Doping-Causa Valieva: US-Team hofft auf nachträgliche Medaillenzeremonie
"Wir möchten eine echte olympische Medaillenzeremonie", machte Madison Chock den Standpunkt der US-Athleten klar. Im Sinne einer zeitnahen Durchführung der vor zwei Jahren bei den Winterspielen in Peking wegen der "Causa Walijewa" abgesetzten Siegerehrung "wäre das für uns eine Zeremonie umgeben vom olympischen Geist in Paris", sagte die 31-Jährige weiter: "Das wäre ein traumhaftes Szenario."
Russland: Bronze statt Gold
Mit der dopingverdächtigen Kamila Valieva hatten die russischen Eiskunstläufer bei den Spielen 2022 die Mannschafts-Konkurrenz vor den USA gewonnen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte wegen der unklaren Lage damals die Siegerehrung bis zu einer Entscheidung ausgesetzt. Aufgrund der Aberkennung von Valievas Punkten durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS rückte das US-Team zu Wochenbeginn auf den Goldrang vor, während Russland auch noch hinter Japan auf Platz drei zurückgestuft wurde.
Eine klassische Medaillenzeremonie mit einem vollbesetzten Podest scheint unabhängig vom Schauplatz allerdings kaum denkbar. Die Durchführung mit russischen Aktiven dürfte wegen der sportpolitischen Auseinandersetzungen über Russlands Status in Paris und im Weltsport aufgrund von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine grundsätzlich auch nur schwer vermittelbar sein.
Beim Olympia- und Paralympics-Komitee der USA geht Geschäftsführerin Sarah Hirshland denn auch von einer Verleihungszeremonie nur für die verspätet ernannten Gewinner aus: "Ich habe klare Anweisung erhalten, die Vergabe der Medaillen an die US-Mannschaft einzuleiten. Bei aller gebotenen Eile haben wir eine gewisse Flexibilität und einen gewissen Spielraum: Es muss keine Medaillenzeremonie mit allen drei Mannschaften sein."