Nach Formel 1-Aufholjagd in Brasilien: Verstappen hängt Norris ab | Titel greifbar
"Simply Lovely", funkte Verstappen im Ziel an seine Box, einfach wundervoll. Neben Red Bulls Superstar Verstappen komplettierten überraschend die Alpines von Esteban Ocon und Pierre Gasly (beide Frankreich) das Podium. Dahinter reihten sich Mercedes-Pilot George Russell und der Monegasse Charles Leclerc (Ferrari) ein.
"Wir glauben, dass Lando nicht mehr als zehn Punkte gutmacht", hatte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko noch vor dem Rennen bei Sky vorsichtig optimistisch gesagt - es sollte dann sogar viel, viel besser laufen. In der WM baute Verstappen seinen Vorsprung deutlich aus, hat 62 Punkte Abstand und könnte sich schon beim kommenden Rennen in Las Vegas erneut den Titel sichern.
Der Emmericher Nico Hülkenberg erlebte indes eine große Enttäuschung. Weil er in seinem Haas neben der Strecke aufsetzte und sich von den Stewards anschieben ließ, wurde er disqualifiziert.
Erste Aufregung hatte es aber schon in der Einführungsrunde gegeben. Lance Stroll blieb nach einem Dreher in seinem Aston Martin in einem feuchten Kiesbett stecken - Anfängerfehler. In der Folge wurde der Start um eine knappe Viertelstunde verschoben. Unterdessen hatte sich auch Norris einen Fauxpas geleistet. Beim Abbruch fuhr er zu früh los - vorerst blieb der Fehler aber folgenlos, sollte nach dem Rennen verhandelt werden.
Norris fällt entscheidend zurück
Als die Startampel schließlich erlosch kam Norris nur schleppend von der Stelle. Russell schnappte sich die Führung, Yuki Tsunoda blieb Dritter. Verstappen legte dafür einen Raketenstart hin und pflügte durch das Feld.
"Man muss seine Chance und die Gelegenheiten nutzen", hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Vorfeld gesagt. Verstappen sollte seine Worte beherzigen. Schnell reihte er sich hinter Norris' Wingman Piastri auf Rang acht ein. In der zehnten Runde überrumpelte Verstappen den McLaren-Pilot schließlich mit einem tollen Bremsmanöver und preschte weiter nach vorne. An der Spitze änderte sich nichts.
Dann aber sorgte Hülkenberg mit seinem Unfall für ein Virtual Safety Car. Norris und Russell holten sich deshalb neue Regenreifen - Verstappen und Ocon blieben draußen und zogen vorbei. Weil die Strecke schnell unter Wasser stand kam nun das richtige Safety Car auf die Strecke. Trotzdem fuhr Franco Colapinto (Williams) auf der Start-Ziel-Geraden in die Mauer. Die rote Flagge wurde geschwenkt, das Rennen unterbrochen - Verstappen konnte somit ohne Zeitverlust Reifen wechseln. Die Fahrer kletterten während der Unterbrechung aus ihren Cockpits, Norris trottete mit gesenktem Kopf ins Trockene. 32 Runden waren bis dahin gefahren.
Nach dem rollenden Restart rauschte Norris dann in eine Auslaufzone und fiel auf Platz fünf zurück. Dann sorgte Ferraris Carlos Sainz (Spanien) mit einem Unfall erneut für einen Einsatz des Safety Cars, und für Norris kam es dann noch dicker.
Beim nächsten Restart verlor er seinen MCL38 und fand sich plötzlich nur auf Platz sieben wieder, Verstappen holte sich währenddessen Platz eins, brannte eine schnellste Rennrunde nach der anderen hin und blies zu einer Triumph-Fahrt.