Eisschnelllauf: Claudia Pechstein hofft auf Rehabilitation
Die 50-jährige Eisschnellläuferin war 2009 vom Weltverband für zwei Jahre gesperrt worden, nachdem bei einer Doping-Probe auffällige Blutwerte bei ihr festgestellt wurden. Obwohl sie Doping stets bestritt, hielt die ISU an der Strafe stets fest. Nach einem juristischen Kraftakt hatte das Bundesverfassungsgericht in diesem Sommer ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 2016 aufgehoben, nachdem die Klage auf Schadenersatz und Schmerzensgeld unzulässig sei.
"Ich hoffe sehr, dass es im ersten Halbjahr 2023 vor dem Oberlandesgericht in München zur Verhandlung kommt und die ISU-Bosse endlich zur Verantwortung gezogen werden für das, was sie mir angetan haben", äußerte sich die Olympiasiegerin gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur". Die ISU müsse nun Beweise vorlegen und "da ich nie gedopt habe, kann es solche Beweise nicht geben. Insofern blicke ich der letzten Runde mit großer Vorfreude entgegen".
Nach langwierigen Untersuchungen hatte sich bei Pechstein eine vom Vater vererbte Blutanomalie herausgestellt, die ursächlich für die auffälligen Blutwerte war. Inzwischen ist Pechstein seit einigen Jahren wieder auf dem Eis, auch wenn sie in Momenten über ein Karriereende nachdachte: "Aber ich habe nach wie vor große Freude am Leistungssport, und wem es gelingt, bei Olympia mit fast 50 Jahren noch unter die Top Ten der Weltelite zu laufen, der darf ruhig noch das eine oder andere Jährchen dranhängen", so die gebürtige Berlinerin.
Die nächste Chance auf ein gutes Abschneiden hat sie bereits am Freitag. Nachdem der erste Weltcup des Jahres mit einem 11. und einem 16. Platz durchwachsen lief, hofft sie am kommenden Wochenende in den Niederlanden auf weitere Erfolge.