NBA Play-In Round-up: Gobert führt Wolves in die Playoffs – Heat schlagen Bulls
Miami Heat vs. Chicago Bulls 102:91
Die Miami Heat haben sich als letztes Team der Eastern Conference für die Playoffs qualifiziert. Durch eine starke Schlussphase und einen 15-zu-1-Lauf in den letzten vier Minuten entschieden die Männer aus Florida das lange Zeit ausgeglichene Play In-Spiel für sich und schickten die Chicago Bulls nach Hause. "Unser Team ist in diesem Jahr offensichtlich nicht perfekt gewesen", sagte Heat-Trainer Erik Spoelstra. "Aber ich weiß eines über die Männer in dieser Umkleidekabine: In den letzten 48 Stunden weiß ich, wie kategorisch, eindeutig und unbedingt unsere Gruppe in diese verdammten Playoffs wollte, um eine Chance zu haben, um den Titel zu kämpfen."
Max Strus und Jimmy Butler erzielten jeweils 31 Punkte für die Heat, die Mitte des letzten Viertels noch mit sechs Punkten zurücklagen. Dreier-Spezialist Tyler Herro steuerte 12 Punkte bei und Center Bam Adebayo holte 17 Rebounds. Veteran Kyle Lowry legte nur fünf Punkte auf, da er in der zweiten Halbzeit mit Knieproblemen zu kämpfen hatte. Sein Trainer Spoelstra, der das Team bereits seit 2008 betreut und in dieser Zeit zum 13. Mal die Postseason erreicht hat, konnte nach dem Spiel aber beschwichtigen und bekanntgeben, dass keine ernste Verletzung beim 37-Jährigen vorliegt.
Für die Chicago Bulls endete unterdessen der Traum von der Postseason in letzter Sekunde. DeMar DeRozan führte die Bulls mit 26 Punkten und neun Assists an. Alex Caruso steuerte 16 Punkte bei. Zach LaVine kam auf 15 Punkte, traf aber nur 6 von 20 Würfen, und Coby White erzielte 14 Punkte. Noch am Mittwoch hatten die Bulls unter großem Jubel mit einem Auswärtssieg in Toronto die Saison verlängern, doch der zweite und entscheidende Auswärtssieg im Play In-Tournament blieb dem Team aus Illinois am Ende verwehrt.
"Sie sind enttäuscht", sagte Bulls-Trainer Billy Donovan über sein Team. "Wir haben so viel investiert von September bis Mitte April, das ist eine lange Zeit. Man blickt ein wenig zurück. Ich glaube, sie sind alle enttäuscht. Ich glaube, wir haben uns als Gruppe seit dem All-Star-Break verbessert. Es wäre schön gewesen, wenn wir heute Abend einen Weg gefunden hätten, zu gewinnen und in die Playoffs einzuziehen, aber das ist nicht passiert."
Während die Bulls sich also in den Urlaub verabschieden und dann die neue Saison planen können, steht für die Heat die Erstrundenserie gegen Giannis Antetokounmpo und die Milwaukee Bucks an. Los geht's mit Spiel 1 in Wisconsin am Sonntag.
Minnesota Timberwolves vs. Oklahoma City Thunder 120:95
Nachdem die Minnesota Timberwolves vor wenigen Tagen noch dramatisch in Los Angeles verloren und den 7. Seed im Westen verpasst hatten, konnten sie sich am Freitagabend (US-Zeit) nun den letzten Playoff-Platz in der Western Conference sichern. Gegen die Oklahoma City Thunder zeigte das Team von der kanadischen Grenze eine nahezu perfekte Leistung und ließ OKC in keiner Phase des Spiels wirklich hoffen. Bester Schütze war Big Man Karl-Anthony Towns, dem 28 Punkte und 11 Rebounds gelangen.
Center Rudy Gobert, der am 4. April noch seinen Teamkollegen Kyle Anderson geschlagen hatte und eine Sperre absitzen musste, erzielte bei seiner Rückkehr aus der Verbannung 21 Punkte und holte 10 Rebounds. Nur allzu selten funktionierte der Ex-Jazz-Star als feste Größe unter dem Korb der Timberwolves, doch am Freitagabend (US-Zeit) deutete der französische Nationalspieler endlich an, wofür er im Sommer in einem riesigen Paket aus Spielern und Draft-Picks nach Minneapolis geholt wurde.
Gobert bekam Unterstützung von Anthony Edwards, der 19 Punkte und 10 Rebounds auflegte. Dazu hatte Nickeil Alexander-Walker in der Offensive mit 12 Punkten einen lebhaften Auftritt, stand aber eigentlich vordergründig dafür auf dem Feld, um Oklahomas besten Spieler Shai Gilgeous-Alexander zu bewachen – der ganz nebenbei auch noch sein Cousin ist. Gilgeous-Alexander, der auf der Shortlist für den Most Improved Player der Saison steht, führte die Thunder zwar mit 22 Punkten an, traf allerdings nur fünf seiner 19 Versuche aus dem Feld und konnte seine starke Leistung aus dem Play In-Auftakt gegen die New Orleans Pelicans im vergangenen Spiel nicht wiederholen.
Die Teams, die bereits in der Regular Season viermal aufeinandergetroffen waren (auch hier gewannen die Wolves drei von vier Duellen), gehen nun unterschiedliche Wege: Die Timberwolves erringen in letzter Sekunde Platz acht der Western Conference und treffen in der Best-of-Seven-Serie in Runde eins ab Sonntagabend die Denver Nuggets. Für OKC ist die Saison beendet und es bleibt nur noch die Hoffnung auf individuelle Auszeichnungen: Neben Shai Gilgeous-Alexander ist nämlich auch Trainer Mark Daigneault nominiert für den besten Coach der Saison.