Drei Kugeln für Ramona Hofmeister: "Es ist krass, es ist gestört"
Nach ihrem historischen Triumph gönnte sich Ramona Hofmeister erst mal einen Schluck Bier aus der gut gefüllten kleinen Kristallkugel. Auch bei der Feier am Abend im deutschen Quartier drehte sie die Trophäe für ihren erstmaligen Gewinn des Slalom-Weltcups einfach um, um damit auf ihre herausragende Saison anstoßen zu können. "Ich habe alle drei Kugeln, es ist krass, es ist gestört", bekannte die beste Snowboarderin des Winters.
Am Fuße des Poppenbergs im Hochsauerland endete für die "Globemeisterin" Hofmeister eine Saison, wie es sie in der Geschichte des Sports erst zweimal gegeben hat. Die Kugeln für ihren Sieg im Gesamtweltcup und im Riesenslalom-Weltcup standen für die 27 Jahre alte Polizistin aus Bischofswiesen beim Saisonfinale in Winterberg schon bereit. Nun kam wie zuvor nur bei der Schweizerin Patrizia Kummer (2014) und beim Slowenen Zan Kosir (2020) die dritte hinzu.
Hofmeister war der erstmalige Gesamtsieg im Slalom schon mit dem Einzug ins Viertelfinale sicher. Dass sie dort nach einem Sturz im Duell mit Tschechiens Multi-Olympiasiegerin Ester Ledecka, die auch den Tagessieg holte, unglücklich ausschied, tat den Glücksgefühlen keinen Abbruch. Bei der Siegerehrung kämpfte Hofmeister mit den Tränen, mit den drei Kugeln unter dem Arm und in den Händen rang sie eingehüllt in eine riesige Deutschland-Fahne nach Worten.
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Kein Platz mehr im Regal
"Ich bin dankbar, dass es so ausgegangen ist", sagte die am Renntag erkennbar nervöse Weltcup-Dominatoren, die sich vor der Abreise aus Winterberg nur die Frage stellte: Wohin denn nun mit all den Trophäen? "Das Sideboard ist eh schon voll." Sieben dieser Kugeln stehen dort, nun kommen die vierte für den Gewinn des Gesamtweltcups, die fünfte für den Gewinn des Riesenslalom-Weltcups und eben die erste für den Gewinn des Slalom-Weltcups dazu. Macht zehn.
Neben den ganzen Kugeln besäße Hofmeister aber auch ganz gerne noch ein paar Medaillen. Bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen "habe ich auf jeden Fall noch Luft nach oben", weiß sie. 2018 war sie Dritte bei den Spielen, bei Weltmeisterschaften hat Hofmeister je einmal Silber und Bronze geholt. Doch auf die Kugeln, betont sie, gebe sie ohnehin mehr, weil damit "eine konstante Leistung über die ganze Saison" belohnt werde, nicht "nur" die Tagesform.
Bei den Großveranstaltungen kommt Hofmeister zudem Ester Ledecka in die Quere. Die Tschechin gewann bei Olympia 2018 und 2022 Gold im Snowboard, 2018 zudem im Super-G bei den Skirennläuferinnen. Im Winter verteilt sie ihre Einsätze auf beide Sportarten.