Runde 1 des World Matchplay: Deutsches Duo raus - Van Gerwen besiegt Littler
Gleich am ersten Abend musste Ricardo Pietreczko ans Board. Sein Gegner war in Luke Humphries kein leichter. Der englische Weltmeister wurde seiner Favoritenrolle gerecht und zeigte unfassbares Darts, um am Ende mit 10:4 zu gewinnen.
Doch „Pikachu“ muss sich für seine Leistung nicht verstecken. Ein Average von 100,74, sowie 36,36% auf die Doppel, hätte in einigen Erstrunden-Matches für das Weiterkommen gereicht. Aber „Cool Hand Luke“ spielte mit einem 3-Darts-Schnitt von 108,76, sowie fast 60% auf die Doppel, wie von einem anderen Stern.
Zum Match-Center: Luke Humphries vs. Ricardo Pietreczko
Die drei restlichen Matches des ersten Abends verliefen weitestgehend ereignislos. Mit Gerwyn Price (10:4 gegen Daryl Gurney), Jonny Clayton (10:7 gegen Raymond van Barneveld) und Nathan Aspinall (10:8 gegen Luke Woodhouse) kamen allesamt die Favoriten weiter.
Schindler ausgeschieden – Wade überrascht Noppert
Am Sonntagnachmittag startete mit Martin Schindler der zweite und einzig verbliebene Deutsche in das zweitwichtigste Turnier des PDC-Kalenders. Mit Dimitri Van den Bergh hat „The Wall“ einen schlagbaren Gegner abbekommen, erst Ende Mai gelang es ihm auf der European Tour in Rosmalen.
Van den Bergh wollte seine Favoritenrolle als Nummer 9 der Welt jedoch bestätigen und zeigte ein grundsolides Spiel, bei dem Schindler über weite Strecken kaum mitgehen konnte. Die Krönung für den starken Belgier war der Neun-Darter im siebten Leg.
Zum Match-Center: Dimitri Van den Bergh vs. Martin Schindler
Am Nachmittag erwischte es dann aber doch den nominell ersten Favoriten: Danny Noppert befindet sich seit geraumer Zeit in einem kleinen Formloch und musste gegen den erfahrenen James Wade schnell Lehrgeld zahlen. Von einem zwischenzeitigen 1:6 konnte sich der Niederländer nicht mehr erholen und verlor schließlich mit 5:10.
Zum Match-Center: Danny Noppert vs. James Wade
Nach weiteren Favoritensiegen von Ross Smith (10:4 gegen Josh Rock) und Stephen Bunting (12:10 gegen Ryan Joyce) ging es schließlich in eine ereignisreiche Abendsession.
Van Veen verpasst Überraschung – Wright weiter im Formtief
Gian van Veen gilt als großes Talent, doch noch fehlen ihm die großen Erfolge. Auch beim World Matchplay wird es nichts mit einem Titel, obwohl er einem Erstrundensieg gegen Rob Cross nahe war. Beim Stand von 9:8, 10:9 und 12:11 vergab der Niederländer mehrere Matchdarts und ließ „Voltage“ so immer wieder zurück ins Match kommen. Schließlich war es der favorisierte Engländer, der sich über ein glückliches 13:12 freuen konnte.
Zum Match-Center: Rob Cross vs. Gian van Veen
Nach Joe Cullens 10:4 gegen Brendan Dolan, sollte es wieder eine kleine Überraschung auf der Bühne im Empress Ballroom geben. In einem Match, in dem beide Spieler nicht mal ein Punkt im Average trennte, besiegte Andrew Gilding einen formschwachen Peter Wright mit 10:5. Am Ende sollte es die Checkout-Quote sein, die den Unterschied machte. Während „Snakebite“ gerade einmal auf 25% kam, traf „Goldfinger“ knapp 56%.
Zum Match-Center: Peter Wright vs. Andrew Gilding
Der klarste Sieg der ersten Runde ging recht überraschend an Krzysztof Ratajski, der Dave Chisnall, die Nummer 7 der Welt und erst vor drei Wochen Titelträger auf der European Tour, mit 10:2 überrollte. Damit setzte sich zudem die Horrorbilanz „Chizzys“ gegen den Polen fort: Ratajski gewann nun die letzten fünf Duelle, Chisnall zuletzt im Mai 2022.
Zum Match-Center: Dave Chisnall vs. Krzysztof Ratajski
Spektakel zwischen van Gerwen und Littler
Das Highlight der ersten Runde fand am Montagabend statt. Mit Michael van Gerwen stand zum einen der dominanteste Dartsspieler der letzten Jahre auf der Bühne, doch sein Gegner Luke Littler gewann in diesem Jahr bereits zahlreiche Titel. Es sollte das schon zehnte Aufeinandertreffen in 2024 werden, wobei es das erste Duell außerhalb der Premier League seit Januar war.
Beide Spieler spielten stark: „Mighty Mike“ warf knapp 102 Punkte im Schnitt ins Board, während Littler rund ein Punkt weniger scorte. Auch die Doppelquoten nahmen sich nichts: 43% von van Gerwen standen den 46% von „The Nuke“ gegenüber. Es sollte ein Match werden, in dem die Momente entscheiden. Verpasste der eine, profitierte der andere – und so kam es am Ende, dass „MVG“ die Breaks in den entscheidenden Momenten holte und schließlich 10:6 gewann.
Zum Match-Center: Michael van Gerwen vs. Luke Littler
Am restlichen Abend gewannen noch Ryan Searle (10:4 gegen Damon Heta), Michael Smith (10:5 gegen Gary Anderson) und Chris Dobey (10:7 gegen Ritchie Edhouse).
Die Achtelfinals im Überblick:
16. Juli - Ab 20:10 Uhr
Nathan Aspinall vs. James Wade
Luke Humphries vs. Stephen Bunting
Jonny Clayton vs. Dimitri Van den Bergh
17. Juli - Ab 20:10 Uhr
Krzysztof Ratajski vs. Andrew Gilding