Benedikt Doll: Ein "Charakter-Monster" und "großartiger Mensch"
Nach der kühlen Champagner-Dusche nahm Benedikt Doll einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Es folgte im kanadischen Frühling ein emotionaler Umarmungs-Marathon.
Teamkollegen und Konkurrenten standen brav Schlange, zollten dem deutschen "Capitano" Respekt für eine großartige Karriere. "Tut gut zu sehen, dass man so einen Stellenwert hatte und nicht nur einer von vielen war, sondern ein Besonderer", sagte der 33-Jährige im ZDF.
Bitterling: "Er ist ein großartiger Mensch"
Er schaue nach seinem enttäuschenden Abschluss im 323. Weltcuprennen mit Rang 27 "gerne auf die Erfolge zurück und nicht auf die Rennen, die nicht so gut liefen", führte er aus. Seine Kollegen verneigten sich bei zweistelligen Plusgraden. "Für einen Anführer braucht es mehr, als nur ein guter Sportler zu sein. In erster Linie Charakter und in dem Sinne ist Benni ein Monster", betonte Sportdirektor Felix Bitterling: "Er ist ein großartiger Mensch."
Neue Generationen sollten sich den Schwarzwälder "zum Vorbild" nehmen. Doll war im Sommer 2022 Vater eines Sohnes geworden, bereits 2012 hatte er im Weltcup debütiert. Der Hobbykoch gewann sechs Weltcuprennen, stand insgesamt 21-mal auf dem Podest.
Höhepunkte waren neben dem WM-Titel 2017 die Olympia-Bronzemedaillen von Pyeongchang in Verfolgung und Staffel. Insgesamt holte er bei Großereignissen acht Medaillen, seine letzte im Februar bei der WM von Nove Mesto mit Bronze im Einzel. "Es geht der absolute Führungsbiathlet von Bord", sagte Lauftrainer Jens Filbrich.