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SAP Garden in München: Aufbruchstimmung im "Tempel" - "Neue Zeitrechnung"

SID
SAP Garden in München: Aufbruchstimmung im "Tempel" - "Neue Zeitrechnung"
SAP Garden in München: Aufbruchstimmung im "Tempel" - "Neue Zeitrechnung"Profimedia
Lange schienen Eishockey-Vereine in München zum Scheitern verurteilt - bis Red Bull kam. Der neue SAP Garden ist ein Symbol des Wandels.

Ein bisschen Anspannung verspürt Christian Winkler dann doch. Wenn der SAP Garden am Freitag nach mehr als vier Jahren Bauzeit erstmals seine Türen öffnet, wird das auch den langjährigen Manager von Red Bull München nicht kalt lassen. "Es ist, wie wenn man Nachwuchs erwartet", sagte Winkler dem SID: "Es wird wahrscheinlich der bislang größte Tag in der Red-Bull-Eishockey-Zeitrechnung."

Aufbruch in ein neues Eishockey-Zeitalter

Dabei soll das Prestige-Duell mit den Buffalo Sabres aus der NHL samt Nationalstürmer John-Jason Peterka nur ein dem Anlass entsprechender Rahmen sein. Im Mittelpunkt steht der lang geplante und durch Millionen aus Österreich finanzierte Wechsel weg vom altehrwürdigen Olympia-Eisstadion hin zur hochmodernen Mehrzweckarena - und damit der Aufbruch in ein neues Zeitalter im Münchner Eishockey. 

Nicht umsonst sprach DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke kürzlich von einem "Quantensprung für die Liga, aber vor allem für den Eishockey-Standort München". Angetrieben von Red Bull zementiert sich eine Münchner Mannschaft endgültig im deutschen Eishockey-Kosmos. Eine Aufgabe, an der im Schatten von König Fußball schon mehrere Projekte gescheitert waren. 

Die Ernte kam nach langer Dürre

Es war nicht zuletzt der heutige Fußball-Rekordmeister selbst, der sich Ende der 60er Jahre an einer eigenen Eishockey-Abteilung probierte. Nach nur etwas mehr als drei Jahren verkaufte der FC Bayern 1969 aber seine komplette Mannschaft an den Bundesliga-Konkurrenten Augsburger EV. Preis: immerhin 135.000 Mark. Anderen Vereinen erging es deutlich schlechter.

Der EHC 70 etwa, 1980 Aufsteiger in die Bundesliga, war zwei Jahre später pleite. Der EC Hedos, dann Maddogs München, war 1994 als amtierender deutscher Meister Teil der ersten DEL-Saison. Nur, um nach 27 Spielen wieder auszusteigen - der Verein ging in Konkurs. Oder die Barons, DEL-Meister 2000, die nach nur drei Spielzeiten nach Hamburg umsiedelten. Die Zuschauerzahlen waren zu niedrig.

Auch der EHC München hatte zu kämpfen, bis 2012 Red Bull einstieg. Mit der finanziellen Unterstützung des Getränkeriesen kam zwangsläufig auch der Erfolg in die bayerische Landeshauptstadt. "Bei uns sind einfach alle Würfel zusammengefallen", sagt Winkler, der seit mehr als 20 Jahren für den mittlerweile viermaligen Meister arbeitet.

Red Bull zahlte die Mega-Arena

Der SAP Garden sei nach der Entwicklung der vergangenen Jahre nun "die Kirsche auf der Torte". 10.796 Zuschauer finden bei den Heimspielen des EHC Platz in der Arena. Zudem sollen auch die Basketballer des FC Bayern regelmäßig ihre Spiele dort austragen. Die Kosten werden auf rund 150 Millionen Euro geschätzt, gezahlt von Red Bull.

Dafür habe man nun ein Stadion, das, so Winkler "dem Standort würdig wird" - und gleichzeitig neue Ansprüche schürt. Schließlich soll sich das investierte Geld auch lohnen, das weiß auch Winkler: "Jetzt, wo unser neuer Tempel dasteht, muss er auch bespielt werden."

Das neue Zeitalter beginnt am Freitagabend.