Eintracht Frankfurt ringt tapfere Darmstädter in hessischem Pokal-Fight nieder
Frankfurt vergibt Chancen, Darmstadt eiskalt
Eintracht Frankfurt ließ es vor 51.500 Zuschauern im ausverkauften Waldstadion Deutsche Bank Park in den ersten Minuten gemütlich angehen und die Gäste hoch anlaufen, schlug dann jedoch eiskalt zu: Nach einer butterweichen Flanke von Buta von rechts kam Randal Kolo Muani (6.) in der Mitte aus rund neun Metern frei zum Kopfball. Der Franzose setzte den Ball ins lange Ecke zum frühen 1:0 für den Favoriten.
Die Adler blieben mit ihren überfallartigen Angriffen brandgefährlich: Rafael Borre (11.) vergab nach einer erneuten Buta-Hereingabe frei aus elf Metern. Darmstadt hielt kämpferisch dagegen, doch die Chancen hatte weiterhin die Eintracht. Mario Götze (23.) vergab mit der Innenseite aus fünf Metern den nächsten Hochkaräter.
Eine alte Fußball-Weisheit besagt: "Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein" - diesen Satz hatte sich wohl auch Mathias Honsak hinter die Ohren geschrieben. Nach Fehlpass von Sebastian Rode (29.) gelang der Ball über Marvin Mehlem zum Österreicher, der den Ball aus neun Metern sprichtwörtlich aus dem Nichts zum Ausgleich verwandelte.
Doch damit nicht genug: Keine zwei Minuten später fand Fabian Schnellhardt (31.) erneut Honsak in der Schnittstelle. Dieser vollendete aus elf Metern in die rechte Ecke und stellte den Spielverlauf damit komplett auf den Kopf.
Frankfurt wirkte sichtlich geschockt und blieb vor allem in der Defensive unaufmerksam: Phillip Tietz (36.) kam nach Mehlem-Flanke erneut zum Abschluss, doch verzog. In den Schlussminuten der ersten Hälfte fingen sich die Hausherren wieder. Götze (39.) fand zunächst Muani im Strafraum, der den Kasten aus fünf Metern noch verfehlte. Doch in der 44. Minute war es erneut Götze, der im Strafraum auf Borre ablegte. Der Kolumbianer ließ sich nicht zweimal bitten und schloss eine turbulente Halbzeit zum 2:2-Pausenstand aus.
Kamada dreht Spiel erneut, Darmstadts Tor zählt nicht
Im zweiten Abschnitten nahm das Risiko auf beiden Seiten zunächst etwas ab. Frankfurt kontrollierte das Spiel und hatte nach Götze-Flanke (61.) die erste Chance per Kopf durch den eingelaufenen Rode.
Eine traumhafte Kombination sorgte kurze Zeit später für die erneute Wende: Nach einer Flanke von Borre legte Muani im Strafraum per Kopf auf Daichi Kamada (63.) ab, der mit einer sehenswerten Außenrist-Direktabnahme von außerhalb des Strafraums Marcel Schuhen überwand.
Der Underdog wollte erneut schnell reagieren: Tietz (65.) traf nach einem Freistoß den Pfosten, Mehlems Tor (67.) wurde aufgrund einer Abseitsstellung zurecht aberkannt. Das Spiel nahm wieder an Fahrt auf, da Darmstadt mehr riskierte.
Nach einem erneuten Geistesblitz von Götze (72.) in die Schnittstelle stand Buta auf einmal frei vor Schuhen, doch der Portugiese schien zu überrascht und verstolperte den Ball. Honsak (76.) scheiterte auf der anderen Seite mit seinem Schuss aus 16 Metern knapp.
Götze findet Muani - Darmstadt enttäuscht
Den Schlusspunkt eines denkwürdigen DFB-Pokal-Abends setzte erneut Muani. Götze (90.) schickte den 24-Jährigen über links in den Lauf. Der WM-Finalteilnehmer drang in den Strafraum ein, blieb souverän und sorgte für den 4:2-Endstand.
Doppeltorschütze Honsak war nach dem Spiel enttäuscht: "In erster Linie ist es sehr bitter, das Spiel zu verlieren. Der Druck lag bei Frankfurt, aber sie habenals Europa League-Sieger und Champions League-Teilnehmer natürlich riesige Qualität", so der Stürmer, der sich ein wenig Stolz nicht verkneifen konnte, "wir haben gut mitgehalten in der ersten Halbzeit. In der 2. Halbzeit sind wir nicht mehr in der Zweikämpfe gekommen und hatten einige leichte Ballverluste, die dann zu Konter führten. Wir können dennoch stolz sein auf unsere Mannschaft sein, wie wir uns hier gegen Frankfurt präsentiert haben."
Überragend in der Offensive hat sich einmal mehr der deutsche Nationalspieler Mario Götze präsentiert: "Wir hatten die Möglichkeiten, den Sack in der ersten Halbzeit schnell zuzumachen. Daher denke ich insgesamt, es ist verdient. Ein wichtiger Sieg für uns", kommentierte der doppelte Vorlagengeber und gestand, dass er sich in Frankfurt äußerst wohl fühlt. "Es hat hier sehr gut funktioniert in den letzten Monaten, das Paket ist super, die Mannschaft und alle drum herum fühlen sich wohl."