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World Grand Prix: Michael van Gerwen überraschend ausgeschieden - Auch Smith raus

Claas Becker
Michael van Gerwen kann es nicht fassen: Sein Traum vom siebten Titel ist dahin.
Michael van Gerwen kann es nicht fassen: Sein Traum vom siebten Titel ist dahin.PDC
Der zweite Tag der 1. Runde des World Grand Prix bot am Dienstagabend mehrere Überraschungen. So verlor in Leicester unter anderem Michael van Gerwen, ohne auch nur ein einzelnes Leg zu gewinnen. Auch Michael Smith musste bereits den Heimweg antreten.

Dave Chisnall vs. Cameron Menzies 2:0

Im ersten Match des Tages setzte sich Dave Chisnall mit 2:0 gegen Cameron Menzies durch. Von Anfang an war „Chizzy“ der dominantere Spieler, besonders im Übergang in den Finish-Bereich auch souveräner. Da Menzies 48 Rest liegen ließ, konnte sich der Engländer das Break zum 2:0 sichern. Beim Anwurf zum Setgewinn bekam Chisnall dann keinen Druck von „Cammy“, der erst mit dem sechsten Dart ins Leg kam und das 0:3 nicht verhindern konnte.

Nach der Pause setzte sich Chisnall weiter ab und erbreakte sich trotz fünf Fehlwürfen beim Checkout das 1:0. Menzies wachte im Anschluss etwas auf und arbeitete am Rebreak, doch „Chizzy“ erstickte die kleine Chance sofort im Keim. Anschließend nutzte der Engländer seinen ersten Matchdart. Auch dank seines 91er-Averages (Menzies lediglich 81) gab Chisnall nicht ein Leg ab. In der 2. Runde wartet Dimitri Van den Bergh.

Zum Match-Center: Dave Chisnall vs. Cameron Menzies

Luke Woodhouse vs. Dimitri Van den Bergh 1:2

Deutlich enger als das erste Match ging es im 1:2 zwischen Luke Woodhouse und Dimitri Van den Bergh zu. Beide Spieler bewegten sich das gesamte erste Set Hand in Hand und ließen einander kaum Luft. Erst beim Stand von 2:1 für den Engländer spielten die Kontrahenten unterschiedliche Legs. Van den Bergh warf eine 152 und eine 140 und erspielte sich so sechs Darts für 149 Rest, doch dem Belgier versagten die Nerven und er ließ sieben Doppel aus. Woodhouse, der im Scoring nicht mithalten konnte, nutzte die Vorlage und breakte sich mit seinem ersten Versuch zum 3:1.

Das zweite Set zeichnete sich dann durch High Finishes aus: Beim Stand von 0:1 checkte Woodhouse 118 Rest, ehe Van den Bergh im folgenden Leg 110 finishte. „Woody“ hätte jedoch auch ein zweites benötigt, wenn er sich ein 2:2 erspielen hätte wollen. 107 Rest ließ der Engländer aus, sodass der „Dreammaker“ 59 Rest zum Break und Gewinn des zweiten Sets rausnahm.

Das Thema der Ton-Plus-Finishes blieb auch im dritten Set aktuell, als Woodhouse zwei Doppel verfehlte und Van den Bergh so die Chance gab, dank eines 132er-Checkouts das frühe Break zu holen. Im Anschluss konnte der Belgier dieses bestätigen – und später auch das Set mit 3:1 beenden. Am Donnerstag steht nun das Duell mit Dave Chisnall an.

Zum Match-Center: Luke Woodhouse vs. Dimitri Van den Bergh

Mike De Decker vs. Damon Heta 2:1

Auch Mike De Deckers 2:1 gegen Damon Heta war ein Mix der Emotionen. Heta kam hervorragend ins Match, übernahm schnell die Kontrolle über das Anwurf-Leg De Deckers und sicherte sich so direkt das Break zum 1:0. Der Belgier musste den Fehlstart erstmal sacken lassen und hatte keine Chance an einem Rebreak. Und auch im dritten Leg war Heta extrem nah am nächsten Break, doch der „Real Deal“ konnte trotz Überwurf bei 112 Rest das 1:2 erzielen. Das Momentum drehte sich komplett: De Decker checkte 150 und 116 und gewann so das erste Set.

Nach der Pause spielten beide ihre Anwürfe souverän herunter, ohne, dass der Gegner auch nur die kleinste Chance eines Breaks bekam. Doch beim Stand von 2:1 für Heta, übernahm dieser die Kontrolle über den Anwurf De Deckers. Der Belgier musste bei 12 Rest zusehen, wie Heta 76 Rest zum Break und Set-Ausgleich checkte.

„The Heat“ nahm den Schwung des gewonnenen Sets direkt im dritten Durchgang mit und breakte sich sofort das 1:0, konnte dies aber nicht bestätigen – De Decker glich aus. Doch es kam wie es kommen musste und die zuvor noch souveränen Spieler, zeigten dem Publikum in Leicester zwei weitere Breaks: Heta stellt auf 2:1, vergibt dann aber zwei Matchdarts, sodass De Decker den Decider erzwang. In diesem spielte dann nur der Belgier, der seinen vierten Matchdart zum Sieg nutzte. Der Belgier freut sich auf ein Zweitrunden-Match gegen Gary Anderson.

Zum Match-Center: Mike De Decker vs. Damon Heta

Peter Wright vs. James Wade 1:2

Im Duell der Altstars besiegte James Wade Peter Wright mit 2:1. Obwohl Wright mit dem Anwurfvorteil ins Match ging, konnte sich Wade das erste Leg sichern. „The Machine“ bestätigte dieses – Wright zeigte bis zu diesem Zeitpunkt nur minimale Gegenwehr. Doch „Snakebite“ wachte auf, warf die erste 180 des Matches und verkürzte erst auf 1:2, ehe er sich mit einer weiteren auch das Rebreak zum 2:2 holte. Im Decider verpassten dann beide Setdarts, ehe sich Wright sein drittes Leg am Stück und das 3:2 sicherte.

Mit dem Leggewinnen zum 1:0 beendete Wade Wrights Lauf zu Beginn des zweiten Sets. Dieser verlief lange ausgeglichen, ohne, dass sich einer der beiden Spieler Breakchancen erspielen konnte. Erst beim Stand von 2:1 bekam Wade einen ersten Breakdart und eine Aufnahme später einen weiteren, um sich den Set-Ausgleich zu holen.

„The Machine“ nahm den Schwung mit in den entscheidenden Satz und sicherte sich sofort das Break zum 1:0. Wright fand keine Antwort und wirkte sichtlich mitgenommen. Immer wieder rutschten die Darts ins falsche Segment. Im dritten Leg dann der Totalausfall: 32 Rest bekam er mit neun Darts nicht gecheckt – Wade nutzte dies zum Gewinn des Matches. In der 2. Runde bekommt es "The Machine" nun mit Gerwyn Price zu tun.

Zum Match-Center: Peter Wright vs. James Wade

Gerwyn Price vs. Danny Noppert 2:1

Mental eigentlich schon geschlagen, gewann Gerwyn Price gegen Danny Noppert mit 2:1. Price und Noppert gaben sich zu Beginn des Matches nicht viel und warfen dabei zahlreiche 180er. Kurios wurde es dann beim Stand von 1:1.: Der Niederländer bekam 20 Rest und 10 Rest nicht gecheckt und der „Iceman“ konnte dies erst nicht nutzen, da er statt der einfachen oder dreifachen 20 nur die Triple-5 traf. Schließlich gelang dem Waliser dann aber doch das Break und im Anschluss auch der Setgewinn.

Auch in den zweiten Durchgang starteten beide Spieler mit starkem Scoring, warfen dabei sogar drei 180er am Stück, ehe sich Price sein Anwurf-Leg zum 1:0 sicherte und auch das Break zum 2:0 einholte. Noppert, der sich der Situation bewusst schien, revanchierte sich jedoch sofort und checkte 126 Rest zum Rebreak. Auch das 2:2 holte der Niederländer ein, obwohl sein erster Wurf auf die Doppel-16 noch aus dem Board fiel. Über das Bullseye gab es dann ein weiteres Break für Noppert – es ging ins dritte Set.

Im dritten Durchgang schien Price mental an der Grenze eines Wutausbruchs. Nachdem er es mit sechs Darts nicht schaffte ins Leg zu kommen, spielte der Waliser nur noch auf die Doppel-20, auch nachdem er sie traf. Das mentale Level konnte Noppert deutlich höher halten, stellte sich so mit einem Break auf 2:0 und vergab schließlich seinen ersten Matchdart – Price sicherte sich noch einmal ein Rebreak, erzwang plötzlich ein Rebreak und gewann mit seinem ersten Matchdart ein verloren geglaubtes Match. Sein Zweitrundengegner ist James Wade.

Zum Match-Center: Gerwyn Price vs. Danny Noppert

Michael Smith vs. Gary Anderson 1:2

Das Duell zweier Weltmeister zwischen Michael Smith und Gary Anderson endete mit 1:2. Smith und Anderson kamen turbulent ins Match und warfen teilweise über 100 Punkte im Average. In den ersten Legs blieben Breakchancen so aus, ehe es beim Stand von 2:1 für den „Bully Boy“ tragisch wurde: Der „Flying Scotsman“ bekam sechs Darts für 68 Rest, schaffte es aber auch nach neun Darts nicht zu checken – Smith nutzte den Patzer zum Break und dem Gewinn des ersten Sets.

Im zweiten Durchgang holte sich Anderson trotz vieler Fehlwürfe auf die Doppel das 1:0 und im Anschluss mit einem 101er-Checkout das Break zum 2:0. Doch der Vorsprung zerplatzte direkt wieder, als Smith ein Rebreak einfuhr. Der „Flying Scotsman“ zeigte sich jedoch wenig beeindruckt, profitierte von zahlreichen Fehlwürfen des „Bully Boys“ auf die Doppel und checkte 80 Rest über zweimal Tops zum 3:1 – Set-Ausgleich.

Erneut zeigte sich ein ähnliches Bild: Der eine trifft die Doppel nicht, der andere profitiert. Zu Beginn des dritten Sets ist es Smith der seinen Anwurf so zum 1:0 durchbrachte, ehe Anderson mit selbigen Problemen zum 1:1 kam. Es ging schließlich beim Stand von 2:2 in den Decider, wo sich ähnliches Spiel wiederholte: Anderson vergab einen Matchdart, dann vergab Smith einen, ehe der Schotte dann doch gewann. Am Donnerstag wartet ein Duell mit Mike De Decker.

Zum Match-Center: Michael Smith vs. Gary Anderson

Michael van Gerwen vs. Daryl Gurney 0:2

Einen katastrophalen Abend erlebte Michael van Gerwen, der, ohne auch nur ein einzelnes Leg zu gewinnen, gegen Daryl Gurney mit 0:2 verlor. Gurney schockte van Gerwen direkt im ersten Leg, als er schwache Darts des Niederländers im Finish-Bereich ausnutzte und zum 1:0 breakte. Nachdem „Mighty Mike“ auch beim Rebreak-Versuch verzweifelte, ging „Superchin“ mit 2:0 in Führung und breakte sich dann auch noch zum 3:0. Zu diesem Zeitpunkt warf der Nordire im Average 14 Punkte mehr und war auf den Doppel tadellos.

Auch im zweiten Satz konnte van Gerwen Gurney nicht gefährlich werden und ließ den Nordiren so das 1:0 erzielen. Dann erneut ein bekanntes Bild: „Mighty Mike“ stand bei 40 Rest und verwarf alle drei Darts auf die Doppel-20 – Gurney breakte zum 2:0. Anschließend profitierte dieser erneut von verpassten Doppeln seines Gegners und nutzte seinen zweiten Matchdart zum Sieg. In der 2. Runde wartet ein Duell mit Joe Cullen.

Zum Match-Center: Michael van Gerwen vs. Daryl Gurney

Chris Dobey vs. Joe Cullen 1:2

Im letzten Match des Abends wurde es für Chris Dobey dramatisch: Nach souveräner Führung verlor „Hollywood“ gegen Joe Cullen noch mit 1:2. Das Match begann gemächlich. Während Dobey eine 146 und eine 140 warf, startete Cullen unter anderem mit einer 180 ins Match. Am Ende zeigten aber beide ihre Probleme auf den Doppeln – Dobey brachte sein Leg durchaus glücklich durch.

Doch „Hollywood“ nutzte dies als Weckruf, drehte ein wenig auf und checkte 84 Rest zum 2:0-Break. Auch Cullen sollte sich im Match anmelden und mit einer 171 gefolgt vom 12er-Checkout das Rebreak holen. Aber der stärkere Spieler blieb Dobey: Mit einem 160er-Finish sicherte er sich den ersten Satz mit 3:1.

Im zweiten Satz brillierten beide Spieler weiter mit hohem Scoring und sicherten sich so ihre ersten Anwurf-Legs ohne Probleme. Beim Stand von 1:1 vergab Dobey jedoch die Break-Chance – und wurde sofort bestraft: Cullen breakte zum 3:1 und erzwang so den dritten Satz.

Das Momentum blieb beim „Rockstar“, der das dritte Set sofort mit einem weiteren Break begann. Dobey kam nicht mehr in die Legs, traf die Triple nicht und musste so in jedem Leg zusehen, wie Cullen davon zog. So sicherte er sich problemlos das zweite und dritte Leg des dritten Sets und damit ein Zweitrundenduell gegen Daryl Gurney.

Zum Match-Center: Chris Dobey vs. Joe Cullen

Bereits am Montag qualifizierte sich das deutsche Duo Martin Schindler und Ricardo Pietreczko für die 2. Runde. Ersterer gab im Anschluss eine Kampfansage ab: "Ich habe das Spiel, um Michael van Gerwen, Luke Humphries oder Luke Littler zu schlagen." Was "The Wall" noch sagte und was sein aktuelles Ziel ist, lest ihr im Interview.