Vize-Weltmeister startet WM-Vorbereitung: Harold Kreis spürt "große Begeisterung"
Noch muss er auf seine Besten verzichten, wenn es in den ersten Testspielen am Donnerstag und Samstag (jeweils 17.10 Uhr/MagentaSport) in Karlsbad gegen den WM-Gastgeber Tschechien geht. Doch die Signale, die Kreis bei seinen Gesprächen in Kanada und den USA erhielt, waren sehr positiv. Ob Stürmerstar Tim Stützle oder Torhüter Philipp Grubauer, erst recht die Vize-Weltmeister Nico Sturm, John-Jason Peterka und Moritz Seider - für alle ist die WM in Prag und Ostrau (10. bis 26. Mai) "ein Thema". Nur Leon Draisaitl hat mit der Jagd auf den Stanley Cup andere Pläne.
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Aber solange in der NHL-Hauptrunde noch gespielt wird, gibt es offiziell für niemanden Grünes Licht. Dennoch hat Kreis schon jetzt die Qual der Wahl, eine Absagenflut wie vor einem Jahr gab es diesmal nicht, der Silbercoup von Tampere und die Aussicht auf Olympia 2026 mit allen NHL-Stars haben den Kampf um die Plätze neu angefacht. "Wir rufen keinen an und müssen ihn überzeugen zu kommen", berichtet der Bundestrainer, "sie sind alle froh, dabei zu sein."
Acht Vize-Weltmeister wieder mit dabei
So meldet sich unter anderem Matthias Plachta zurück. Der Silbermedaillengewinner von Olympia 2018 hatte im vergangenen Jahr abgesagt, ist jetzt aber nach dem frühen Play-off-Aus der Mannheimer Adler schon in der ersten Phase dabei. Ebenso wie der Kölner Justin Schütz, Torschützenkönig und Stürmer des Jahres in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Schütz ist einer von acht Vize-Weltmeistern, die schon in den ersten Spielen mit auf dem Eis stehen. Wie auch sein Vereinskollege Moritz Müller, der mit 196 Länderspielen die meiste Erfahrung im 24-köpfigen Kader hat. Verzichten muss Kreis dagegen auf Verteidiger Leon Gawanke, der im Vorjahr wesentlich zum WM-Erfolg beitrug, diesmal unter anderem "wegen der Belastungen" absagte. Auch der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl (Mannheim) gab ihm einen Korb. Maximilian Kammerer (Köln) und Dominik Bokk (Frankfurt), die ebenfalls verzichteten, waren schon vor der letzten WM durch den Rost gefallen. Schweiz-Legionär Dominik Kahun bat lediglich um eine "kurze Pause", der ehemalige NHL-Stürmer wird in der nächsten Woche zum Team stoßen.
Es werde "keine großen Veränderungen im Spielsystem" geben, kündigte Kreis an. Auch will er Spieler, die bei der WM im Vorjahr gut harmonierten, möglichst zusammen lassen. "Maximaler Erfolg ist erneut unser Anspruch", betonte der Bundestrainer, der nach der Tschechienreise in dieser Woche noch sechs weitere Vorbereitungsspiele hat, um sein WM-Team zu finden. Spätestens bei der Generalprobe am 6. Mai in Weißwasser gegen Frankreich sollen auch die NHL-Profis dabei sein.