Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Deutschlands neue Nummer eins: Martin Schindler hat gerade erst begonnen

SID
Martin Schindler hat am Sonntag deutsche Darts-Geschichte geschrieben.
Martin Schindler hat am Sonntag deutsche Darts-Geschichte geschrieben.Profimedia
Martin Schindler steigt nach seinem ersten PDC-Titel zur neuen deutschen Nummer eins auf. Doch das ist ihm nicht genug.

 Die Freudentränen flossen bis tief in die Nacht, und Martin Schindler wollte sie nicht verstecken. "Ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich fühle mich wie ein Zehnjähriger, aber ich kann nicht aufhören", schrieb der Strausberger nach dem größten Erfolg seiner Darts-Karriere bei Instagram.

Wenige Stunden zuvor war der 27-Jährige mit dem erst dritten Turniersieg eines Deutschen auf der European Tour zur neuen Nummer eins in Deutschland aufgestiegen. Das "emotionale Chaos", so Schindler im SID-Gespräch, musste er erstmal bei einem Telefonat mit seiner Frau Denise sacken lassen. "Das hat ein bisschen gedauert", verriet der viermalige WM-Teilnehmer.

Deutsche Nummer eins? "Ehrlich gesagt scheißegal"

30.000 Pfund Preisgeld sackte "The Wall" für seinen ersten PDC-Titel ein, er zog damit als 22. der Weltrangliste an Kumpel Gabriel Clemens vorbei. Das sei ihm aber "ehrlich gesagt scheißegal", sagte Schindler, der im Finale von Riesa Ex-Weltmeister Gerwyn Price mit 8:5 niederrang, im Siegerinterview auf der Bühne: "Ich spiele nicht Darts, um über Gabriel zu stehen."

Stattdessen hat Schindler - der noch vor zehn Jahren als Ordner auf der Tour Tickets scannte und sich um die Zuschauer kümmerte - ganz andere, noch größere Ziele. Nachdem der Familienvater seine Tourkarte vor vier Jahren zwischenzeitlich verloren hatte, kämpfte er sich wieder zurück - mit dem vorläufigen Höhepunkt von Riesa.

"Ich möchte natürlich möglichst nach ganz oben und gerne eines Tages die Nummer eins sein, obwohl es sehr schwer ist", gibt Schindler die Richtung vor: "Man muss groß träumen. Wenn man nicht groß träumt, dann kann man auch nichts Großes erreichen. Ein Major-Titel oder mehrere wären super, irgendwann natürlich die WM, das World Matchplay vielleicht."

Noch liegen zwischen dem Brandenburger, der mittlerweile mit seiner Frau und Töchterchen Hailey in Hessen lebt, und der Weltspitze aber noch Hunderttausende Pfund. Der Weg dorthin ist hart, die Leistungsdichte enorm hoch, wie auch Clemens nach seinem Einzug ins WM-Halbfinale 2023 feststellen musste. Noch sind zwei Viertelfinal-Teilnahmen bei Einzel-Major die besten Ergebnisse des Deutschen.

Der dritte deutsche European-Tour-Titel nach Max Hopp (2018) und Ricardo Pietreczko (2023) dürfte Schindler aber beflügeln. "Es ist so brutal. Ich habe einen geilen Pokal", sagte Schindler: "Das hätte ich mir nicht erträumen lassen. Aber ich habe viel dafür gearbeitet."

Zum Match-Center: Schindler vs. Price