LeBron James am Scheideweg - Nutzen die Lakers Bronny als Entscheidungshilfe?
Die Frage aller Fragen entlockte LeBron James ein verstohlenes Lächeln. "Ähm", seufzte der Basketball-Superstar, "das werde ich nicht beantworten". Dann erhob sich der "King", legte das Mikrofon auf den Tisch - und ging. Die Antwort, nach der jeder Reporter gierte, ob James an diesem bitteren Abend das letzte Mal im Trikot der Los Angeles Lakers gespielt hatte, nahm die lebende Legende mit in die Nacht.
Das Aus in der ersten Runde der NBA-Play-offs gegen Titelverteidiger Denver Nuggets, das war ihm anzumerken, ließ James nach seiner 21. Profisaison derartig ernüchtert zurück, dass er an der Zukunft kaum interessiert schien. "Ich will ehrlich gesagt einfach nur nach Hause zu meiner Familie", so der 39-Jährige nach der so knappen 106:108-Niederlage im fünften Spiel der Achtelfinal-Serie gegen Nikola Jokic und die Nuggets.
Zum Match-Center: Denver Nuggets vs. Los Angeles Lakers
Über all die Dinge, die da im Sommer kommen mögen, sei es ein Wechsel, ein Verbleib in LA und/oder die von ihm einst erträumte Vereinigung mit Sohn Bronny in der besten Liga der Welt, habe James bislang "nicht viel nachgedacht". Er kümmere sich erstmal um die Familie, bei der er Kraft für die Gold-Jagd bei Olympia in Paris sammeln wolle. Doch dann, nach ein paar Wochen des Durchschnaufens, wird sich James entscheiden müssen.
Entweder er geht in LA in sein letztes Vertragsjahr oder zieht seine Ausstiegsklausel, eine sogenannte "player's option", und wechselt noch einmal. Bis zum 29. Juni bleibt James, davor steigt am 26. und 27. Juni der NBA-Draft. Und die Talente-Ziehung könnte im Ringen um die Dienste LeBrons entscheidend werden, da sich sein 19 Jahre alter Sohn Bronny, der auch noch länger am College spielen könnte, dafür angemeldet hat.
Duo LeBron/Bronny seit Jahren diskutiert
Nachdem James vor Jahren bekundete, dass er davon träume, in seinem Karriere-Herbst mit seinem Filius zusammenzuspielen, wäre dies für interessierte Vereine ein willkommenes Faustpfand. James war nach dem Aus gegen die Nuggets arg darum bemüht, die Bronny-Diskussion nicht allzu sehr hochzukochen.
Zwar bestätigte er, in der Vergangenheit daran gedacht zu haben, "aber am Ende des Tages muss der Junge das tun, was er tun will", so James, der aber auch zugab: "Die Tatsache, dass wir darüber reden, ist alleine schon ziemlich cool." Wie The Athletic am Montag berichtete, seien die Lakers jedenfalls "sehr offen" dafür, Bronny im Draft auszuwählen.
Darüber hinaus sei die Franchise ebenso gewillt, ihrem Superstar einen Maximalvertrag über 164 Millionen US-Dollar für drei Jahre anzubieten, an dessen Ende LeBron stolze 42 Jahre alt wäre. Dass er auch im hohen Basketball-Alter immer noch viel Geld wert ist, bewies der viermalige Champion in dieser Saison aufs Neue.
An ihm lag es nicht, dass schon gegen Denver Schluss war, er lieferte ab und legte im letzten Spiel 30 Punkte, elf Assists und neun Rebounds auf - und trotzdem war früh Schicht. Zu wenig für einen besten Spieler der Geschichte, weshalb er künftig nur bei einem Team spielen dürfte, das ihm Chancen auf den Titel verspricht.
Ob das die Lakers sind? Das ist die Frage aller Fragen.