholung. Der BVB wird sich nun auf die Bundesliga fokussieren, während die Londoner ihre Saison über die Königsklasse retten könnten.