Biathlon-WM in Nove Mesto: Alle Stars und Top-Favoriten
Johannes Thingnes Bö (Norwegen):
Auch wenn der langjährige Dominator etwas von seiner Überlegenheit der Vorsaison eingebüßt hat, ist er weiter das Maß der Dinge. Nach seinen fünf Goldmedaillen bei der WM in Oberhof schaffte der 30-Jährige auch in diesem Winter vier Siege, reist mal wieder im Gelben Trikot zum Jahreshöhepunkt. Mit fehlerfreiem Schießen ist er kaum zu schlagen.
Tarjei Bö (Norwegen):
Konnte seinen jüngeren Bruder schon deutlich öfter ärgern als in den vergangenen Wintern. Am Schießstand eine absolute Bank, agiert extrem nervenstark in den Duellen Mann gegen Mann. Dazu mit seinen 35 Jahren immer noch einer der besten Läufer. Lohn waren bislang ein Sieg und sechs Podestplätze.
Johannes Dale-Skjevdal (Norwegen):
Der Mann der Schlussrunde - mit ihm will keiner nach dem letzten Anschlag aus dem Schießstand laufen. Hat nach seiner Hochzeit im Sommer in der sportlichen Entwicklung den nächsten Schritt gemacht, ein Sieg und fünf Podestplätze stehen in diesem Winter zu Buche. Noch mit Aussetzern am Schießstand, deshalb trotz Gesamtweltcupplatz zwei Streichkandidat für die Staffel.
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Sebastian Samuelsson (Schweden):
Grätschte als einziger Biathlet in die Bö-Festspiele von Oberhof hinein, schnappte ihm das Gold im Massenstart weg. Schlüpfte dank überragender Laufform zu Saisonbeginn ins Gelbe Trikot. Dann warf ihn ein Corona-Infekt zurück. Es scheint fraglich, ob er rechtzeitig zur WM wieder zum ernsten Herausforderer wird.
Benedikt Doll (Deutschland):
Der deutsche Hoffnungsträger gewann in seiner vermeintlichen Abschiedssaison als einziger Nicht-Norweger zwei Rennen, triumphierte in den Sprints von Lenzerheide und Oberhof. Zuletzt verlor er die Konstanz am Schießstand, hatte in der Vorbereitung mit Schnupfen zu kämpfen. Dennoch immer in der Lage, ein Highlight zu setzen.
Ingrid Landmark Tandrevold (Norwegen):
Schloss die riesige Lücke nach den Rücktritten von Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Röiseland. Die 27-Jährige ist die konstanteste Biathletin der Saison, reist im Gelben Trikot an. Der Hobbyköchin gelangen bereits zwei Siege, zwei zweite Plätze und zwei dritte Ränge. Bei der Generalprobe mit ein paar Wacklern am Schießstand.
Justine Braisaz-Bouchet (Frankreich):
Ist die Laufstärkste unter den Favoritinnen. Trifft die 27 Jahre alte Mama, kann eigentlich keine sie schlagen. Schaffte rund um den Jahreswechsel gleich vier Siege in Serie, dank zwei weiteren Podestplätze liegt sie auf Platz zwei im Gesamtweltcup. Kurz vor der WM mit Patzern am Schießstand, dazu köchelt weiter der Rechtsstreit mit ihrer Teamkollegin.
Julia Simon (Frankreich):
Die beschuldigte Teamkollegin ist die gleichaltrige Simon, die die Kreditkarte von Braisaz-Bouchet missbraucht haben soll - Ermittlungen laufen. Ungeachtet der juristischen Fragen ist die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison auch in diesem Winter absolute Weltklasse. Ihre Schnellfeuereinlagen von nur 15 Sekunden im Stehendanschlag sind unerreicht.
Elvira Öberg (Schweden):
Die jüngere der Öberg-Schwestern hat mit 24 Jahren nicht ihren besten Winter - und ist dennoch für die Medaillen brandgefährlich. Neben einem Sieg und zwei zweiten Plätzen im Saisonverlauf ganz oft mit einem Fehlschuss zu viel knapp neben dem Podest. Hat mit ihrer Laufstärke das Potenzial bei der WM durchzustarten.
Franziska Preuß (Deutschland):
Nach dem Rücktritt von Denise Herrmann-Wick die neue Anführerin im jungen deutschen Team. Liefert extrem konstant ab, kaum Aussetzer im Schießen. Wenn die Konkurrenz am Stand etwas liegen lässt, könnte die 29-Jährige eiskalt zuschlagen. Schon drei zweite Plätze und immer unter den Top Ten - das macht Hoffnung.