Bundesliga: Gegen furiose Frankfurter – Hertha-Krise verschärft sich
Eine Woche nach der Derbypleite gegen Union (0:2) war es der überragende Eintracht-Angreifer Randal Kolo Muani (21., Foulelfmeter/28.), der die Sorgen beim Vorletzten nochmals vergrößerte. Zudem traf Aurelio Buta (90.+3). Die enttäuschende Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz muss weiter auf die ersten Punkte im neuen Jahr warten, es war die siebte Pleite aus den vergangenen acht Bundesliga-Spielen.
Die Frankfurter durften dagegen feiern. Das Team von Coach Oliver Glasner bestätigte die Topform, blieb auch im siebten Spiel nacheinander ungeschlagen - und festigte die Position in der Spitzengruppe.
Es seien "turbulente und wilde Tage" gewesen, gab Schwarz nach der Entlassung von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic zu, "das mussten wir erst einmal sacken lassen." In Frankfurt wechselte der Hertha-Coach zweimal: Jonjoe Kenny kehrte zurück, dazu feierte Winterzugang Florian Niederlechner sein Startelfdebüt.
Gegen furiose Frankfurter bekamen die Berliner jedoch kaum Eingewöhnungszeit. Die überforderten, mutlosen und völlig verunsicherten Gäste ließen sich in der ersten Halbzeit phasenweise überrollen. Die Power-Offensive der Hessen bekamen sie nicht in den Griff - vor allem Kolo Muani zeigte der Hertha die Grenzen auf.
Der Vize-Weltmeister holte einen Strafstoß gegen Filip Uremovic heraus, verwandelte sicher und machte nur wenig später den Doppelschlag eiskalt nach Vorlage von Jesper Lindström perfekt. In einer fast perfekten Eintracht-Halbzeit zauberte zudem Mario Götze, Neuzugang Philipp Max fand sich sofort bestens ein, und Torhüter Kevin Trapp, der seinen Vertrag bis 2026 verlängert hatte, war beschäftigungslos.
Schwarz tobte teilweise an der Seitenlinie. Aufgrund der enttäuschenden Leistung, aber auch weil er unmittelbar vor dem 0:1 gerne einen Handelfmeter für sein Team bekommen hätte. Und dennoch: Mit den beiden Gegentreffern war die Hertha gut bedient.
Die Folge? Drei Wechsel in der Pause, unter anderem kam Rückkehrer Tolga Cigerci ins Spiel. Die Berliner trauten sich etwas mehr, kamen durch den eingewechselten Jessic Ngankam (62.) sogar zu einer hochkarätigen Chance, den gefährlicheren Eindruck machte aber nach wie vor die SGE. Die Hessen verpassten es jedoch, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen.