Dopingfall China: Schwimm-Weltverband sieht keine Fehler
Deutschlands Schwimmstar Florian Wellbrock wollte sich zwei Tage vor dem Beginn der Beckenwettbewerbe nicht äußern. "Ich bin hier, um mein Rennen zu machen, eine gute Zeit zu haben, auf mich zu schauen und mein Bestes zu geben. Das ist alles, was ich machen kann", sagte der Freiwasser-Olympiasieger.
World-Aquatics-Präsident Husain Al-Musallam behauptete: "Wir haben getan, was wir tun konnten. Wir haben festgestellt, dass alle Regeln befolgt wurden." 23 chinesische Schwimmer waren 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) folgte inmitten der Corona-Pandemie einem Untersuchungsbericht aus China, laut dem es in einer Hotelküche zur Kontamination mit dem verbotenen Medikament gekommen war.
Auf eigene Recherchen in China verzichtete die WADA. 13 der 23 positiv Getesteten starteten im Sommer 2021 in Tokio, mehrere gewannen Olympiamedaillen. Elf der 23 sollen auch in Paris an den Start gehen.
"Vertrauen in die Arbeit, die gemacht wurde"
Alle, die mit dem Fall betraut gewesen seien, meinte Al-Musallam, seien "zu derselben Schlussfolgerung gekommen. Wir haben Vertrauen in die Arbeit, die gemacht wurde". Zudem erklärte der Kuwaiter: "Wir stellen sicher, dass alle Athleten, die hier teilnehmen, sauber sind." Die Kritik von Dressel und der amerikanischen Rekordweltmeisterin Katie Ledecky, die mehr Transparenz gefordert hatte, konterte er mit der Behauptung: "Wir haben das Vertrauen der Athleten, in einigen Bereichen haben einige Zweifel oder eine andere Ansicht. Aber wir sind die größte Sportart bei Olympia, wir können nicht in allem einig sein."
Verbandsgeschäftsführer Brent Nowicki berichtete, dass es bisher "keine bestätigten positiven Tests bei den fast 4700 Kontrollen, die vorgenommen werden", gegeben habe. Den Fall in China sieht er aktuell als erledigt an: "Wenn wir belastbare Beweise hätten, würden wir den Prozess wieder aufnehmen. Aber wir haben nichts Derartiges erhalten."