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Aufwärmrunde: 3 Kernpunkte für den Formel 1 GP Baku

Charles Leclerc geht mit Pole ins Rennen.
Charles Leclerc geht mit Pole ins Rennen.Natalia Kolesnikova/AFP
Lando Norris ganz weit hinten, Max Verstappen mittendrin - die vermeintlichen Hauptdarsteller der Formel 1 stehen in Baku vor großen Aufgaben. Auch ein echter Favorit auf den Sieg ist kaum auszumachen, es ist mal wieder vieles möglich auf dem schnellen Stadtkurs. Ein Ausblick auf Wichtiges beim Formel 1 GP Baku am Sonntag (13 Uhr/RTL und Sky).

Enges Spitzenfeld - Alles ist möglich

Schon im Training war es ein ständiges Wechselspiel, und im Qualifying setzte sich das fort: Die besten vier Teams balgten sich um die Position an der Spitze der Zeitenliste, jeder durfte mal oben stehen. Im Kampf um die Pole Position gab am Ende wohl nicht so sehr das Auto, sondern der Fahrer den Ausschlag: Charles Leclerc steht zum vierten Mal in Folge ganz vorne in Baku, "ich fühle einfach den Rhythmus dieser Strecke", sagt der Ferrari-Pilot - gewonnen hat er das Rennen allerdings noch nie.

Und auch in diesem Jahr kann wohl alles passieren. "Es gibt sicher sieben Autos, die so schnell sind wie ich", sagt Oscar Piastri, der im McLaren von Rang zwei startet. Carlos Sainz, im zweiten Ferrari auf Position drei, sieht "höchstens zwei Zehntel zwischen den vier Top-Teams, das lässt auf einen spannenden Kampf schließen". Auch Red Bull mit Max Verstappen (6.) und Sergio Perez (4.) wirkte in den Rennsimulationen stärker als zuletzt und könnte nach vorne fahren.

Bläst Norris zur Aufholjagd?

Denn dafür ist die Strecke am Kaspischen Meer ohnehin bestens geeignet. Viele harte Bremspunkte laden zu Überholmanövern ein, und sogar ganz ohne Bremsen funktioniert es auf der endlos langen Vollgaspassage vor dem Ziel: Im fast zwei Kilometer langen Windschatten lässt sich hervorragend Anlauf nehmen, tendenziell schnellere Autos dürften hier leichtes Spiel haben.

Es darf also damit gerechnet werden, dass Lando Norris sich früh im Rennen vorarbeitet. Der Brite hatte im Qualifying Pech mit einer Gelben Flagge und startet nur von Rang 16. Die Punkteränge sollten kein Problem sein, um Druck auf Max Verstappen auszuüben, müsste er diesen aber überholen.

Und bei Red Bull geht man nach den jüngsten Enttäuschungen ja wieder selbstbewusst ins Rennen: Der Weltmeister soll von Rang sechs seinerseits schnell nach vorne fahren. "Wir sind hier in Baku, du kannst überholen, unsere Longruns sahen gut aus", sagte Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Ich glaube, dass wir das Podium sicher erreichen können." Norris' Rückstand auf Verstappen von derzeit 62 Punkten könnte sich erstmals seit Juli wieder vergrößern.

Angst vor dem Safety Car

Vielleicht kommt aber sowieso alles anders, es wäre nicht das erste Mal in Baku. Die Kombination aus hoher Geschwindigkeit auf den breiten Straßen und den dennoch stets nahen Leitplanken sorgt Jahr für Jahr für Safety-Car-Phasen oder Rennunterbrechungen.

Mit etwas Glück könnte in einem solchen Szenario sogar Norris weit nach vorne springen. Und ohnehin kommt ein (Un)Glück in Baku selten allein. "Rote Flaggen sind die größte Herausforderung, die brechen hier den Rhythmus, in einem Jahr gab es direkt zwei oder drei davon", sagt Sainz und erklärt, warum das so ist: "Die Reifen sind hier in diesen Situationen schwer auf Temperatur zu halten, die Folge sind dann weitere Verbremser und verpasste Kurven. Wenn etwas Größeres passiert, dann generiert das noch mehr Chaos, es ist eine Art Schneeball-Effekt."