Erinnerungen verblassen nicht: Vettel und Co. würdigen Ayrton Senna
Bei der Tamburello-Kurve, in der Ayrton Senna an jenem düsteren Formel-1-Wochenende vor 30 Jahren in Imola aus dem Leben gerissen wurde, hielt die prominente Laufgruppe inne. Schweigend und in Gedanken versunken gingen Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Charles Leclerc und Co. zu der Bronzestatue hinter der Streckenbegrenzung, die an einen der größten Formel-1-Fahrer der Geschichte erinnert - und dessen Tod am 1. Mai 1994 die Sportwelt erschüttert hat.
"Ayrton steht für so viel mehr als das, was er im Auto erreicht hat, was unglaublich war", sagte Vettel mit leiser, fester Stimme: "Besonders die Dinge, die er abseits der Strecke gemacht hat, bleiben in Erinnerung. Seine einzigartige Bedeutung für Brasilien und die Bevölkerung. Er hat diese Rolle angenommen und die Leute inspiriert."
Imola als Pilgerstätte
Die Erinnerungen an Senna sind lebendig. An der Statue liegen unzählige Blumenkränze, um den Hals der Bronzeskulptur hängt ein Brasilienschal. Schon am Jahrestag zu Beginn des Monats waren Tausende Fans zu jener Stelle gepilgert, um des Brasilianers zu gedenken.
Über die Formel 1 und die Senna-Stiftung hatte der viermalige Weltmeister Vettel im Vorfeld des Formel 1 GP Imola zum Gedenklauf aufgerufen, "um die aktuellen Fahrer zu inspirieren, Ayrtons Vermächtnis in Erinnerung zu halten."
Die Fahrer aus allen Klassen, TV-Experten sowie Mitarbeiter der Teams und der Königsklasse schlossen sich der Aktion an. In gelb-grün-blauen Shirts mit der Aufschrift "Senna Forever" lief die große Gruppe gemeinsam über den Kurs. Hamilton fuhr mit dem E-Roller, die Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc zogen das Fahrrad vor.
Er wolle sich mit der Aktion nicht in den Vordergrund drängen, betonte Vettel, der sich im Ruhestand befindet. "Viele der aktuellen Fahrer sind damals noch nicht geboren gewesen", sagte er: "Aber da ist dieses Gefühl, dass er weiterhin einer von uns ist. Es ist wichtig, das im Gedächtnis zu halten."
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"Schreckliches" Wochenende mit positiven Folgen
An jenem "schrecklichen" Wochenende vor 30 Jahren hatte nicht nur Senna das Leben verloren, einen Tag zuvor war der Österreicher Roland Ratzenberger im Qualifying tödlich verunglückt. Der tragische Tod der beiden sei nicht sinnlos gewesen, "die Formel 1 wurde danach deutlich sicherer", betonte Vettel: "Die Strecken wurden hinterfragt, die Layouts, die Auslaufzonen. Die Autos hat man sicherer gemacht, die Fahrer kamen zusammen."
Er selbst erinnere sich noch genau an den tragischen Unfall Sennas, als er als Sechsjähriger damals "mit meinem Vater vor dem Fernseher saß und das Rennen geschaut habe", berichtete Vettel: "Er war sehr, sehr traurig und ein großer Senna-Fan. Ich wusste in der Zeit nicht, was das bedeutet, das ist heute anders."
Im Vorfeld des Rennens am Sonntag (15 Uhr/Sky) hat Vettel eine weitere Aktion geplant. Dann wird er einen Rennwagen Sennas über den Kurs steuern: "Das Auto am Sonntag dem Publikum zu zeigen, wird bestimmt sehr emotional."
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