Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Bei PSG verspottet, ist Eric-Maxim Choupo-Moting bei Bayern München unverzichtbar geworden

Sébastien Gente
Bei PSG einst noch verspottet, ist Eric-Maxim Choupo-Moting bei Bayern München unverzichtbar geworden
Bei PSG einst noch verspottet, ist Eric-Maxim Choupo-Moting bei Bayern München unverzichtbar gewordenProfimedia
Eric-Maxim Choupo-Moting ist in dieser Saison ein wichtiger Bestandteil der Pläne des FC Bayern.

Der ehemalige PSG-Star Eric-Maxim Choupo-Moting wird in der Champions League gegen Paris (Dienstag, 21 Uhr, live bei Flashscore im Audiostream mit Kommentator Stephan Gabele) in der Sturmspitze des FC Bayern München stehen. Der Kameruner, der außerhalb Deutschlands kaum bewundert wird, hat sich bei den Bayern zu einem Aktivposten entwickelt.

Das Bild von 2019 ist allen im Gedächtnis geblieben. Christopher Nkunkus steiler Ball in Richtung Tor, Eric-Maxim Choupo-Moting bekommt seine Beine nicht sortiert, sodass der Ball aus kürzester Distanz nicht ins leere Tor geht. Ein Unentschieden, das den Meisterschafts-Triumph von PSG verzögert. Das ist so ziemlich alles, was uns von den zwei Spielzeiten des Kameruners in der Hauptstadt in Erinnerung geblieben ist.

Das und die Tatsache, dass er im Training Marco Verratti verletzte, wodurch der Italiener nicht am berühmten Champions League-Finale am 8. August 2020 teilnehmen konnte. Das und die Tatsache, dass er im Viertelfinale gegen Atalanta in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte, wurde bewusst vergessen. Wenn Paris 2020 das Finale erreichte - gegen Bayern München - war es auch sein Verdienst. Und das, obwohl er ursprünglich - vor der Pandemie - von der Spielerliste für die Endrunde gestrichen worden war. 

Vertrauen erhalten, Vertrauen zurückgegeben

Obwohl er in seiner Karriere auch für Stoke City gespielt hat, wird das Talent von Choupo-Moting nur in Deutschland erkannt. In einer Welt, in der die Statistik regiert, ist der Kameruner keine Tormaschine. Aber nachdem er zwei Jahre lang als Joker gespielt hat, steht er jetzt meistens in der Startelf. 

Als Robert Lewandowski die Bayern im vergangenen Sommer nach neun Spielzeiten als Torjäger verließ, hat das Bayern-Management einfach keinen Ersatz gefunden. Sicher, Sadio Mané kam, aber er ist keine Nummer 9 im engeren Sinne des Wortes. Die Verantwortlichen gingen davon aus, dass der Kameruner je nach Gegner die Aufgabe auf dieser Position übernehmen könnte. 

Und sie hatten Recht. Choupo-Moting hat in dieser Saison in 19 Spielen in allen Wettbewerben 13 Tore für den Verein erzielt. Und das beinhaltet 10 Tore in den letzten 10 Spielen vor der WM-Pause. Daraus resultierten am Ende 10 Siege für Bayern. 

Choupo-Moting, der aufgrund seiner Größe als Kopfball- und Wandspieler eingesetzt wird, fühlt sich im Laufspiel immer wohler. Er entwickelt sich zu einem Stürmer, den man nicht allein lassen sollte. Vor allem aber hat er enorme Fortschritte in seinem Stellungsspiel gemacht. Er ist schlauer geworden, kann die Schusspositionen besser antizipieren. So wie gegen Leipzig, beim Auftakt in die Bundesligarückserie, als er zwischen drei Verteidigern hindurchschlüpfte und das 1:0 für die Bayern erzielte. Auch gegen Mainz im DFB-Pokal zeigte er seine Qualität, als er jeweils sehenswert zunächst zum 1:0 traf und dann Leroy Sané ein Tor vorbereitete.

Deutschland liebt den unbezähmbaren Löwen

Endlich auf hohem Niveau respektiert, wird sein Talent nur in Deutschland - und natürlich in Kamerun - anerkannt. In Mainz wurde er von einem gewissen Thomas Tuchel eingeführt, der einer der Hauptgründe für seine Verpflichtung in Paris war und den PSG einige Monate nach dem Weggang Choupo-Motings wieder loswurde. 

Bei Schalke 04 wurde er einst zu einem anerkannten Spieler in der Bundesliga. Nicht wegen seiner Tore, sondern wegen seiner körperlichen Robustheit und Athletik. Drei Spielzeiten war er im Ruhrgebiet, bevor er zu Stoke City wechselte, wo er in die EFL Championsship abstieg. Dann weilte der Kameruner zwei Jahre in Paris, bevor er in die Bundesliga zurückkehrte. 

Zwei Spielzeiten lang war er Lewandowskis Ersatzmann, jetzt steht er im Rampenlicht. Ein wohlverdienter Aufstieg für einen Spieler, dessen Professionalität immer wieder gelobt wird. Wenn er gegen PSG aufläuft, wird er sicher nicht auf Rache sinnen. Er wird nur den Wunsch haben, zu beweisen, dass er das Spiel beeinflussen und den Champions-League-Titel holen kann. Dieser ist ihm an einem Abend im August 2020 im Pariser Trikot gegen die Bayern schließlich nur knapp entgangen.