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Deutsche Handball-Männer überrollen Japan: DHB-Teams mit "Bock" zu Olympia

SID
Aktualisiert
Renars Uscins (r.) trifft gegen Japan
Renars Uscins (r.) trifft gegen JapanProfimedia
Offensivspektakel gegen Japan, Revanche gegen Brasilien: Deutschlands Handball-Teams starten voller Selbstbewusstsein in ihre Olympia-Abenteuer. Die DHB-Männer von Bundestrainer Alfred Gislason stürmten beim 35:25 (22:15) gegen Vorrundengegner Japan mit einer Tor-Gala zum dritten Sieg im dritten Vorbereitungsspiel, zuvor hatten auch die Frauen bei ihrer Generalprobe durch ein 27:20 (14:8) gegen die Brasilianerinnen endgültig Schwung für ihre Medaillenmission in Frankreich aufgenommen.

Am Montagvormittag steigen Emily Bölk und Co. nun in Karlsruhe in den ICE nach Paris. Bereits am Donnerstag, einen Tag vor der Eröffnungsfeier auf der Seine, steht dann das erste Spiel gegen Südkorea an. Nach der defensiven Glanzleistung gegen Brasilien, das Deutschland in der Vorwoche noch 36:30 geschlagen hatte, ist die Vorfreude auf das Olympia-Comeback nach 16 Jahren riesig. "Wir haben einfach Bock, geilen deutschen Frauenhandball zu zeigen", sagte Linkshänderin Julia Maidhof.

DHB-Männer überrollen Japan

Die DHB-Männer folgen Mitte der Woche nicht minder zuversichtlich in die französische Hauptstadt. Beim Torfeuerwerk gegen Japan, gegen das sich die positiven Eindrücke der jüngsten Tests gegen Ungarn (33:29) und Olympiasieger und Europameister Frankreich (35:30) fortsetzten, waren Kreisläufer Justus Fischer und Rechtsaußen Tim Hornke (beide 6 Tore) vor 5641 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Halle beste DHB-Schützen.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Japan

"Auf diesen Leistungen können wir aufbauen. Jetzt sind wir bereit für Paris", sagte ein glücklicher Johannes Golla über das Hallenmikrofon in Richtung der euphorisierten Fans. "Wir haben wirklich gut gespielt", stimmte Gislason am Sport1-Mikrofon seinem Kapitän zu. 

Kleinere Sorgen bereitete einzig Andreas Wolff: Der Torwart-Star musste nach rund 20 Minuten ausgewechselt werden und wurde am linken Oberschenkel bandagiert. Allerdings bewegte sich der Ex-Europameister in der Halbzeit beim Warmhalten seiner Kollegen recht flüssig über das Feld und lächelte. Ein Einsatz beim Olympia-Auftakt am Samstag gegen den EM-Dritten Schweden schien nicht in Gefahr.

Keine Probleme für Deutschland

Der Erfolg gegen die unorthodox agierenden Asiaten, in Frankreich um 9 Uhr morgens am 29. Juli der zweite deutsche Vorrundengegner, geriet in einem temporeichen Spiel nie in Gefahr. Weil die Deckung einmal mehr ordentlich stand, aber auch weil der Offensivmotor auf Hochtouren lief.

Egal, ob Juri Knorr oder Luca Witzke das Spiel auf der Mitte leiteten, egal, ob Julian Köster und Sebastian Heymann ihre Geschosse aus dem Rückraum losließen - Deutschland fand immer wieder Lücken. Schon in der 27. Minute war die 20-Tore-Marke geknackt. Auch Linkshänder Kai Häfner, der den an der Schulter verletzten Franz Semper vorerst ersetzt und als fünfter Olympia-Kenner noch in den 17er-Kader rücken könnte, trug sich in die Torschützenliste ein. Der Spielstand wuchs immer weiter an, obwohl das DHB-Team nach der Pause einen Gang herausnahm.

Auch Frauen mit positivem Erlebnis: "Tut unheimlich gut"

Die DHB-Frauen von Bundestrainer Markus Gaugisch konnten sich gegen Brasilien in erster Linie auf ihre Torhüterinnen verlassen. Sarah Wachter zeigte im ersten Abschnitt eine Paraden-Show, die Dortmunderin hielt mit allen Körperteilen: mit den Füßen, den Händen - sogar mit dem Kopf nahm sie zwei Bälle von außen weg. Nach der Pause überzeugte auch Katharina Filter, nachdem Wachter nach einem nicht weiter dramatischen Zusammenprall mit dem Pfosten geschont wurde. Annika Lott (6 Tore) und Maidhof (5) erzielten die meisten DHB-Tore.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Brasilien

"Es tut unheimlich gut, die Vorbereitung positiv zu beenden", sagte Anführerin Bölk: "Jetzt freuen wir uns alle unheimlich auf Paris."