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NBA: Miami und Atlanta eröffnen das Play-In – Heat brennen auf die Playoffs

Micha Pesseg
Tyler Herro von den Miami Heat
Tyler Herro von den Miami HeatProfimedia
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eröffnen Miami und Atlanta das Playin-Turnier. Die Heat konnten sich das Heimrecht sichern und gelten als Favorit. Butler, Herro und Co. wollen eine schwache Saison in die richtigen Bahnen lenken. Dem Sieger der Partie winkt das Playoff-Duell mit den Boston Celtics.

Für die Teams aus der Southeast Division verlief die Regular Season nicht nach Wunsch. Lediglich Miami Heat und die Atlanta Hawks kamen auf eine Siegesquote von 50 Prozent oder mehr.

Der direkte Einzug in die Playoffs gelang aber auch diesen beiden Mannschaften nicht: Stattdessen misst man sich im direkten Duell um ein Ticket für das Aufeinandertreffen mit den Celtics.

Noch im Vorjahr stand Miami in den Finals der Eastern Conference, scheiterte in der Serie gegen Boston aber knapp mit 3:4. Die Hawks wiederum mussten sich 20/21 im selben Abschnitt den Bucks beugen. Somit treffen im Kaseya Center am Mittwoch (1:30 Uhr, MEZ) zwei Franchise mit größerer Vergangenheit als Gegenwart aufeinander. 

Miami: Schwache Offensive, starke Defensive

Der Grunddurchgang glich einer großen Enttäuschung. Grundsätzlich wäre den Heat auch der direkte Sprung in die Playoffs zumutbar gewesen. Trotz des Abgangs von P.J. Ticker Richtung Philadelphia –mit Jimmy Butler, Bam Adebayo, Kevin Love und Tyler Herro stehen einige prominente Namen im Aufgebot.

Butler blieb mit einem Punkteschnitt von 22,9 pro Spiel der überragende Mann. Auch Adebayo und Herro hielten mit einem Schnitt von über 20 Angriffsbemühungen der Heat am Leben. Danach kam nicht viel, im Offensivrating steht man nur auf Platz 25. 112,3 Punkte pro Begegnung. Obwohl der Weg zum Korb in dieser NBA-Saison nur selten versperrt war.

All zu oft musste Jimmy Butler (weißes Trikot) den Alleinunterhalter mimen
All zu oft musste Jimmy Butler (weißes Trikot) den Alleinunterhalter mimenAFP

Dass die Heat trotzdem kurzzeitig an den oberen Tabellenregionen dran waren – ist einer starken Defensive und einem Formanstieg in den letzten eineinhalb Monaten zu verdanken. Man feierte unter anderem Siege über die Grizzlies, Knicks, Mavs oder Sixers. In den letzten fünf Spielen kassierte man nur eine Niederlage. 

Der direkte Vergleich mit Atlanta spricht ebenfalls für das Team aus Florida. Drei der vier Duelle 22/23 gingen an Miami, Anfang März konnte man beide Heimspiele gewinnen. Zudem befinden sich die Hawks in einer Umbruchphase. Nach vielen enttäuschenden Ergebnissen beerbte der langjährige Jazz-Trainer Quin Snyder im Februar Nate McMillan.

Atlanta: Im Zeichen des Umbruchs

Snyder traf auf einen Scherbenhaufen, erklärte: "Anfangs war es immer so, als würde dich alles auf einmal treffen. Hier ist jeder Tag anders." Der negative Höhepunkt: als man eine 24-Punkte-Führung gegen die schwachen Spurs verschenkte. Auch gegen Minnesota verspielte man eine komfortable Führung, verschuldete zudem 17 Turnovers. 

Selbst Trae Young wurde den Erwartungen nicht gerecht, war nach seiner Rookie-Saison nie so schlecht drauf wie 22/23. Das Zusammenspiel mit Dejounte Murray funktioniert kaum. Murray blühte immer dann auf, wenn Young nicht auf dem Platz stand und umgekehrt.

Snyder plant Veränderungen im Kader, Bogdanovic und Murray könnten dabei eine zentrale Rolle einnehmen
Snyder plant Veränderungen im Kader, Bogdanovic und Murray könnten dabei eine zentrale Rolle einnehmenProfimedia

Am meisten Sorgen bereitet Snyder jedoch das Umschaltverhalten: "Wir müssen physischer werden. Wir müssen aggressiver werden. Aggressivität – das heißt, du musst dich fortlaufend bewegen, neue Wege einschlagen, Räume suchen. Du darfst nicht zu spielen aufhören. Auf dem Court gibt es immer und überall etwas zu tun."

Wieder und wieder kassierte man einfache Körbe, verpasste es, in die Rückwärtsbewegung zu gehen. Gegen nominell stärkere Teams hatte das fast immer Niederlagen zur Folge. Youngs Qualitäten vorne, werden von den Schwächen hinten überschattet. Snyder beabsichtigt, seinen Kader dementsprechend umzubauen.

Bogdan Bogdanovic fehlt gegen Miami
Bogdan Bogdanovic fehlt gegen MiamiAFP

Er könnte etwa Murray als zweiten Star neben Bogdan Bogdanovic aufbauen und Young für einen Trade opfern, der mehr Kadertiefe ermöglicht. Im Playin wird Bogdanovic jedenfalls wegen einer Knieverletzung fehlen. Die Zukunft von Atlanta ist ungewiss. Das wird so vorerst auch bleiben – ob nun der Sprung in die Postseason gelingt oder nicht. 

Zum Match-Center: Heat vs. Hawks

Voraussichtliche Line-ups:

Miami Heat: Gabe Vincent (PG), Tyler Herro (SG), Jimmy Butler (SF), Kevin Love (PF), Bam Adebayo (C)

Atlanta Hawks: Trae Young (PG), Dejounte Murray (SG), De'Andre Hunter (SF), John Collins (PF), Clint Capela (C)

Flashscore-Prognose: Heat sichern sich Duell gegen Boston

Egal, von welcher Perspektive aus man versucht, eine Prognose abzugeben: Miami wirkt einfach wie das stärkere und erfahrenere Team. Man hat Heimrecht – und gewann erst vor kurzem beide Spiele, in denen man die Hawks empfing. Spieler wie Kevin Love oder Jimmy Butler wissen außerdem, worauf es in den entscheidenden Duellen ankommt.

Miami wird sich den 7-Seed sichern. Atlanta wird sich gegen den Sieger des Duells zwischen Toronto und Chicago beweisen müssen.