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Formel 1 GP Österreich: Vier Kernpunkte für das Rennen in Spielberg

SID/Flashscore
Charles Leclerc beim Qualifying für den Formel 1 GP Österreich.
Charles Leclerc beim Qualifying für den Formel 1 GP Österreich.AFP
Einige Wochen hatte sich die Formel 1 berauscht an diesem unverhofften Mehrkampf, an dem teilweise vier Teams teilnahmen. In den Sonntag von Spielberg geht sie nun aber einigermaßen verkatert: Max Verstappen sieht beim Red-Bull-Heimspiel plötzlich wieder aus wie Max Verstappen, dem (knappen) Sieg im Sprint folgte die souveräne Pole Position für den Weltmeister. Was bedeutet das nun für den Formel 1 GP Österreich 2024 (15 Uhr/Sky)? Der SID blickt voraus auf wichtige Themen.

(K)EIN DUELL

Nein, das Qualifying bot keine sonderlich packende Dramaturgie. Ziemlich früh war klar, dass die Pole Position nur an Verstappen gehen würde. "Er war in seiner eigenen Liga unterwegs", sagte Lando Norris. Der McLaren-Pilot steht zwar auf Startplatz zwei, er hatte aber mehr mit den Kollegen hinter ihm zu tun: "Wir waren viel näher bei Mercedes und den Ferraris als bei Max."

Eine einseitige Sache also nach Wochen der engen Kämpfe, und doch hat sich zumindest beim Blick auf die Startaufstellung erstmal nicht so viel geändert. Verstappen und Norris starten direkt nebeneinander, so, wie in drei der vergangenen vier Rennen. Und ziemlich oft war der Sonntag dann der bessere Tag für McLaren. "Die Rennen waren meist gut zu uns, das war unsere Stärke verglichen zum Qualifying", sagt Norris. Es lohnt also ein genauerer Blick.

DER AUFSCHWUNG

Kein Zweifel, Verstappen hat in Spielberg nicht die Probleme, die er in den vergangenen Wochen hatte. Sein RB20 macht endlich wieder das, was er machen soll. "Es ist schon eine Weile her, dass ich mich so gefühlt habe im Auto", sagt der 26-Jährige.

Denn zuletzt hatte er immer wieder Rücksicht nehmen müssen auf das Material, musste Randsteine meiden und vorsichtige Linien fahren. "Hier konnte ich die Kurven wieder richtig attackieren." Ganz offensichtlich liegt der schnelle Kurs in der Steiermark dem Red Bull viel besser als die jüngsten Aufgaben - doch auch hier gilt: Das muss nicht zwingend den entscheidenden Vorteil für das Rennen bringen.

DIE HITZE

Eine große Rolle könnte das Wetter spielen. Es ist auch am Sonntag sonnig und warm, "es wird ein langes, heißes Rennen", sagt Verstappen. Schon an den vergangenen Rennwochenenden war der McLaren dem Red Bull überlegen, wenn es darum ging, die Reifen lange im Arbeitsfenster zu halten.

Und wenn die Asphalttemperaturen sich am Sonntag wieder der 50-Grad-Marke nähern, dann hat der ein Problem, dessen Reifen auf der schnellen Strecke mit den harten Bremspunkten allzu schnell dahinschmelzen. Hier liegt eine Hoffnung für McLaren. Und ohnehin könnte die deutliche Unterlegenheit sich ja auf die Qualifikation beschränken: Im Sprint waren die Autos in Papaya-Orange mindestens auf Augenhöhe mit Red Bull.

DIE PSYCHE

Sollte das Material tatsächlich einen Angriff auf Verstappen erlauben, dann wird es auch auf das mentale Rüstzeug von Lando Norris ankommen. Der Brite hätte mindestens drei der vergangenen fünf Rennen gewinnen können, auch eigene Fehler waren der Grund, dass es stattdessen nur ein einziger Sieg war.

Auch im Sprint von Spielberg hätte er am Ende vorne stehen können, ließ gegen Verstappen aber "die Tür auf, wie ein Amateur", sagte Norris über Norris. Seine doch herbe Selbstkritik zeigt, dass die Fehler ihn nachhaltig beschäftigen: "Es gibt hin und wieder Möglichkeiten, die ich verpasse. Im Nachhinein frage ich mich dann, wie ich so dumm sein konnte."