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Mike De Decker gewinnt den World Grand Prix - Belgier schlägt Luke Humphries

Aktualisiert
Mike De Decker feiert den größten Erfolg seiner Karriere.
Mike De Decker feiert den größten Erfolg seiner Karriere.PDC
Mike De Decker hat den größten Titel seiner Karriere eingefahren: Dank eines 6:4 im Finale gegen Titelverteidiger und Weltmeister Luke Humphries feierte der Belgier seinen ersten TV- und Major-Titel seiner noch jungen Laufbahn.

Im August 2024 gewann De Decker Players Championship 16 und gewann so seinen ersten Titel auf der PDC Tour. Der Erfolg beim World Grand Prix ist sein mit Abstand bester Erfolg bei einem Major – zuvor war die Runde der letzten 32 bei den UK Open 2024 sein bester Versuch. Humphries verpasste es einen sechsten Major-Erfolg einzufahren – beim selben Turnier, wo er vor einem Jahr sein erstes gewann.

Zum Match-Center: Luke Humphries vs. Mike De Decker

Dank des Preisgelds von 120.000 Pfund schiebt sich der Belgier in der Order of Merit nach vorne. Wenn die Weltrangliste am Montagmorgen aktualisiert wird, wird der De Decker nicht mehr als Nummer 36 der Welt geführt, sondern nun auf Platz 25 stehen.

"Es fühlt sich großartig an", sagte der "The Real Deal" nach dem Match noch auf der Bühne: "Luke hat die letzten Jahre herausragend gespielt und die Person zu sein, die ihn dieses Wochenende im Finale schlägt und die Trophäe in die Höhe strecken darf, macht mich sprachlos. Ich bin sehr, sehr glücklich."

Besonders das Comeback von 1:4 von 4:4 von "Cool Hand Luke" machte De Decker mental zu schaffen: "Zu Beginn war ich sehr, sehr nervös. Dann habe ich mich beruhigt und bin mit 4:1 in Führung gegangen. Als (Luke) auf 4:4 verkürzt hat, wurde ich wieder nervös. (...) Aus dem nichts hat er angefangen große Finishes zu werfen und ich habe mir nur gedacht: ‚Komm schon, hör auf damit!‘" Letztere Aussage brachte Humphries auf der Bühne zum lachen.

Der Dank geht aber nicht nur an den Gegner, sondern auch an die engsten Vertrauten: "Mein bester Freund, meine Mutter, alle standen hinter mir. Dank ihnen habe ich diese Trophäe gewonnen."

Humphries legt vor - De Decker dreht auf

De Decker gewann das Ausbullen vor dem Match – ein Vorteil, der einem das Match gewinnen kann. Dieser war jedoch schnell weg, als der Belgier, der im Laufe des Turniers stets besser in die Legs kam als seine Gegner, den Start ins Match verpasste und erst mit dem vierten Dart die Doppel-16 traf. Humphries gelang direkt das Break und anschließend das 2:0. „The Real Deal“ wachte daraufhin auf und nahm seinerseits erfolgreicher am Set teil. Es folgte erst das Verkürzen und schließlich das Rebreak zum 2:2. Doch nach vergebenem Satzdart De Deckers war es dann trotzdem das 1:0 in Sätzen für „Cool Hand Luke“.

Auch nach der ersten Set-Pause ging es weiter hoch her. Nach je einem durchgebrachten Anwurf war es De Decker, der von ausgelassenen Doppeln Humphries‘ profitierte und sich so das Break zum 2:1 sicherte. Der neu gewonnene Vorsprung hielt jedoch nicht lange, ehe der Weltmeister mit 105er-Checkout rebreakte. Im Decider des zweiten Satzes wurde es wild: De Decker konnte 72 Rest nicht checken, doch auch Humphries verpasste drei Satzdarts – Der Belgier nutzte die zweite Chance und sicherte sich den Satzausgleich.

Der dritte Satz wurde dann zur Mike-De-Decker-Show. Der Belgier spielte einen unfassbaren 107er-Average, nutzte 50% seiner Finishes und erlaubt seinem Gegner nicht einen einzigen Checkout-Versuch. Das 3:0 brachte ihm nicht nur seine erste Führung des Matches ein, sondern bedeutete zudem der erste angebrachte Anwurf-Satz beider Spieler.

De Decker behielt die Oberhand im Match. Im Gegensatz zu seinem Gegenspieler kam der Belgier nun immer mit der ersten Aufnahme ins Leg – was schließlich der Unterschied im vierten Satz war. Beim Stand von 1:1 kam Humphries bei eigenem Anwurf nicht ins Leg, sodass De Decker direkt die Kontrolle übernahm und schließlich breakte. Für das folgende 154er-Checkout zum 3:1 in Sätzen bekam „The Real Deal“ beim Gang in die nächste Set-Pause einen anerkennenden Handschlag.

Aus dieser heraus zeigte sich den Fans in Leicester ein ähnliches Bild wie zuvor: De Decker dominierte Humphries, da „Cool Hand Luke“ seinen Gegner aber auch immer wieder einlud. So vergab der Engländer beim Stand von 0:1 fünf Darts auf die Doppel-15 und musste so das 0:2 kassieren. Anschließend wurde es erneut wild, als beide Spieler einen Dart nach dem anderen auf die Doppel verfehlten, ehe es dann doch Humphries war, dem das Rebreak gelang. Der Satz beruhigte sich jedoch und mit je einem durchgebrachten Anwurf ging auch Satz fünf zum 4:1 an „The Real Deal“.

"Cool Hand Lukes" Aufholjagd verpufft

Humphries wirkte komplett von der Rolle und so sicher er beim Start in die Legs war, so schwach war er plötzlich zum Ende dieser. So profitierte De Decker erneut doppelt und ging mit 2:0 in Führung. „Cool Hand Luke“ drehte sein Spiel jedoch mitten im sechsten Satz um 180 Grad um: Mit einem 149er-Checkout, gefolgt von einem 152er-Checkout, glich der Engländer zum 2:2 aus und brachte anschließend seinen Anwurf durch. Der Satzgewinn zum 2:4 war sein erster Satz seit dem 1:0.

Es sollte die Rückkehr des Engländers in dieses Match sein. Sofort breakte sich Humphries im siebten Set zum 1:0 und bestätigte dieses mit einem souveränen Leg zum 2:0. De Decker probierte zwar noch zurück in den Satz zu kommen und checkte 156 Rest zum 1:2, doch nach verpasstem Breakdart musste er dann doch das 1:3 hinnehmen.

De Decker ließ sich nicht beirren und nutzte zum Start des achten Sets sofort aus, dass „Cool Hand Luke“ nicht ins Leg kam. „The Real Deal“ fuhr das Break ein, musste es im Folge-Leg nach verpasstem Doppel jedoch direkt wieder zurückgeben. Anschließend brachten beide Spieler ihre Anwürfe durch, auch wenn Humphries nah am 170er-Checkout zum Break war. Dennoch sicherte sich der Engländer den Satzausgleich.

So ausgeglichen wie das Ergebnis, bewegte sich auch das Niveau dieses Matches. Viel wurde mit dem Anwurfsvorteil entschieden. So kam es dann auch, dass sich De Decker beim Stand von 2:1 im neunten Satz das Break sichern konnte: Humphries kam nicht in sein Leg, sodass der Belgier davonziehen konnte – 5:4.

Nach drei verlorenen Sets am Stück schien es der benötigte Brustlöser für „The Real Deal“ zu sein. Der Belgier war im zehnten Satz wieder der stärkere Spieler und sicherte sich dank zwei 180er beim Stand von 1:1 das Break, doch Humphries gab nicht auf und sicherte sich ebenfalls das direkte Rebreak. De Decker störte sich nicht dran und nutzte seinen ersten Match Dart zum größten Erfolg seiner Karriere.