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Darts-WM Vorschau Tag 1: Newcomer aus Südafrika, Chance für Mansell oder Robb gegen Wright

Anton Latuska/AFP
Darts-WM Vorschau Tag 1: Newcomer aus Südafrika, Chance für Mansell oder Robb gegen Wright
Darts-WM Vorschau Tag 1: Newcomer aus Südafrika, Chance für Mansell oder Robb gegen WrightProfimedia
Der Baum ist geschmückt, das Essen zubereitet. Endlich geht es los: Die Pforten des Alexandra Palace öffnen sich für den Start der 30. Darts-Weltmeisterschaft. Wie es die Tradition will greift am ersten Turniertag der Titelverteidiger ins Turnier ein. Peter Wright wird am späteren Abend auf den Sieger der Partie zwischen Mickey Mansell und Ben Robb treffen, zuvor gibt es Duelle zwischen Youngster Keane Barry und Grant Sampson und Jermaine Wattimena und Nathan Rafferty.

Mickey Mansell v. Ben Robb

Das Eröffnungsspiel der diesjährigen Weltmeisterschaft bestreiten der Nordire Mickey Mansell und der Neuseeländer Ben Robb. Der ehemalige ProTour Event-Sieger Mansell nimmt zum siebten Mal an einer Weltmeisterschaft teil, nachdem er vor zwei Jahren gegen Haupai Puha seinen ersten Sieg auf der größten Bühne des Darts errungen hat. Gegner ist heute wie damals ein Profi aus Neuseeland, vielleicht ein gutes Omen für Mansell. In diesem Jahr will der 49-Jährige, der den Spitznamen "The Clonoe Cyclone" trägt, zum zweiten Mal in die zweite Runde einziehen.

Dafür muss er an Ben Robb vorbei. In seiner Heimat Neuseeland gilt Robb als einer der aktuell besten Dartspieler, auch wenn er bei seinen zwei bisherigen WM-Teilnahmen jeweils in der ersten Runde unterlag (2021 gegen Ron Meulenkamp und 2022 gegen Rusty-Jake Rodriguez). Qualifiziert hat sich "Big Rig" über den Sieg beim neuseeländischen DPNZ Qualifier im Oktober, er kommt also mit Rückenwind in den Alexandra Palace. Wenn es nach seiner Einlaufmusik ("Remember The Name" von Fort Minor) geht, hat ein Weiterkommen nur mit 20% Können und 10% Glück zu tun. Wir sind gespannt.

Keane Barry v. Grant Sampson

"Dynamite" Keane Barry ist Teil der neuen Darts-Generation. Im Juni erst 20 Jahre alt geworden ist Barry in diesem Jahr bereits zum vierten Mal bei der Weltmeisterschaft dabei. Nach Niederlagen gegen Vincent van der Voort 2020 und Jeff Smith 2021 konnte er sich 2022 in der ersten Runde gegen Royden Lam durchsetzen und musste sich in der zweiten Runde knapp Jonny Clayton geschlagen geben. Im laufenden Kalenderjahr hat der Youngster nicht nur viel Erfahrung gesammelt, sondern mit der Halbfinalteilnahme bei den UK Open auch den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere gefeiert. Auch deshalb gilt der junge Ire Im Duell mit Grant Sampson als deutlicher Favorit.

Sein Gegner aus Südafrika ist allerdings nicht zu unterschätzen, ist er doch eine der großen Unbekannten dieses Turniers. Vor dem Jahr 2022 war von Grant Sampson im Dartsport nichts zu hören gewesen, dann bezwang er beim afrikanischen Qualifikationsturnier zur Weltmeisterschaft wie aus dem Nichts den Platzhirsch Devon Peterson. Im weiteren Verlauf gewann er das Turnier und erspielte sich somit die Teilnahme im Alexandra Palace. "The Samurai" hat nach eigenen Angaben sein Spiel in den heimischen vier Wänden während der Corona-Pandemie entwickelt - eine Entwicklung, die die Dartwelt in den kommenden Jahren öfter zu sehen bekommen könnte. In jedem Fall steht er für die Durchlässigkeit und die Möglichkeiten des Darts-Sports, auch unbekannteren Spielern schnell die Chance auf große Spiele zu bieten. Hoffen wir, dass er den Weg ins Mekka des Darts findet, auch wenn die Angabe auf seinem Instagram-Profil ("Alexander Palace") noch nicht ganz präzise ist.

Jermaine Wattimena v. Nathan Rafferty

Jermaine Wattimena ist ein bekannter Name auf der PDC-Tour. Nach seinem großen Jahr 2019 mit der Finalteilnahme bei den Players Championships hat "The Machine Gun" in diesem Jahr nicht die großen Erfolge vorzuweisen, auch wenn er beim Grand Slam of Darts immerhin ins Achtelfinale einzog (und dort an Nathan Aspinall scheiterte). Wattimena hat im Alexandra Palace bereits Erfahrungen gesammelt: Zweimal erreichte er die dritte Runde, 2019 brachte er Gary Anderson an den Rand einer Niederlage, scheiterte am Ende aber knapp im Decider. Im vergangenen Jahr setzte es ein enttäuschendes 0:3 gegen den Qualifikanten Boris Koltsov, in diesem Jahr wird er darauf brennen, sich besser zu verkaufen.

Nach seinem völlig überraschenden Sieg gegen Peter Wright bei den UK Open 2018 hatten viele Experten Nathan Rafferty große Erfolge in der Dartwelt zugetraut. Bisher konnte der 22-Jährige aus Nordirland die nach dem bisher größten Sieg seiner Karriere hohen Erwartungen nicht erfüllen. 2022 schaffte es Rafferty bei keinem Players Championship-Event über die vierte Runde hinaus. Beim Grand Slam im November scheiterte "The Natural" in der Gruppe, wo er gegen Michael van Gerwen und Ross Smith verlor, bevor er sich in einem bedeutungslosen Spiel gegen Luke Woodhouse durchsetzen konnte. Gegen den Niederländer Wattimena, dem bei großen Anlässen oft die Nerven einen Streich spielen, könnte für den Sieger der Development Tour 23-24 trotzdem eine Überraschung möglich sein.

Peter Wright - Mickey Mansell/Ben Robb

Traditionell greift am ersten Turniertag der Titelverteidiger ins Geschehen ein. Im letzten Spiel des Abends trifft die schottische Iro-Ikone Peter Wright auf den Sieger aus der Partie Mickey Mansell gegen Ben Robb. Der Sieger der 2022er-Ausgabe, der im Finale den "Bullyboy" Michael Smith bezwang, hat nach eigener Aussage ein "bisher ganz offensichtlich furchtbares" Jahr hinter sich. Im Interview mit "Sport1" ging er sogar noch weiter: ""Es ist wahrscheinlich mein schlechtestes Darts-Jahr, das ich seit vielen Jahren gespielt habe", sagte Wright, der zuletzt wegen gesundheitlicher Probleme seiner Frau nicht an der Generalprobe bei den Players Championship Finals teilgenommen hatte. Dennoch fühle er sich "immer noch wirklich gut".

Unterlegt wird die Schwäche Wrights von der Tatsache, dass er nach dem WM-Sieg Anfang Januar kein einziges Finale auf der PDC-Tour mehr erreichte. Nicht nur deshalb verspürt Wright

mehr Druck als im Vorjahr. "Zusätzlich hast du eine große Zielscheibe auf dem Rücken. Jeder will den Weltmeister schlagen", sagte Wright, der 2020 erstmals beim Saisonhöhepunkt triumphiert hatte. "Snakebite" wird motiviert sein, nicht der erste Titelverteidiger seit 2009 zu sein, der in der ersten Runde scheitert.