Absagen und eine Doppelvergabe: So kam Olympia 2024 nach Paris
Es war ein Hauen und Stechen von Weltstädten um Olympia 2024: Hamburg, Budapest, Rom, Los Angeles und Paris, sie alle legten sich gehörig ins Zeug. Das IOC hatte vor knapp zehn Jahren vermeintlich die Qual der Wahl, so kurz nach den verheerenden Skandalspielen von Sotschi.
Dann aber lichtete sich das Feld. Beim Referendum in Hamburg am 29. November 2015 sagte die Bevölkerung "Nein" zu Olympia. Die Gründe: Sorgen vor ausufernden Kosten, nicht absehbare Risiken, dazu die Frage nach dem gesellschaftlichen Mehrwert.
Im Jahr darauf warf Rom das Handtuch, Anfang 2017 dann Budapest - da waren es nur noch zwei. Allerdings die schillerndsten der Bewerber: Paris und Los Angeles.
Kuhhandel als Lösung
Es schlug die Stunde von IOC-Präsident Thomas Bach: Eine historische Doppelvergabe sollte das Problem lösen, "damit es eine Win-Win-Win-Situation für Paris, Los Angeles und das IOC gibt", begründete der pragmatische Funktionär seine Entscheidung.
Die Idee wurde heiß diskutiert, doch am Ende stand der Beschluss. Nur: Wer sollte nun den Hauptpreis bekommen, die Spiele 2024, um die sich beide beworben hatten? Das wurde in einem Hinterzimmer geklärt. Los Angeles zog seine Bewerbung drei Wochen nach der IOC-Entscheidung zur Doppelvergabe zurück und bewarb sich als einzige Stadt für 2028.
Bei der IOC-Session am 13. September 2017 kam es zur Krönungsmesse beider Bewerber. "Es ist schwer, sich etwas Besseres vorzustellen", resümierte Bach zufrieden.