Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Formel 1 GP Belgien: Mercedes im Aufwind, Red Bull wackelt - Die Lehren aus Spa

SID
Lewis Hamilton gewann beim Formel 1 GP Belgien seinen 105. Grand Prix
Lewis Hamilton gewann beim Formel 1 GP Belgien seinen 105. Grand PrixAFP
Der Formel 1 GP Belgien ist Geschichte. Nach einem turbulenten Nachmittag wurde George Russell der Sieg nachträglich aufgrund eines zu leichten Boliden aberkannt. Am Ende ist Lewis Hamilton der strahlende Sieger. Die SID hat die Lehren des Wochenendes zusammengefasst.

MERCEDES

Eigentlich ein perfekter Sonntag, doch dann das Drama. George Russell verlor Stunden nach der Zieldurchfahrt den Sieg, weil sein Bolide das vorgeschriebene Mindestgewicht von 798 kg minimal unterschritt. Damit war auch der erste Doppelerfolg seit November 2022 für die Silberpfeile futsch. "Wir haben eindeutig einen Fehler gemacht", sagte Teamchef Toto Wolff.

Immerhin: Lewis Hamilton durfte sich durch die Disqualifikation seines Teamkollegen über seinen 105. Grand-Prix-Sieg freuen. Im Rennen hatten die Silberpfeile überrascht und stark performt. Russell düpierte seine Konkurrenten mit einer Einstopp-Strategie - genau diese wurde ihm aber wohlmöglich zum Verhängnis: Die durch die lange Fahrt deutlich stärker abgenutzten Reifen waren leichter als gewohnt. Der Aufschwung von Mercedes ist dennoch deutlich und lässt einiges erwarten: Drei der letzten vier Rennen gewann ein Silberpfeil.

MAX VERSTAPPEN UND RED BULL

Die Champions kriseln weiter und haben in der Sommerpause einiges zu klären. Zwar musste der Niederländer wegen eines Motorenwechsels von Platz elf starten, nach Platz fünf am Ende ist aber klar: Die Dominanz ist weg. "Von unserer Seite aus war es dann Schadensverwaltung", sagte Verstappen im Sky-Interview. 2022 und 2023 hatte er auf seiner Lieblingsstrecke noch überlegen gewonnen - trotz Strafversetzung.

Für den Rest der Saison dürfte Verstappen nun mehr denn je gewarnt sein, auch wenn er versucht, positiv zu bleiben: "Ich war vor Lando, das ist mein Gegner in der Meisterschaft." Sein Weg auf der Mission Titelverteidigung könnte aber noch schwierig werden. Außerdem: Dass Verstappen vier Grand Prix in Folge nicht gewinnen konnte, gab es zuletzt 2020.

LANDO NORRIS

Der Brite zählte zum Kreis der Favoriten, blieb aber am Sonntag völlig blass. Schon in der ersten Kurve leistete er sich einen Bock und donnerte mit zwei Reifen durch das Kiesbett - Positionsverluste inklusive. "Ich wollte einfach nicht getroffen werden, habe sehr viel Abstand gehalten und bin von der Strecke gekommen. Das war es", sagte er. Alles in allem ein unnötiger Fehler.

Norris wurde am Ende hinter Verstappen Fünfter, obwohl er als Vierter gestartet war. Wenn er dem Gesamtführenden in den verbleibenden zehn Grand Prix noch gefährlich werden will, muss er solche Fehler schleunigst abstellen. Vor allem aber auch, weil es ihn um einen möglichen Nummer-eins-Status bei McLaren bringen könnte. CEO Zak Brown ist aber noch entspannt. "Er wird etwas nörgelig über diesen Fehler sein, macht aber insgesamt wenige Fehler und hat viele gute Szenen", sagte der US-Amerikaner.

OSCAR PIASTRI

Der Australier zeigte eine unaufgeregte und solide Leistung - war aber eigentlich auch ein Kandidat für die oberste Stufe auf dem Podest. Ob er glaubte, die Mercedes noch fangen zu können? "Ja, ehrlich gesagt dachte ich das", sagte Piastri. Letztendlich habe aber der Speed gefehlt.

Trotzdem befand er sich nach seinem Formel-1-Premierensieg in Ungarn auch in Spa in guter Form. Er sei "glücklich mit dem Ergebnis", und mit dem Team habe er "das Rennen sehr gut gemanagt". Gemeinsam mit Norris dürfte er Red Bull im Kampf um die Team-WM noch sehr gefährlich werden. Nach der Strafe für Russell wurde er als Zweiter gewertet.

SERGIO PEREZ

Der Mexikaner steht bei Red Bull so dicht vor dem Aus wie noch nie. "Sergio hat die Gelegenheit gehabt, von Platz zwei aus ein gutes Ergebnis einzufahren. Das ist leider nicht der Fall gewesen", sagte Motorsportberater Helmut Marko. Seit Wochen befindet sich der 34-Jährige im Formtief - sein Qualifying in Spa war zunächst ein Lichtblick. Am Ende wurde Perez dann doch nur Siebter. "Vor allem im letzten Stint ist er total abgefallen", so Marko.

Gerüchten zufolge könnte Perez schon am Montag sein Cockpit los sein. Red Bull braucht einen verlässlicheren Fahrer, um den Titel in der Konstrukteurswertung erneut zu gewinnen. Marko weiter: "Bei uns ist die Situation so, dass wir die Gesamtsituation auch für 2025 durchgehen werden." Aus dem Schwesterteam Racing-Bulls stünden theoretisch Yuki Tsunoda oder Daniel Ricciardo zur Verfügung.

SPRUCH DES WOCHENENDES

"Ich lasse das Telefon auf jeden Fall an, denn man weiß nie, was passiert." (Daniel Ricciardo

 hofft auf einen Anruf von Red Bull)