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Biathlon-WM: Überraschender Doppelsieg der Schweden vor Bö - DSV-Quartett enttäuscht

Flashscore
Eine Medaille war das Ziel. Dass es Gold werden sollte hatte Sebastian Samuelsson nicht für möglich gehalten.
Eine Medaille war das Ziel. Dass es Gold werden sollte hatte Sebastian Samuelsson nicht für möglich gehalten.AFP
Johannes Thignes Bö, der große Dominator des Winters, hat seine siebte Medaille im siebten Rennen dieser WM gewonnen. Im Massenstart lief er der Konkurrenz allerdings nicht wie gewohnt davon, sondern wurde "nur" Dritter. Der Sieg ging an den Schweden Sebastian Samuelsson. Die Deutschen enttäuschten auf ganzer Linie.

Mit dem Massenstart stand das letzte Rennen der Männer der WM an. Die besten 30 Biathleten messen sich hierbei über 15 Kilometer Laufdistanz mit vier Schießeinheiten. Großer Favorit war natürlich wieder der Norweger Johannes Thignes Bö. Für Deutschland gingen Benedikt Doll, Roman Rees, Justus Strelow und Johannes Kühn an den Start. 

Geschlossen kamen die 30 Starter zum ersten Schießen, dem liegenden Anschlag. Viele Scheiben blieben stehen und einige Läufer mussten in die Strafrunde. So auch Johannes Thignes Bö und Benedikt Doll, der Deutsche sogar zweimal. Doll kam aufgrund seiner zwei Strafrunden als 29. mit fast einer Minute Rückstand wieder auf die Runde. Die anderen Deutschen blieben fehlerlos.

Die Führung übernahm der zweitbeste Biathlet dieses Jahres, Sturla Holm Laegreid. Bei dieser WM ist der Norweger mit 5 Medaillen wie Bö ebenfalls hochdekoriert. Dieser machte auf der Laufrunde gehörig Druck von hinten und hatte zum zweiten Liegendschießen die Lücke zur Spitze schon wieder geschlossen.

Die Favoriten aus Norwegen mussten nach dieser Schießeinheit beide in die Runde, ebenso der hoch gehandelte Quentin Fillon Maillet. Die Deutschen bleiben bis auf Roman Rees fehlerlos und konnten sich so auf Platz 8 (Strelow) und 9 (Kühn) vorschieben. Rees und Doll rangierten augrund von weiteren Schießfehlern im hinteren Drittel des Feldes. Die Führung des sich nun bildenden Spitzenquintetts übernahm erst einmal der Franzose Fabien Claude. Taktische Spielchen und eine fliegende Runde von Bö sorgten jedoch dafür, dass der Norweger zum Stehendschießen die verlorene Zeit aus seiner Strafrunde aufgeholt hatte und schon wieder auf Bahn zwei stand.

Eigentlich der große Favorit auf den Sieg: Johannes Thignes Bö leistete sich bei den Schießeinlagen zu viele Fehler
Eigentlich der große Favorit auf den Sieg: Johannes Thignes Bö leistete sich bei den Schießeinlagen zu viele FehlerAFP

Mit seinem ersten fehlerlosen Schießen schnappte sich Bö die Spitzenposition, seine ersten Verfolger waren der Schwede Samuelsson und Laegreid auf Platz 3. Für die Deutschen lief das Schießen gegensätzlich: Strelow (7.) und Rees blieben fehlerlos, Kühn (3 Fehler) und Doll (2 Fehler) mussten mehrfach in die Strafrunde und fielen weiter zurück.

Auf der Strecke vergrößerte Bö seinen Vorsprung, musste aber nach dem Stehendschießen noch einmal in die Runde. Die beiden Schweden aus der Verfolgergruppe, Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson (jeweils ohne Fehler im letzten Schießen) übernahmen die Führung und ergriffen die Flucht vor dem anstürmenden Bö.  Justus Strelow ging als bester Deutscher aus dem  Schießen auf Platz 12 hervor.

Die beiden Schweden wirkten läuferisch noch sehr frisch und konnten die Führung erst einmal behaupten. Samuelsson lief seinem Landsmann dann aber davon und auch Johannes Thignes Bö musste einsehen, dass er den Traum von der sechsten Goldmedaillen begraben musste. Samuelsson brachte die Führung ins Ziel und sicherte sich nach dreimal Bronze die erste Goldmedaille bei dieser WM. Ponsiluoma machte den schwedischen Doppelsieg komplett, Johannes Thignes Bö lief unter dem Applaus der Zuschauer als Dritter über die Ziellinie und machte sich somit zum erfolgreichsten Biathleten jemals bei einer Weltmeisterschaft (5 Gold-, 1 Silber-, 1 Bronzemedaille bei sieben Rennstarts). 

Die deutschen Biathleten enttäuschten im Gesamtbild auf ganzer Linie. Strelow wurde als bester Deutscher 13., Rees lief auf 18 ein, knapp hinter ihm landete Kühn auf 21. Benedikt Doll kam als 25. mit sechs Schießfehlern ins Ziel.