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NBA Round-up: Hartenstein ohne Chance gegen formstarke Wolves – Theis' Wechsel fruchtet

Anton Latuska
Aktualisiert
NBA Round-up: Daniel Theis (l.) im Kampf um den Rebound mit Charles Bassey.
NBA Round-up: Daniel Theis (l.) im Kampf um den Rebound mit Charles Bassey.Profimedia
Daniel Theis scheint endlich wieder Spaß am Basketball zu finden. Der deutsche NBA-Profi, der bei seiner vorherigen Station in Indiana zuletzt nicht mehr eingesetzt wurde, blüht seit seinem Wechsel zu den LA Clippers förmlich auf und konnte am Montagabend das nächste Erfolgserlebnis feiern. Dieses Gefühl kennen momentan auch die Fans in Minnesota, deren Team nach knapp einem Sechstel der regulären Saison alle Erwartungen übertrifft.

Eines der heißesten Teams der NBA kommt derzeit etwas überraschend aus dem hohen Norden der USA. Die Minnesota Timberwolves haben am Montagabend mit dem 117:110 über die New York Knicks bereits den neunten Sieg aus den letzten zehn Spielen geholt. Das ist nicht nur die beste Serie seit fast 20 Jahren, sondern bedeutet auch die Tabellenführung in der Western Conference.

Überzeugend ist bisher vor allem die Heimstärke: Im Target Center in Minneapolis haben die Wolves alle sechs Heimspiele gewonnen und waren auch für die Knicks eine unüberwindbare Hürde. Als die Gastgeber zum letzten Mal so gute Zahlen zu Beginn einer Saison auflegten, schafften sie 2004 den einzigen Division-Sieg in ihrer Historie und scheiterten erst in den Western Conference-Finals an den Los Angeles Lakers.

WM-Teilnehmer Anthony Edwards legte mit 23 Punkten, zehn Rebounds und fünf Assists eine starke Leistung auf das Parkett, Big Man Karl-Anthony Towns steuerte 20 Zähler bei. Minnesota, das ohne den klaren Star in der Mannschaft agiert, bot eine ausgeglichene Performance und hatte mit Rudy Gobert (16), Nickeil Alexander-Walker (11), Mike Conley (11) und Naz Reid (10) gleich vier weitere zweistellige Scorer.

Grund zur Sorge bereitete lediglich die Verletzung von Forward Jaden McDaniels im ersten Viertel, der nach mit einem vermutlich verstauchten Knöchel ausgewechselt werden musste. Auch ohne den 23-Jährigen blieb das Team von Trainer Chris Finch aber stabil und ließ den Vorsprung in den letzten acht Minuten nie unter elf Punkte fallen.

"Wir haben alle den Willen, den man braucht, um jeden Tag zu gewinnen", befand Towns nach der Partie. "Wir haben gesehen, wie Saisons verlaufen, wenn man diesen Willen nicht hat. Wir wissen aber auch, dass es in Minnesota an einem Wort gefehlt hat, und zwar an der Umsetzung. Wenn wir unseren Plan auf hohem Niveau umsetzen können, kann sich unser Schicksal hier ändern."

Für die New York Knicks, die bisher mit 104,9 Punkten gegen sich im Schnitt eines der defensivstärksten Teams der NBA waren, erwischte der deutsche Nationalspieler Isaiah Hartenstein keinen guten Abend. Mit nur zwei Punkten blieb er in der Offensive ungefährlich, zudem sind vier Rebounds unter seinem gewohnten Schnitt.

Die besten Scorer bei den New Yorkern waren Jalen Brunson mit 25 Punkten und Julius Randle mit 21 Zählern, insgesamt trafen die Gäste aber nur gut ein Drittel ihrer Würfe aus dem Feld. Nach zuletzt drei Siegen in Folge setzte es für den zweimaligen NBA-Champion somit wieder eine Niederlage, was Trainer Tim Thibodeau vor allem auf die fehlende Effizienz zurückführte: "Wir haben ein paar freie Würfe verpasst, dovon sogar einige offene Dreier. Wenn du die nicht triffst, kannst du nicht gewinnen."

Die nächste Chance auf einen Erfolg hat New York am Freitag im Heimspiel gegen die Miami Heat, während die Minnesota Timberwolves bereits am Mittwochabend die Philadelphia 76ers zu einem echten Top-Spiel empfangen.

Zum Match-Center: Minnesota Timberwolves vs. New York Knicks

Theis und die Clippers schlagen Wembanyama und die Spurs

Überhaupt nicht rund läuft es dagegen für die San Antonio Spurs. Vor der Spielzeit schafften es die Texaner, mit der Ankunft von Wunderkind Victor Wembanyama einen veritablen Hype zu kreieren. Nach nun 14 absolvierten Partien fällt das Zwischenfazit für das Team aber doch ernüchternd aus: Einmal mehr sind die Spurs das Schlusslicht in der Western Conference, am Montagabend (Ortszeit) setzte es gegen die Los Angeles Clippers bereits die neunte Niederlage in Serie.

Beim 99:124 im heimischen Frost Bank Center blieb der 2,24 Meter große Franzose punktemäßig einstellig und kam auf neun Zähler und drei Rebounds. Bester Werfer bei San Antonio war Keldon Johnson mit 22 Punkten und zehn Rebounds, der Türkei Cedi Osman erzielte 17 Zähler. "Das ist ein tolles Team, gegen das wir heute Abend gespielt haben", sagte Johnson. "Ich bete, dass alle Spieler gesund bleiben, dann werden sie in der Lage sein, im Westen ein Wörtchen mitzureden."

Einer der von ihm gemeinten Akteure dürfte Kawhi Leonard gewesen sein. Der 32-Jährige war einst das Gesicht der Spurs und verkörperte für die Fans die Zukunft nach der großen Ära um Tim Duncan und Tony Parker, doch Leonard forderte 2018 einen Trade und verließ den Verein mit Nebengeräuschen. Am Montagabend ließen die Spurs-Fans ihn mit lauten Pfiffen wissen, dass sie ihm diesen Abgang nicht vergessen haben.

"Es ist eine große Fangemeinde", sagte Leonard nach dem Spiel und beschwichtigte: "Sie wollen jedes Spiel gewinnen. Sobald ich das Spiel betrete, wird es Buhrufe geben, aber wenn ich durch die Stadt gehe oder in ein Restaurant, zeigen sie mir ihre Liebe."

Auf dem Feld überzeugte der fünfmalige All-Star an diesem Abend mit 21 Punkten. Star-Neuzugang James Harden, nach dessen viel diskutierter Ankunft die Clippers zunächst die ersten fünf Spiele verloren hatten, steuerte 13 Punkte zum Sieg bei. Bester Werfer war Paul Georgie mit 28 Punkten, Norman Powell fügte 19 Zähler zu einer starken Teamleistung hinzu.

In diese reihte sich mit Daniel Theis auch ein weiterer Neuzugang ein. Der deutsche Weltmeister kam von der Bank und bekam 21:29 Minuten Spielzeit, in denen er starke 19 Punkte auflegte. Mit acht Treffern aus zehn Versuchen zeigte er in der offensive eine sehr effektive Vorstellung, dazu holte er sieben Rebounds und gab zwei Assists.

Nach dem euphorisierenden Weltturnier im Sommer musste sich der 31-Jährige bei seinem Ex-Verein Indiana Pacers zunächst damit abfinden, dass sein Trainer Rick Carlisle nicht auf ihn setzte und ihn regelmäßig trotz Spielfähigkeit nicht einsetzte. Seit seinem Trade zu den Clippers vor einigen Tagen scheint sich das Schicksal für den Mann aus Salzgitter nun wieder ins Positive zu wenden.

Wenn es nach Theis geht, dürfte die gute Phase direkt so weitergehen. Da ist es nur passend, dass für die Clippers gleich das nächste Spiel gegen die Spurs ansteht: Am Mittwochabend treffen die beiden Teams erneut in San Antonio aufeinander.

Zum Match-Center: San Antonio Spurs vs. Los Angeles Clippers

Weitere Spiele:

Charlotte Hornets 121:118 (n. OT) Boston Celtics

Detroit Pistons 103:107 Denver Nuggets

Washington Wizards 129:142 Milwaukee Bucks

Chicago Bulls 100:118 Miami Heat

New Orleans Pelicans 129:93 Sacramento Kings

Golden State Warriors 121:116 Houston Rockets