Auftakt in die Premier League Darts: Alle Informationen zum Einladungsturnier
Die Teilnehmer
Die besten vier Spieler der PDC Order of Merit sind automatisch qualifiziert. Angeführt wird das diesjährige Teilnehmerfeld folglich vom frisch gekrönten Weltmeister und der Nummer Eins der Welt „Cool Hand“ Luke Humphries. Der 28-Jährige war im Kalenderjahr 2023 der wohl beste Darts-Spieler der Welt und ging als Favorit in das Turnier. Nachdem er gegen den Deutschen Ricardo Pietreczko beinahe ausschied, kam der Engländer zurück in das Match und gewann die PDC World Darts Championship später im Finale gegen Luke Littler. Für Luke Humphries ist es die erste Teilnahme am prestigeträchtigen Wettbewerb.
Zum bereits zwölften Mal nimmt Michael „Mighty Mike“ van Gerwen an der Premier League teil. Der siebenfache und amtierende Sieger des Wettbewerbs ist seit vielen Jahren in der Weltspitze des Darts anzutreffen und in keinem Match, welches er bestreitet, chancenlos. Die Generalprobe zur Premier League, das Dutch Darts Masters am vergangenen Wochenende in ’s-Hertogenbosch, gewann van Gerwen zum bereits sechsten Mal.
Der „Bully Boy“ Michael Smith ist der frisch entthronte Weltmeister der PDC. Im Januar 2023 konnte er die Trophäe in die Höhe stemmen, ehe er eine Saison zum vergessen erlebte. Er gewann im direkten Anschluss an die World Darts Championship das Bahrain Darts Masters und ein wenig später den German Darts Grand Prix und ein einzelnes Players-Championship-Event.
Im Anschluss verlor er mehrmals überraschend früh, darunter auch eine klare 0:4-Niederlage im Achtelfinale der diesjährigen Weltmeisterschaft. Im Vorfeld zu seiner siebten Premier-League-Teilnahme verlor er in der ersten Runde des Dutch Darts Masters gegen den Youngster Gian van Veen.
Auf dem aufsteigenden Ast ist wiederum Nathan „The Asp“ Aspinall. Zwar spielte der Engländer erneut keine erfolgreiche Weltmeisterschaft, konnte im Vorjahr jedoch das World Matchplay und damit das zweite Major seiner Karriere gewinnen.
Da Gerwyn Price und Peter Wright bei der Weltmeisterschaft jede Menge Geld in der Order of Merit verloren, konnte Aspinall profitieren und auf den vierten Rang der Geldrangliste springen. Dies bedeutet die vierte Premier-League-Teilnahme für „The Asp“.
Neben den besten vier Spielern der Order of Merit hat die PDC zudem das Recht darauf, vier weitere Spieler mit einer Wildcard einzuladen. Der erste Spieler, der eine solche erhalten hat, war der „Iceman“ Gerwyn Price. Der aneckende Waliser gewann 2021 die Weltmeisterschaft und war spätestens dann in der Spitze des Darts angekommen.
Die ehemalige Nummer Eins der Welt kann auf mittlerweile neun Major-Titel zurückblicken, schied bei der Weltmeisterschaft jedoch in der dritten Runde aus – so früh wie seit 2019 nicht mehr. Für Price ist es die sechste Teilnahme an der Premier League.
Für einige Fans überraschend war die Wildcard für „Snakebite“ Peter Wright. Der Schotte gewann zwar die Weltmeisterschaften 2020 und 2022, zeigte im vergangenen Jahr aber häufig wechselnde Leistungen. Dennoch reichte es für den Gewinn der European Darts Championship und eine Finalteilnahme beim World Cup of Darts an der Seite von Gary Anderson.
Bei der Weltmeisterschaft gelang Wright dann wieder wenig, sodass es ein Aus in der zweiten Runde gegen Jim Williams gab – Der Schotte entschuldigte sich noch auf der Bühne für seine schwache Leistung. Mit seiner elften Teilnahme an der Premier League ist Wright der zweiterfahrenste Spieler, direkt hinter Michael van Gerwen.
Ein weiterer ehemaliger Weltmeister ist „Voltage“ Rob Cross. Der Engländer sorgte 2018 für Aufsehen, als er bei seiner ersten Teilnahme an der World Darts Championship im letzten Karriere-Match von Phil Taylor direkt den Titel gewann. Der große Kickstart für die Karriere war es jedoch nicht. Zwar gewann Cross noch drei weitere Major-Titel, den letzten aber in 2021.
Es folgten einige Finalteilnahmen, jedoch auch viele Niederlagen in frühen Runden. Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft erreichte Cross das Halbfinale – Seine beste Platzierung seit dem Titel sechs Jahre zuvor. Die Leistung bringt ihm seine fünfte Teilnahme an der Premier League ein.
Den Abschluss macht das mittlerweile 17-jährige Wunderkind Luke „The Nuke“ Littler. Der junge Engländer versetzte die Darts-Welt über den Jahreswechsel in Schock, als er sich über die Development Order of Merit für die Weltmeisterschaft qualifizierte und direkt den Weg in das Finale fand. Der Juniorenweltmeister von 2023 sah sich zwischenzeitlich sogar auf der Siegerstraße, konnte in den entscheidenden Momenten aber keine Akzente setzen, sodass Namensvetter Luke Humphries schließlich Weltmeister wurde.
Dennoch war es der Start für eine womöglich große Karriere, denn nach seiner ersten Nominierung für die Premier League, gewann er direkt gegen Michael van Gerwen das Bahrain Darts Masters, ehe er sich beim Dutch Darts Masters im Finale gegen selbigen geschlagen geben musste.
Das Format
Die Premier League geht über 16 Wochen und wird jeden Donnerstag an wechselnden Orten ausgetragen. Der erste Spieltag findet am 1. Februar statt, ehe die Vorrunde am 16. Mai endet. Die vier besten Spieler der Vorrunde qualifizieren sich für die Play-offs am 23. Mai in London.
Das Format hat sich seit 2022 grundlegend geändert. Acht Teilnehmer spielen jede Woche ein komplettes Mini-Turnier aus. Folglich gibt es jeden Spieltag vier Viertelfinals, ein Halbfinale und schließlich ein Finale. Aus den Ergebnissen ergibt sich eine Punkteliste: Für den Spieltagssieg gibt es fünf Punkte, drei bekommt man für das Verlieren des Finals und jeweils zwei Punkte gehen an die unterlegenen Halbfinalisten.
Sollte es nach 16 Wochen zu einem Punktgleichstand zwischen zwei Spielern kommen, gibt es diverse Tie-Breaker:
1. Wer hat mehr Spieltage gewonnen?
2. Wer hat die bessere Leg-Differenz?
3. Wer hat mehr Breaks geholt?
4. Wer hat über 16 Wochen hinweg den besseren Average gespielt?
Während in der Vorrunde noch Best of 11 Legs gespielt wird, ist es im Play-off-Halbfinale ein Best of 19 Legs und im Finale dann ein Best of 21 Legs.
Die Spielstätten
1. Spieltag: Cardiff International Arena, Cardiff
2. Spieltag: Mercedes-Benz Arena, Berlin
3. Spieltag: OVO Hydro, Glasgow
4. Spieltag: Utilita Arena, Newcastle
5. Spieltag: Westpoint Arena, Exeter
6. Spieltag: Brighton Centre, Brighton
7. Spieltag: Motorpoint Arena, Nottingham
8. Spieltag: 3Arena, Dublin
9. Spieltag: SSE Arena, Belfast
10. Spieltag: AO Arena, Manchester
11. Spieltag: Utilita Arena, Birmingham
12. Spieltag: Rotterdam Ahoy, Rotterdam
13. Spieltag: M&S Bank Arena, Liverpool
14. Spieltag: P&J Live, Aberdeen
15. Spieltag: First Direct Arena, Leeds
16. Spieltag: Utilita Arena, Sheffield
Play-offs: The O2, London
Die Historie
Das Format der Premier League hat sich seit der ersten Austragung 2005 und der heutigen Version mehrfach verändert. In der Premierensaison gab es sieben Teilnehmer, die über 12 Wochen gegen jeden Gegner genau zweimal gespielt und mit den besten vier Spielern der Tabelle schließlich Play-offs gespielt haben. 2007 entschied man sich für eine Aufstockung auf achte Spieler, das Format blieb jedoch gleich.
2013 änderte man das Format jedoch etwas: Bei nun zehn Teilnehmer sollte jeder genau einmal gegen jeden spielen, ehe die beiden schlechtesten Spieler anschließend ausschieden. Die acht verbliebenden Spieler spielten jeweils noch einmal gegeneinander, ehe die besten vier Spieler erneut Play-offs spielten. Bis einschließlich 2021 blieb das Format weitestgehend gleich. Lediglich in zwei Jahren nutzte man den zehnten Teilnehmerplatz für einen regionalen Teilnehmer, sodass 2019 mit Max Hopp der bis heute einzige Deutsche einen Pfeil in der Premier League warf: Am 7. Spieltag verlor der „Maximiser“ mit 3:7 gegen Raymond van Barneveld.
Wie bei so vielen Rekorden ist es auch in der Premier League Phil „The Power“ Taylor, der die Darts-Geschichte dominierte. Zwischen 2005 und 2012 gewann der legendäre Engländer ganze sechs Ausgaben der Veranstaltung und kam anschließend zwei weitere Male ins Finale. Dort unterlag er jedoch Michael van Gerwen, der mit seinem Rekord 2022 gleichzog und ihn mit seinem siebten Titel 2023 schließlich übernahm.
Die meisten Teilnahmen der Premier League hat aber keiner der beiden, sondern Raymond „Barney“ van Barneveld. In seiner langen und erfolgreichen Karriere hat der Niederländer zahlreiche Titel eingefahren, aber die Premier League war nie das Lieblingsturnier des 56-Jährigen. In seinen 14 Teilnahmen erreichte er nur einmal das Finale, gewann dies dann aber auch.
Ein Kunststück, das wohl nahezu unmöglich zu wiederholen sein wird, ist im Finale zwischen Phil Taylor und James Wade 2010 geschehen. Im 18 Legs andauernden Endspiel gelangen dem Erstgenannten gleich zwei Neun-Darter, welche er zudem auch noch über unterschiedliche Wege spielte.
Premier League Darts LIVE im TV & Stream
Die Übertragungsrechte für die Darts-Events der PDC liegen bei DAZN. Der Streaminganbieter überträgt die Premier League of Darts folglich LIVE. Doch auch im linearen Fernsehen kommt der Zuschauer auf seine Kosten. Der TV-Sender Sport1 überträgt alle Premier-League-Spiele im Fernsehen.