Drastische Maßnahme: Lettland verbietet per Gesetz Wettkämpfe gegen Russland
Ein für internationale Verbände bedeutsamer Bestandteil der lettischen Gesetzesnovelle sind auch verschärfte Vorgaben für multinationale Sportveranstaltungen in dem Baltenstaat. Deren Organisatoren dürfen nunmehr bei ihren Events keine russischen und belarussischen Teams mehr erlauben und auch nicht einladen.
"Die wichtigsten Ziele der neuen Gesetze sind die Bekräftigung unserer Unterstützung für die Ukraine und die Abwehr von Russlands Versuchen, seine Kriegsverbrechen durch friedliche Mittel wie Sportwettkämpfe zu legitimieren", erläuterte der Sportausschuss-Vorsitzende Martins Daugavietis die Motivation für die politische Initiative.
Kaum Real-Effekt zu erwarten
Allerdings bedeuten die härteren Vorgaben der lettischen Politik für ihren nationalen Sport derzeit nur wenig mehr als Symbolpolitik. Bei den Olympischen Spielen im kommenden Sommer in Paris, für die russische Einzelsportler sich unter Auflagen als "neutrale Athleten" qualifizieren können, sind Teams aus Russland in den Mannschafts-Wettbewerben wegen des Ukraine-Kriegs überhaupt nicht zugelassen.
Ein Ausschluss von Mannschaften aus Russland gilt außerdem in praktisch allen Mannschaftssportarten. Der Bann gilt auch in weiteren Sportarten, in denen außer in Einzel-Wettbewerben auch in Team-Disziplinen Entscheidungen fallen.
Im Falle einer Aufhebung der Verbannung von russischen Mannschaften aus dem Sport würde das lettische Gesetz allerdings Gewicht erlangen und die Austragung internationaler Wettkämpfe mit russischer Beteiligung erschweren können. Bereits im vergangenen Herbst war ein Beschluss der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zur Wiederzulassung russischer Junioren-Mannschaften zu ihren Wettbewerben etwa erst nach heftigen Protesten aus ihren Mitgliedsverbänden bis auf Weiteres auf Eis gelegt worden.