Das Kind aus der "kleinen Schweiz des Balkans": Die Karriere des Luka Doncic - Teil 1

Am 30. April 2015 gab ein slowenischer Junge, der am 28. Februar 1999 in Ljubljana geboren wurde, sein Debüt in der Liga ACB für Real Madrid gegen Unicaja Malaga. Mit 16 Jahren, 2 Monate und 2 Tagen. Er wurde damit zum jüngsten Debütanten in der Geschichte des spanischen Vereins und zum drittjüngsten Spieler in den Annalen der Liga.

Ein ganz besonderer Stern erwachte in der Welt des Basketballs zum Leben. Luka Dončić oder "El Niño Maravilla" - wie ihn viele nach seinen zwei vollen Spielzeiten bei Real nennen würden - war dazu bestimmt, Großes zu leisten.

Alejandro Madrid, Redakteur der Zeitschrift GIGANTES und Euroleague-Kommentator in Spanien, erlebte die ersten Jahre von Luka Dončić bei Real Madrid bis zu seiner Explosion in der ersten Mannschaft hautnah und aufmerksam mit: "Seine Ankunft bei Real Madrid fiel mit der Ankunft von Alberto Angulo zusammen, der einige Jahre zuvor kam".

Alberto Angulo, der von 1989 bis 2007 Profispieler war und dann beim ACB-Ligisten CAI Zaragoza zum Trainer ausgebildet wurde, wechselte 2009 als Leiter des Ausbildungszentrums zu Real Madrid - einem Verein, für den er von 1996 bis 2002 spielte.

Journalist Madrid fügte über die Ankunft Angulos bei den Königlichen hinzu: "Wir Beobachter stellten bei seinem Amtsantritt einen großen internen Fortschritt fest und sahen nach und nach, dass das Ausbildungszentrum sein früheres Potenzial wiedererlangte.

Ein Junge, der zum Basketballspielen geboren ist

Dass Luka Dončić im Alter von acht Jahren beim slowenischen Verein Union Olimpija mit dem Basketball begann, geschah nicht aus Leidenschaft. Vielmehr waren sein Vater, Sasa Dončić, einer der Spieler des Vereins, und Grega Brezovec, der Trainer der Basketballschule verantwortlich für Lukas Basketballleidenschaft. Sie schlugen dem Jungen vor, dass er sich in der Sportart versuchen sollte.

Nur zwei Trainingseinheiten später wurde dem acht Jahre alten Jungen angeboten, mit der U14 zu trainieren, so gut war er. Aufgrund der Liga-Regeln musste er trotzdem für die U12-Auswahlmannschaft spielen - also gegen Spieler, die drei bis vier Jahre älter waren als er zu diesem Zeitpunkt.

Im September 2011 gelang ihm beim Vasas Intesa Sanpaolo Cup für unter 14-Jährige in Budapest sein erster nennenswerter Erfolg auf europäischer Ebene. Dončić wird trotz des zweiten Platzes von Olimpija auf Kosten von Barça zum MVP ernannt. Dort wirft Real Madrid zum ersten Mal ein Auge auf den Slowenen und lädt ihn ein, im Februar 2012 bei der Minicopa Endesa zu spielen.

"Ich erinnere mich, dass Doncic diese Minicopa von 2012 als Gast spielte", erklärt Madrid. "In diesem Wettbewerb kann jede Mannschaft einen Spieler einladen, um ihn in ihren Kader aufzunehmen. Damals sind alle Spieler aus dem Jahrgang 98, während er aus dem Jahrgang 99 ist."

Aus diesem Grund nimmt er an diesem spanischen Pokalwettbewerb für unter 14-Jährige teil. Doncic beendet das Turnier als bester Spieler des Turniers mit einem Durchschnitt von 13 Punkten, 4 Rebounds, 3 Assists und 3 Steals. Was könnte besser sein als das, um Real Madrid davon zu überzeugen, ab September 2012 auf ihn zu setzen?

April 2012: Doncic nimmt an seinem letzten Turnier für Olimpija teil: dem Lido di Roma für unter 13-Jährige. Er wird erneut zum besten Spieler gewählt und erhält zusätzlich die Trophäe für den besten Scorer mit 34,5 Punkten pro Spiel... Im Halbfinale erzielt er 29 Punkte und holt 15 Rebounds und im Finale gegen Lazio erzielt er 54 Punkte, fügt 11 Rebounds und 10 Assists hinzu... "Atemberaubend für einen so jungen Jungen", lässt Alejandro Madrid verlauten.

Der große Sprung für einen "anderen Spieler"

Der spanische Verein reibt sich bereits die Hände und hat nur einen Wunsch: dieses funkelnde Juwel in seinem Trainingszentrum polieren zu können."Es war zu diesem Zeitpunkt (nach dem Turnier in Rom), dass der Verein ihm einen Vertrag bis zu seiner Volljährigkeit anbot, nachdem er wirklich in ganz Europa Aufmerksamkeit erregt hatte. Eines ist klar: Real Madrid hat etwas Besonderes in ihm gesehen, denn es ist kein Zufall, dass du ein Stipendium erhältst, wenn du noch in der U12 oder U13 spielst", erklärte der spanische Journalist.

Man stelle sich vor, wie schwierig es für das 13-jährige Kind aus der "kleinen Schweiz des Balkans" war, ohne seine Eltern nach Madrid zu ziehen. Dann in einer Klasse anzukommen, in der alle Spanier sind, Spanisch sprechen und die Sprache des Slowenen nicht verstehen. Doch Doncic schlug sich durch und fokussierte sich auf den Basketball bei seinem neuen Verein, Real Madrid.

"Was im Verein bei seiner Ankunft gesagt wurde, war, dass er tatsächlich ein Junge war, der geboren wurde, um Basketball zu spielen. Darin waren sich alle einig", erzählt Madrid.

"Seine große Entwicklung kam, als er körperlich einen Wachstumsschub machte. Er war zwar immer derjenige gewesen, derer gegen Spieler gespielt hat, die zwei oder sogar drei Jahre älter waren als er. Doch nun war er auf einem körperlich ähnlichen Niveau. Er startete schließlich in der ersten Mannschaft, obwohl er noch das Alter für die U16-U17 hatte. Das war die Definition eines Hochbegabten. Real Madrid spürte, dass er ein anderer Spieler war, ein besonderer Spieler".

"Dass er das werden würde, was er heute ist? Kompliziert, das zu planen... Aber dass man dir als 12- bis 13-Jährigem ein Stipendium gibt, das ist nicht üblich...".