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DFB-Elf vor Länderspielen: Zweifel an Neuer-Rückkehr – Nagelsmann will wenig Experimente

SID
Die DFB-Elf bereitet sich ab der kommenden Woche auf die Länderspiele gegen die Türkei und Österreich vor.
Die DFB-Elf bereitet sich ab der kommenden Woche auf die Länderspiele gegen die Türkei und Österreich vor.AFP
Der frühere Nationaltorhüter Uli Stein erwartet, dass Manuel Neuer nicht ins Tor der DFB-Auswahl zurückkehren wird. "Für die Nationalmannschaft wird es aus meiner Sicht nicht mehr reichen", sagte Stein bei WEB.DE News. Man müsse abwarten, wie er sich im nächsten halben Jahr schlagen werde. Lob gab es dagegen für Newcomer Janis Blaswich. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann beginnt jetzt die heiße Phase der EM-Vorbereitung, die Zeit für Experimente ist dementsprechend bald vorbei.

Noch ist für Julian Nagelsmann eine Zeit der Experimente - doch im Frühjahr will der Bundestrainer das Wechselspiel in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erheblich einschränken. "Das werden Richtung März weniger Spieler werden, da wird der Kreis sicherlich etwas konzentrierter", sagte Nagelsmann vor den Länderspielen gegen die Türkei in Berlin (18. November) und gegen Österreich in Wien (21. November).

Auf dem Weg zur Heim-EM im Sommer soll sich nach und nach die Stammelf fürs Turnier finden. "Wir haben viel diskutiert, dass wir viele Spieler dabei haben - aber nicht zu viele", sagte der Bundestrainer über seinen 27er-Kader mit vier Torhütern. "Wir haben noch ein bisschen Zeit bis zur EM. Wir haben die Option, vieles noch einmal zu testen, auch wenn wir eine gewisse Stabilität wollen und nicht wild durchwechseln werden."

Beispielsweise im Angriff, für den Nagelsmann den Neuling Marvin Ducksch (Werder Bremen) nominierte. Der Bundestrainer will für die EM einen zweiten echten Stürmer neben Niclas Füllkrug berufen. "Da haben wir drei, vier, fünf Kandidaten", die er nach und nach durchtesten werde, sagte er. Weitere könnten Maximilian Beier (TSG Hoffenheim) und Phillip Tietz (FC Augsburg) sein.

Blaswich mit Vorschusslorbeeren

Auch in Bezug auf die Torwartfrage hat sich der Bundestrainer geäußert. Janis Blaswich hat er noch nicht persönlich kennengelernt, das wird sich am Montag ändern. Dennoch ist der Torhüter von RB Leipzig ihm bereits während seiner Zeit als Bundesliga-Trainer aufgefallen. "Positiv verrückt" sei der 32-Jährige: "Er hat sich immer extrem aufgeregt, wenn sie nicht gewonnen haben. Das hat mir sehr imponiert."

Blaswich war "relativ unverhofft" ins Leipziger Tor gekommen, wie der Bundestrainer feststellte, denn Peter Gulacsi hatte sich verletzt. "Er hat die großen Fußstapfen mehr als ausgefüllt und das herausragend gemacht", lobte Nagelsmann, "er spielt in der Bundesliga und der Champions League sehr konstant." Damit verdiente er sich die erstmalige Nominierung für die Länderspiele gegen die Türkei und in Österreich.

"Das kam sehr überraschend", sagte Blaswich am Rande des RB-Trainings, "ich bin sehr dankbar." Seine Frau erkannte die Nummer des DFB-Torwarttrainers Andreas Kronenberg auf dem Handy: "Da war ich ein bisschen baff und dann sehr erfreut."

Allerdings ist die Einsatzchance gering, denn der Bundestrainer hat die etablierten Torhüter Marc-Andre ter Stegen, Kevin Trapp und Oliver Baumann ebenfalls nominiert. Bernd Leno wurde an der Nase operiert, der lange verletzte Manuel Neuer wird im Frühjahr ebenfalls zurückkehren.

Neuer-Comeback für Uli Stein unwahrscheinlich

Eine Heim-EM 2024 mit dem langjährigen Stammkeeper im Tor sei unwahrscheinlich, glaubt der 69-Jährige. "Es mag reichen, dass er für Bayern erst einmal die Nummer eins bleibt, doch international sehe ich ihn nicht mehr so stark."

Stein ist der Ansicht, dass die schwere Verletzung von Neuer auch mental Spuren hinterlassen habe: "Das ist drin im Kopf. Er wird in der Zukunft auch nicht mehr so konsequent aus seinem Tor herauslaufen und so viele Bälle abfangen können." Neuer dürfte ihn aber gerne eines Besseren belehren, stellte der frühere HSV-Keeper klar.