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Bundesliga: Schalke gewinnt erneut — Hoffenheim scheitert auch an Mainz

Flashscore
Schalke bleibt neben Dortmund das einzige Team, welches in der Rückrunde noch ungeschlagen ist
Schalke bleibt neben Dortmund das einzige Team, welches in der Rückrunde noch ungeschlagen istProfimedia
Der FC Schalke 04 bestätigte mit dem zweiten Sieg in Folge seine starke Form. Beim Gastspiel von Ex-Trainer Thomas Reis im Bochumer Ruhrstadion gewannen die Gelsenkirchener verdient mit 2:0 und gaben die Rote Laterne an den Lokalrivalen ab. Der FC Augsburg schlug Werder Bremen, Nullnummern gab es in Berlin und Mönchengladbach. Mainz fügte der TSG Hoffenheim die nächste Niederlage zu.

VfL Bochum vs. Schalke 04 0:2

Kellerduell, Revierderby, die Rückkehr von Thomas Reis an alte Wirkungsstätte: aus vielen Gründen fand im Ruhrstadion am Samstag ein höchst brisantes Spiel statt. Die Stimmung war angespannt, Reis mit unschönen Botschaften empfangen worden. Auf Transparenten wurde er als "Bastard" bezeichnet. "Wenn ich kein Bochumer bin, wer dann?", ließ sich der 49-Jährige kurz vor seiner Entlassung zitieren. Nach seinem Rauswurf wechselte er zum königsblauen Lokalrivalen. Ein Schritt, den ihm die VfL-Fans noch nicht verziehen haben. Auch ein Reisbeutel wurde von der Tribüne auf den langjährigen Bochum-Trainer geworfen.

Bereuen wird er den Schritt trotzdem nicht. Schalke hatte er in einer aussichtslosen Situation, allein seine Ankunft machte den Fans der Knappen Hoffnung auf einen Umschwung. Mittlerweile scheint der auch von vielen Anhängern und Fachexperten wie Huub Stevens befürchtete Abstieg nicht mehr beschlossene Sache zu sein. In den vergangenen sechs Spielen kassierte Ralf Fährmann nur einen Gegentreffer. Mit einem 2:0-Erfolg in Bochum feierte man den bereits zweiten Sieg hintereinander, gab zudem pünktlich vor dem "großen" Revierderby gegen den BVB die Rote Laterne ab.

Wenngleich es nach Halbzeit eins eine schmeichelhafte Führung war. Philipp Hofmann vergab in Minute 7 eine hochkarätige Chance. Danilo Soares hatte den Ball flach auf den langen Pfosten gebracht. Hofmann geriet in Rücklage, vergab aus minimaler Distanz. In der 21. Minute eroberte Kevin Stöger den Ball, leitete die Kugel ohne zu zögern auf Antwi-Adjei weiter. Der scheiterte am heraus eilenden Fährmann.  

Einerseits profitierte Schalke von einer katastrophalen Bochumer Chancenverwertung. Andererseits leistete sich Manuel Riemann einen üblen Patzer. Er setzte einem Gestocher im eigenen Strafraum auf die denkbar unglücklichste Weise ein Ende, boxte den Ball kurz vor dem Pausenpfiff hinter die eigene Linie.

Der VfL blieb eine echte Antwort schuldig, leistete sich viele Fehlpässe und blieb dementsprechend häufig an der gut organisierten königsblauen Defensive hängen. Offensivgefahr erzeugten erneut die Gäste. Nach einer Flanke vom wieder genesenen, nach Nasenbeinbruch mit Maske spielenden Cedric Brunner kam Simon Terodde frei vor Riemann zum Abschluss. Der parierte dessen Kopfball herausragend. Der anschließende Eckball fand seinen Weg zu Marius Bülter, der 29-Jährige sorgte mit seinem fünften Saisontor für die vorzeitige Entscheidung.

Keven Schlotterbeck (83.) erzielte den vermeintlichen Anschlusstreffer, aufgrund einer Abseitsstellung wurde dieser vom VAR aber wieder zurückgenommen. Somit bleibt Schalke neben Dortmund das einzige Team, welches in der Rückrunde noch ungeschlagen ist.

FC Augsburg vs. Werder Bremen 2:1

Eine turbulente, von individuellen Fehlern geprägte Partie sorgte bereits in Halbzeit eins für etliche unterhaltsame Torszenen. Niclas Füllkrug kam bereits in der dritten Minute recht frei zum Abschluss, schlenzte den Ball aufs lange Eck. Gikiewicz parierte stark. Nach sechs Minuten lag die Heimmannschaft erstmals in Führung. Aus der Not heraus schlug Gumny den Ball weit nach vorn. Dion Beljo setzte sich im Laufduell mit Marco Friedl durch, traf präzise ins flache Eck. Der erste Bundesliga-Treffer für den 21-jährigen Kroaten.

Beljo erzielte früh den ersten Treffer für den FCA
Beljo erzielte früh den ersten Treffer für den FCAProfimedia

Fünf Minuten später leistete sich Renato Veiga einen groben Patzer. Niklas Schmidt schnappte sich die Kugel und zog direkt ab, scheiterte aber an Gikiewicz. Es sollte nicht Veigas einziger Bock bleiben. Der 19-jährige Portugiese handelte sich auch eine unnötige Verwarnung ein, stellte sich oft als echter Unsicherheitsfaktor heraus und wurde bereits in der 34. Minute ausgewechselt.

In der 16. Minute erzielte Jens Stage den Ausgleich für Werder. Der Ball kam an den langen Pfosten, Stage konnte problemlos einnicken. Eine desorientierte Augsburger Abwehr hatte den Dänen aus den Augen verloren. 

In weiterer Folge zeigte der FCA größere Offensivambitionen. Ruben Vargas kam zu seinem ersten Startelfeinsatz seit einer  Anfang Januar in Dortmund erlittenen Knöchelverletzung. Er kam in Minute 33 zum Abschluss, verzog aber deutlich. In Minute 39 leisteten sich Pieper und Groß den nächsten Patzer, Demirovic kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jiri Pavlenka. Christian Groß war anstelle von Veljkovic und Stark, die sich beide angeschlagen kurzfristig abgemeldet hatten, in die Innenverteidigung gerutscht. 

Wie im ersten Durchgang war es auch nach dem Seitenwechsel die Heimmannschaft, die in Führung ging. Ein schöner Spielzug brachte Arne Maier in gute Abschlussposition (47.). Werder konnte viel Ballbesitz im Anschluss nicht in einen Sieg ummünzen, der FC Augsburg feierte den vierten Heimsieg in Folge und kann allmählich mit dem Klassenerhalt planen.

Borussia Mönchengladbach vs. SC Freiburg 0:0

Die große Frage vor Spielbeginn: Welches Gesicht präsentiert die Mannschaft von Daniel Farke diesmal? In sieben Spielen nach der WM-Pause gab es zwei Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen, Wankelmut hieß das neue Vereinsmotto. Am Samstag bekamen die Gladbacher Fans eine Antwort: Man bekam ein heißblütiges Gesicht zu sehen.

In der ersten Halbzeit präsentierten sich die Fohlen mutig, der SC Freiburg konnte mit eigenem Ballbesitz wenig anfangen. Die Borussia bemühte sich, nach Ballgewinn schnörkellos den Ball in die Offensive zu tragen. 

Alassane Pléa fand in Minute 19 eine vielversprechende Chance auf die Führung vor, ließ seinen Ex-Kollegen Matthias Ginter stehen und hatte nur noch Mark Flekken vor sich. Der Niederländer erwies sich allerdings als unüberwindbar, lenkte den Schuss mit dem Knie weg von seinem Kasten. In der 38. Minute fand Ramy Bensebaini nach einem Eckball von Hofmann die nächste gute Chance vor. Niemand schraubte sich höher als der Algerier. Sein Kopfball war platziert, doch erneut zeichnete sich Flekken mit einer Glanztat aus.

Christian Streich und Daniel Farke konnten sich über die Punkteteilung beide nicht beschweren
Christian Streich und Daniel Farke konnten sich über die Punkteteilung beide nicht beschwerenProfimedia

Nach der Pause wachten die Gäste vom Schwarzwald etwas auf, das Spiel gestaltete sich nun deutlich offener. Roland Sallai prüfte in der 51. Minute die Qualitäten von Tobias Sippel. Der 34-Jährige war zur Stelle, hielt den strammen Abschluss des Ungarn fest in Händen. Nach 65 gespielten Minuten dribbelte sich Marcus Thuram durch die Freiburger Defensive, fiel zu Boden — und der BORUSSIA-Park forderte lautstark einen Elfmeter. Schiedsrichter Benjamin Brand kam dem Wunsch nach, seiner Ansicht nach hatte Höfler den Franzosen am Knöchel getroffen.

Der VAR schaltete sich zu, bat Brand zum Monitor. Dort erkannte der 33-Jährige, was eigentlich passiert war: nämlich so gut wie nichts. Höfler hatte nicht Thuram, sondern lediglich den Rasen getroffen. Der Franzose konnte sich glücklich schätzen, wegen einer Schwalbe nicht verwarnt zu werden. Eine außerordentlich dumme Aktion leistete sich Bensebaini. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld und Freistoß für Freiburg, schoss er den Ball vom Spielfeld, sah den gelben Karton. Er wurde verwarnt, applaudierte höhnisch — und bekam folgerichtig die Ampelkarte zu sehen (87.). Eine leistungsgerechte Nullnummer.

Union Berlin vs. 1. FC Köln 0:0

Für Köln-Coach Steffen Baumgart war die Reise zu seinem Ex-Klub nach Berlin speziell. "Natürlich ist das Spiel bei Union besonders für mich. Ich habe immer noch eine Wohnung in Köpenick", hatte der zweimalige "Unioner des Jahres" (2003 und 2004) vorab gesagt. Das Berliner Publikum empfing ihn mit Applaus.

Es war ein emotionales Spiel für Steffen Baumgart
Es war ein emotionales Spiel für Steffen BaumgartProfimedia

Union startete eine Anfangsoffensive, die überstand Köln schadlos. Im Zentrum neutralisierten sich beide Mannschaften, es war ein kampfbetontes und laufintensives Duell. Tormöglichkeiten blieben aber die Ausnahme. Dejan Ljubicic zielte in Minute 19 knapp daneben. Union spielte vereinzelte Vorstöße über den schnellen Sheraldo Becker unsauber aus.

Nach der Pause erhöhten beide Seiten das Tempo und fanden häufiger den Weg ins letzte Drittel. Erst scheiterte Unions Josip Juranovic (49.), dann verzog Kölns Linton Maina (50.) nach einem Konter aus kurzer Distanz. Insgesamt blieben beide Teams aber erschreckend inkonsequent. Frederik Rönnow zeichnete sich immer wieder mit guten Paraden aus. Für Union war es ein kleiner, aber zu verkraftender Dämpfer im Kampf um die CL-Plätze, Köln bleibt mit 27 Punkten und Platz 12 weiterhin dem Tabellenmittelfeld treu.

Mainz 05 vs. TSG Hoffenheim 0:0

Die TSG Hoffenheim bleibt im neuen Jahr weiterhin sieglos. Auch im vierten Spiel unter Neo-Trainer Matarazzo fanden die Sinsheimer nicht das passende Mittel. Kasper Dolberg blieb größtenteils wirkungslos, rieb sich an einer klug verteidigenden Mainzer Defensive auf. Der Abstiegskampf ist nach der 0:1-Niederlage längst Realität, ebenso wie Bochum, Schalke und Stuttgart hält man nach dem 23. Spieltag bei nur 19 Punkten.

Bei einem Eckstoß in der 33. Minute passte die Zuordnung überhaupt nicht. Stefan Bell kam frei zum Kopfball, scheiterte zunächst an Oliver Baumann. Gegen den Nachschuss von Leandro Barreiro Martins war der TSG-Schlussmann aber chancenlos (33.). Während der FSV sich von seiner dominanten Seite präsentierte und sich den vierten Dreier hintereinander sicherte, wurde die Verunsicherung bei den Hoffenheimern offensichtlich.

Der Goldtorschütze
Der GoldtorschützeProfimedia

Pellegrino Matarazzo schöpfte das Wechselkontingent voll aus. Unter anderem ersetzte er Dolberg und Kramaric in der 59. Minute durch Bebou und Dabbur. Die beiden Neuen belebten die Offensive der Kraichgauer kurzzeitig, von einigen Halbchancen abgesehen hatte die Mannschaft von Bo Svensson jedoch alles unter Kontrolle. Senkrechtstarter Nelson Weiper (17) scheiterte in der Schlussminute an Oliver Baumann.