Gastgeber Brasilien niedergerungen: DBB-Frauen erstmals für Olympia qualifiziert
Da Serbien im ersten Sonntagspiel Australien knapp unterlag (73:75), war die Ausgangslage vor der dritten und letzten Partie klar: Die deutsche Mannschaft konnte sich sogar eine Niederlage mit bis zu sieben Punkten Unterschied erlauben.
Zum Match-Center: Brasilien vs. Deutschland
Nachdem die Schwestern Satou (verletzt) und Nyara Sabally (geschont) tags zuvor bei der klaren Niederlage gegen Australien (52:85) noch gefehlt hatten, kehrten beide ins Aufgebot zurück. Starspielerin Satou Sabally trug auf der linken Seite eine Schultermanschette und warf - anders als üblich - teilweise mit der rechten Hand.
Deutschland trotzt dem Heimvorteil
Es gelang trotz dieser Schwächung ein starker Start (11:0/4. Minute). Brasilien, angefeuert von seinen gut 9000 Fans, kämpfte sich im Verlauf der ersten Hälfte wieder heran, das Duell war danach völlig offen.
Im ersten Aufeinandertreffen mit den Südamerikanerinnen seit 1998 ging es hart zur Sache, teils überhart, besonders Satou Sabally wurde ordentlich bearbeitet. Der Berlinerin waren die Schmerzen anzusehen.
Das DBB-Team wehrte sich, doch Brasilien stellte auf 65:61 (36.). Satou Sabally glänzte mit einem Double-Double (20 Punkte, 11 Rebounds), glich zum 67:67 aus (40.) und sorgte für die Vorentscheidung. Deutschland folgte Australien nach Paris - und nahm Serbien mit. Brasilien scheiterte sieglos in der Vierergruppe A.
Durch den nächsten Coup der Frauen, die sich im Vorjahr bei der EM mit Platz sechs den Startplatz für das Qualiturnier in Brasilien verdient hatten, ist der DBB mit beiden Mannschaften in Paris vertreten. Die Männer hatten sich bei der WM 2023 auf dem Weg zur Goldmedaille qualifiziert.
"Who let the Germans out?"
Es wird eine Tradition, nach Erfolgen sprengen die deutschen Basketballerinnen die PK. Und so passierte es auch, als das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris gebucht war. "Who Let The Germans Out?", sang die Mannschaft zur Melodie des Hits "Who Let The Dogs Out" - genau wie im Vorjahr bei der EM. Nach dem Erfolg setzen sich die Spielerinnen Mützen mit dem Schriftzug "Et Voila!" auf, dazu gab es einen überdimensionalen Boardingpass nach Paris.
"Ich bin sprachlos. Das ist historisch", sagte Kapitänin Svenja Brunckhorst und wollte nur noch feiern. "Wenn es keinen Champagner gibt, gehe ich nicht raus." Bundestrainerin Lisa Thomaidis verneigte sich vor ihrer Mannschaft: "Die Härte, der Mumm, den sie gezeigt haben, das habe ich noch nie gesehen. Ich bin superstolz. Das ist ein massiver Schritt für dieses Team."