Max Verstappen nach Formel 1 GP Las Vegas: "Beim Start mein Glück versucht "
"Viva Las Vegas", summte der mürrische Verstappen mit der Siegeinfahrt in Elvis Presley-Manier in sein Funkgerät, nachdem er die neue Rennstrecke und ihre Kulissen unter der Woche noch kritisiert hatte. Diese war durch eine Panne am Donnerstagabend bei den ersten Testfahrten gekennzeichnet.
Der Niederländer zeigte am Sonntag schließlich sein ganzes Können und dominierte den monegassischen Pole-Setter Charles Leclerc (Ferrari) und seinen Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez, der sich vor dem letzten Rennen der Saison nächste Woche in Abu Dhabi den 2. Platz in der Weltmeisterschaft sicherte.
Gleich nach dem Start tauchte Verstappen in die erste Kurve ein und bremste erst spät, um Leclerc zu überholen - ein Manöver, das später von den Rennkommissaren als unerlaubt eingestuft wurde und ihm eine Fünf-Sekunden-Strafe einbrachte. Der schlaue "Max" bremste seine Gegner auch bei einem zweistufigen Neustart nach der Ausfahrt des Safety Cars (4. Runde) aus und war der Urheber einer umstrittenen, aber letztlich zulässigen Boxenausfahrt später im Rennen.
Verstappen: "Es war sehr eng"
Auf der Suche nach seinem ersten Saisonsieg gab Leclerc, der in der 16. Runde (von 50) wieder in Führung gegangen war, in der 37. Runde endgültig gegen den Niederländer nach. Die Führungswechsel folgten nach einem schönen Dreikampf mit Perez.
Der Mexikaner hatte mit einem Boxenstopp in der ersten Runde sehr schlecht begonnen, legte jeoch im weiteren Verlauf eine starke Aufholjagd hin. In der letzten Runde wurde er jedoch von Leclerc, wiederum mit einem tollen Überholmanöver, in der Kurve überholt, was Red Bull um den Doppelsieg brachte.
"Ich habe beim Start mein Glück versucht (...), wir hatten heute ein gutes Rennen, es war sehr eng", freute sich Verstappen schließlich.
Die Rückkehr der Formel 1 nach Las Vegas, die 41 Jahre nach den beiden Rennen 1981 und 1982 auf dem Parkplatz des Caesars Palace stattfanden, wurde am Sonntag nach den Pannen unter der Woche ausgiebig gefeiert.
Beckham, Zlatan, Rihanna, Justin Bieber...
Liberty Media, das Unternehmen, dem die Formel 1 gehört, hat viel in den Grand Prix investiert, der monatelange Konstruktionen erforderte und den Verkehr auf dem berühmten Strip von Las Vegas mit seinen vielen Hotels beeinträchtigte.
Max Verstappen hatte sich wenig begeistert von einer auf das Showbusiness ausgerichteten Veranstaltung präsentiert: "Sie verstehen nicht, was wir auf der Strecke machen", hatte der Weltmeister vor dem Rennen moniert. Das Rennen, das der Weltmeister verglichen mit der "Champions League" in Monaco als "National League (5. englische Liga)" verglichen, sei "nicht interessant".
Unter den in Vegas anwesenden Stars konnten die Kameras Rihanna, die Fußballer David Beckham und Zlatan Ibrahimovic, die ehemalige amerikanische Skifahrerin Lindsey Vonn, die Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o oder Justin Bieber, der bei der Zieleinfahrt die karierte Flagge schwenkte, einfangen.