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ARD-Dopingdoku: Spaniens Olympia 1992 befleckt - Verband bestreitet Vorwurf

Aktualisiert
Eufemiano Fuentes soll bereits 1992 in Doping-Machenschaften verwickelt gewesen sein.
Eufemiano Fuentes soll bereits 1992 in Doping-Machenschaften verwickelt gewesen sein.Profimedia
Über dem erfolgreichen Abschneiden von Gastgeber Spanien bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona liegt angeblich ein Dopingschleier. Eine wichtige Figur soll dabei der berüchtigte Arzt Eufemiano Fuentes gewesen sein, die zentrale Figur beim Dopingskandal 2006 im internationalen Radsport um Jan Ullrich. Dies ist das Ergebnis internationaler Recherchen, welche die ARD-Dopingredaktion im Film "Geheimsache Doping: Schmutzige Spiele" an die Öffentlichkeit bringt.

Laut des Films, der ab 19. Juli in der ARD Mediathek ausgestrahlt wird und am 24. Juli (22.40 Uhr) im linearen Fernsehen läuft, hat Fuentes 2021 vor versteckten Kameras gesagt, er habe in den Jahren vor Barcelona 1992 "im Schatten" gearbeitet, "damit man mich nicht mit den Erfolgen von 1992 in Verbindung bringen kann".

Der ehemalige Leichtathlet behauptete demnach weiter, man habe in Spanien damals "das System aus den Ländern des Ostblocks" kopiert: "Die Regierung hat also gesagt: 'Tu, was immer du tun musst, aber wir wollen Medaillen. Wir wollen keine positiven Tests.'"

Spaniens Olympiamannschaft holte vor 32 Jahren 13-mal Gold, dazu sieben Silbermedaillen und zweimal Bronze, im Medaillenspiegel reichte das für Rang sechs.

"Geheimsache Doping: Schmutzige Spiele" ist der dritte Teil der ARD-Hintergrund-Reihe "Olympia 2024 - die Hintergründe". Die Folgen gibt es ab dem 19. Juli in der ARD Mediathek zu sehen und jeweils einen Teil am 22., 23. und 24. Juli in der ARD.

Spanisches Olympia-Komitee bestreitet Vorwürfe

Von den Vorwürfen überrascht, veröffentlichte das Spanische Olympische Komitee (COE) am Donnerstagabend ein Statement:

"In Anbetracht des von der ARD produzierten Inhalts, über den in einigen Medien berichtet wurde, möchte das Spanische Olympische Komitee (COE) Folgendes feststellen:

- Das Engagement für einen sauberen, transparenten und dopingfreien Sport und für die Gesundheit der Athleten ist die Essenz der in der Olympischen Charta und in den Regeln des Spanischen Olympischen Komitees definierten Werte, denen alle Athleten und Mitglieder unterliegen.

- Das Spanische Olympische Komitee hat niemals ein Verhalten geduldet, geschweige denn veranlasst, das gegen die Werte des Sports oder den olympischen Geist verstößt oder das Ergebnis eines Wettkampfs verfälschen oder die Gesundheit der Athleten gefährden könnte. Darüber hinaus hat sich das Spanische Olympische Komitee stets für härtere Sanktionen bei Doping eingesetzt.

- Darüber hinaus unterlagen die spanischen olympischen Athleten im Laufe ihrer Geschichte stets denselben Anti-Doping-Regeln und -Kontrollen wie andere internationale olympische Athleten, und zwar in Übereinstimmung mit den von den zuständigen Behörden festgelegten Bestimmungen.

- Wir weisen jede Anschuldigung zurück, die versucht, die saubere Bilanz, die Integrität und die Transparenz der spanischen Olympioniken in Frage zu stellen, und zwar auf das Schärfste, wenn eine solche Anschuldigung auf dem Wort einer Person beruht, deren Karriere in der Welt des Sports völlig diskreditiert ist.

- Die Olympischen Spiele von Barcelona waren ein organisatorischer, sportlicher und sozialer Erfolg und gelten nicht nur in Spanien, sondern auch weit über unsere Grenzen hinaus, als eine der größten Spiele der Geschichte. Wir weisen auch jede Anschuldigung zurück, die unter Ausnutzung der Zeit versucht, einen unbegründeten Verdacht zu erregen, zu dem der COE nicht schweigen kann.

- Schließlich verteidigen wir die Arbeit von Cayetano Cornet als Chef de Mission der spanischen Olympiamannschaft in Paris, dessen Ansehen auf internationaler Ebene fest etabliert ist, und haben volles Vertrauen in ihn."

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