Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Der Mann hinter Stowe Buntz und Barbora Hospodářská - Brian Herbert im Flashscore-Porträt

Henri Briese
Brian Herbert (2. von rechts) mit Stowe Buntz.
Brian Herbert (2. von rechts) mit Stowe Buntz.Brian Herbert
Im Tennis spielt der Trainer eine tragende Rolle, im Fußball stehen Coach und Manager immer im Fokus der Medien - aber wie sieht das im Darts aus? Die Kunst des fliegenden Pfeils hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zur liebsten Randsportart des Deutschen entwickelt und gerade in den Wintermonaten, wenn die Weltmeisterschaft ansteht, sind die Stars in aller Munde. Wir haben mit Brian Herbert gesprochen, der den Dartssport liebt, lebt und seit einiger Zeit auch teils sein Brot damit verdienen kann - als Manager.

Stowe Buntz bewegte im vergangenen Jahr die Massen, als er beim Grand Slam of Darts überraschend ins Viertelfinale segelte - der Mann im Hintergrund Brian Herbert. "Dieses Wochenende geht's nach D.C, mit Stowe Merchandise verkaufen, er fährt, ich fliege", wenn man solche Worte hört, denkt man nicht an einen Mann, der einen der größten Senkrechtstarter des vergangenen Jahres als sein Klientel weiß. Doch genauso funktioniert es laut Herbert in diesem Sport: "Das merkt man sofort auf den Events - das sind alles normale Typen, wie du und ich, mit denen man herumscherzen kann - sie sind einfach nur verdammt gut im Darts." 

Brian Herbert mit Stowe Buntz.
Brian Herbert mit Stowe Buntz.Brian Herbert.

Für den 40-Jährigen war es ein Glücksgriff in das Business zu kommen. In den USA ist es ein weitaus nieschigerer Sport als in Deutschland und trotzdem haben er und Stowe Buntz sich gefunden: "Er ist für mich soetwas wie ein großer Bruder, den ich niemals hatte." Allgemein ist es im Darts eher üblicher, dass der Spieler durch seine Frau oder ein Familienmitglied verwaltet wird - Vertrauen ist alles. 

Doch Herbert gibt alles für "seinen Stowe", fliegt zu vielen Events mit, macht Fotos für Social Media und versucht Connections zu schaffen, um neue Sponsoren-Deals ans Land zu ziehen. "Ich muss Stowe immer dazu zwingen, Content für Instagram & Co. zu machen, auch wenn er dann schnauft, weiß er, dass das einfach maßgeblich wichtig ist, um die Bindung zu seinen Fans zu stärken." Und das obwohl es bisher noch nicht das "große Geld" gibt. Denn der Manager ist aktuell nur nebenberuflich im Darts unterwegs - primär arbeitet er in einem 40-Stunden-Job und ist verheiratet. "Ich habe quasi drei Jobs" scherzte der gut aufgelegte Herbert in unserem Interview. Dafür muss teilweise auch einiges an Aufopferung gebracht werden, Schlaf sei "manchmal ein sehr kritisches Thema."

Auf ein Bier mit dem Weltmeister

Auch wenn bisher eine Vollzeitbeschäftigung in seinem Traumberuf nicht möglich ist, bleibt der Mann aus Missouri positiv: "Ich schaffe mir einzigartige Erlebnisse, von denen andere Träumen, ich bin wirklich sehr dankbar über diese Chance, die mir das Ganze bietet." Und dabei gibt es dann auch teilweise sehr aufregende Erlebnisse, die aus Sicht des gewöhnlichen Fans ebenfalls ein Highlight wären. So erzählte Herbert: „Als wir mit Stowe drüben waren, haben wir Connections mit Josh Rock, Rob Cross und Scott Williams aufgebaut und die kamen dann auch zu uns rüber und dann habe ich hier einfach in New York im Pub gesessen, die Jungs haben Darts geworfen und ich habe bei einem Bierchen mit Rob Cross herumgeblödelt – dem Ex-Weltmeister.“

Brian Herbert mit Joey Blaikie von ShotDarts.
Brian Herbert mit Joey Blaikie von ShotDarts.Brian Herbert.

Scherzhaft fügte er dabei noch hinzu, dass er jedoch dabei "keine weiteren Verträge" geschlossen habe. Aber er schaue allgemein nach den Möglichkeiten, die der Sport aktuell im Sponsorenbereich bietet. Ein Luke Littler sei für ihn das Paradebeispiel für gutes Social Media Marketing, aber auch Luke Humphries ließe sich durch den Titel und seinen Status extrem gut vermarkten. "Ich müsste wohl in Europa zu einer Darts-Akademie gehen und fragen, wer von euch heißt Luke und ihn dann unter Vertrag nehmen", sagte er lachend.

Tschechien als Europa-Connection

Trotz der Tatsache, dass es eigentlich nur eine "Nebenbeschäftigung" für den eigentlichen Tech-Worker ist, bemerkt man, wie er Leib und Seele in diese Berufung steckt. So hat er bei seinem ersten Ausflug in den Ally Pally, den ihm Stowe im vergangenen Jahr verschaffte auch sein Klientel erweitern können. "Es war eine lustige Geschichte, wir haben in UK Smalltalk gemacht und später, als ich wieder in den US war hat sie sich einfach gemeldet und mich gefragt, ob ich nicht sogar Lust hätte, sie zu managen" - so beschreibt Brian Herbert in Kurzfassung den Ablauf der Verpflichtung vom tschechischen Talent Barbara Hospodářská. Die 24-Jährige habe großes Potenzial und war bereits in mehreren TV-Shows des Landes zu Gast.

Und natürlich gibt er das Beste, um ihrer Karriere den gewissen Push zu geben. "Erst vor kurzem habe ich einen neuen Sponsorendeal für sie abschließen können, das wird bald offiziell gemacht, sie freut sich schon riesig", so Herbert über seinen neuen Schützling. Außerdem seien "ihre neuen Trikots" gerade angekommen, die müsse er nun "schnellstmöglich" mit der Post nach Prag verschiffen. 

Keine Mitarbeiter, viel Einsatz, viel Leidenschaft. Brian Herbert ist als Darts-Manager nicht nur der Rückhalt seiner beiden Klienten, sondern auch ein Familienteil, der alles dafür gibt, damit diese ihren Traum leben können und mit Glück, wird auch er belohnt und kann zeitnah Vollzeit in seine Passion einsteigen - "aktuell kann ich mir es nicht vorstellen, frag mich nochmal in einem Jahr, hoffentlich kann ich dann anders antworten."