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Sweep gegen München: Favoritenschreck ratiopharm Ulm steht im BBL-Finale

SID
Ulm hatte im Viertelfinale bereits Meister Alba Berlin besiegt - nun mussten auch die Bayern dran glauben.
Ulm hatte im Viertelfinale bereits Meister Alba Berlin besiegt - nun mussten auch die Bayern dran glauben.Profimedia
Favoritenschreck ratiopharm Ulm hat auch Bayern München ausgeschaltet und greift in der Basketball Bundesliga (BBL) nach seinem ersten Meistertitel. Die Mannschaft von Trainer Anton Gavel gewann am Freitag das dramatische dritte Spiel der Halbfinal-Play-offs gegen den Pokalsieger mit 104:102 (92:92, 46:43) nach Verlängerung, mit 3:0 entschied Ulm damit die Best-of-five-Serie für sich.

"Die Freude ist ein bisschen getrübt gerade", sagte Gavel bei MagentaSport angesichts eines zwischenzeitlich verspielten Vorsprungs von 16 Punkten: "Aber Glückwunsch an meine Spieler. Es ist unglaublich, dass wir es ins Finale geschafft haben. Jetzt wollen wir mehr."

Ulm hatte im Viertelfinale bereits Meister Alba Berlin besiegt (3:1), als Siebter der Hauptrunde zog der Klub nun überraschend ins Finale ein. Dieses Kunststück gelang Ulm in seiner Geschichte bereits zweimal (1998 und 2016). Die letzte Serie der Saison werden nun in jedem Fall zwei Teams bestreiten, die noch nie deutscher Meister waren: Im anderen Halbfinale stehen die MHP Riesen Ludwigsburg und die Telekom Baskets Bonn, die Rheinländer führen mit 2:0 und können am Samstag (20.00 Uhr/Magenta Sport) in Ludwigsburg das Finalticket lösen.

Der Vizemeister aus München hatte zunächst seine beiden Heimspiele verloren, in Ulm gab er nun das erste Viertel ab (22:29) - arbeitete sich dann aber bis in den dritten Abschnitt heran, das Momentum schien nun für die Bayern zu sprechen. Es folgte allerdings ein 10:0-Lauf der Ulmer, der bis in den Schlussabschnitt reichte.

Bayern-Trainer Andrea Trinchieri nahm eine Auszeit, "macht die kleinen Dinge", rief er seinen Spielern zu. Die Ulmer zogen zunächst sogar weiter davon, führten bereits mit 16 Punkten, erlaubten sich dann aber zahlreiche Turnover. Die Bayern nutzten dies zu einem 13:0-Lauf und gingen gut zwei Minuten vor der Schlusssirene erstmals in diesem Spiel in Führung (88:87).

Die hochdramatische Schlussphase führte in die Verlängerung, in dieser Phase wurde Ulms Bruno Caboclo zum wichtigsten Mann. Mit am Ende 22 Punkten war er bester Werfer der Gastgeber. Bei den Bayern ragten Cassius Winston (22) und Nationalspieler Andreas Obst (19) heraus.