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Die "Avengers" im Champagner-Rausch: LeBron James und Co. genießen und sticheln

LeBron James gewann in Frankreich seine dritte Olympische Goldmedaille.
LeBron James gewann in Frankreich seine dritte Olympische Goldmedaille.Profimedia
Turnier-MVP LeBron James ließ literweise edlen Champagner spritzen, Superschütze Stephen Curry paffte eine dicke Zigarre, und auch Rekord-Olympiasieger Kevin Durant schaltete entschlossen in den Partymodus: Als die selbsternannten "Avengers" (zu deutsch: Rächer) des US-Basketballs ihre goldene Mission in Paris triumphal erfüllt hatten, ließen es die Ausnahmekönner standesgemäß krachen. Und sparten nicht mit Botschaften an die zuletzt immer aufmüpfigere Konkurrenz.

"Ich fühle mich phänomenal", sagte James, mit 39 Jahren noch einmal wertvollster Spieler eines olympischen Turniers: "Wir haben jetzt das Gold. Wir haben es nach Hause gebracht, dafür sind wir hergekommen." Curry, der beim 98:87 (49:41)-Finalsieg gegen die vehement kämpfenden Franzosen mit acht erfolgreichen Dreiern eine echte Gala ablieferte, knabberte zufrieden an seiner ersten funkelnden Medaille vom Weltevent im Zeichen der Ringe: "Ich bin jetzt im Klub. Ich bin kein Rookie mehr."

Zum Match-Center: Frankreich vs. USA

Die alternden Superstars gaben auch bei der standesgemäßen Feier ihres Favoritensieges eindeutig den Takt vor - wie schon auch auf dem Parkett in Lille und Paris. In einem umkämpften Turnier mit schweren Herausforderungen im Halbfinale gegen Serbien und dann im Endspiel gegen die Gastgeber um Ausnahmetalent Victor Wembanyama lieferten vor allem James, Curry und Durant Besonderes ab.

"Wir haben auf dem aufgebaut, was das Dream Team 1992 getan hat, und wir haben diese Fackel weiter getragen", sagte Durant, der mit 35 Jahren noch der jüngste des Super-Trios ist. Und der als einziger männlicher Teamsportler nun vier Goldmedaillen von Olympia vorzuweisen hat.

Verpatzte WM rüttelte Stars wach

Das fünfte Gold hintereinander für die USA war James und Co. ein echtes Bedürfnis, es gab einiges geradezurücken. Unter anderem nach dem WM-Triumph der deutschen Mannschaft im vergangenen Jahr mitsamt des Halbfinalsiegs über die Vereinigten Staaten, denen damals die absoluten Topstars fehlten. James trommelte danach für eine Olympia-Auswahl voller Starpower und stieß auf offene Ohren.

"Ich habe letztes Jahr die WM geschaut und verstanden, dass etwas getan werden muss", sagte Curry, der nun in der Sekunde des Triumphs immer wieder seinen berühmten "Night, Night"-Jubel zelebrierte. Nach dem Motto: "Legt euch wieder hin, der Sieg gehört eh uns."

Die Machtverhältnisse sind damit aus Sicht der NBA-Topstars geradegerückt, der US-Verband kostete den Moment genüsslich aus. "Sind wir jetzt Weltmeister?", fragte USA Basketball in den Sozialen Medien provokativ und schrieb unter ein Foto der Sieger: "Der europäische Verstand kann das nicht begreifen." Der TV-Sender ESPN hielt fest: "Wenn das Team USA mit den besten Spielern antritt, kann sie niemand aufhalten".

Schon jetzt beginnt zudem die Diskussion, wer in Los Angeles die Ehre der Gastgeber verteidigen könnte. James ist dann 43 Jahre alt. "Ich kann mir nicht vorstellen, in L.A. zu spielen", sagte der Lakers-Profi in Paris. Wahrscheinlich muss dann die nächste Generation übernehmen. Und sich der immer stärkeren Konkurrenz erwehren.